Weg mit dem
Bart! Bartwachstum
Der
erste zarte Flaum auf der Oberlippe wir meist begeistert
empfangen, schließlich handelt es sich um ein untrügliches
Zeichen von Männlichkeit. Und männlich wollen bereits auch die
jungen Herren der Schöpfung wirken, da unterscheiden sie sich in
nichts von ihren erwachsenen Geschlechtskollegen. Doch
irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wo der Bart nicht mehr nur
toll, sondern vielleicht eher lästig ist. Oder man hört „nette"
Kommentare von liebenswerten (oft männlichen!) Zeitgenossen zur
Beschaffenheit und Aussehen der Gesichtsbehaarung. Oder man
selbst empfindet die ehemals stolze Pracht rein optisch nicht
gerade als Zierde. Oder man hat mitbekommen, dass viele
Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts Männer ohne Bart
wesentlich toller finden (Vollbart finden nur 4% der Damen
klasse, den Oberlippenbart 8%, den Dreitagebart immerhin 27% !). Und
natürlich bei der Partnerwahl auch bevorzugen.... Spätestens
dann jedoch, wenn die Herzallerliebste sich nicht mehr küssen
lassen will, „weil es so eklig kratzt", entscheiden sich die
meisten Jungmänner zur regelmäßigen Rasur. Was es
mit dem Bartwuchs so auf sich hat und wie ihr euch am besten die
unerwünschte Matratze vom Leibe, äh Gesicht, haltet, könnt ihr
hier nachlesen: Wann
und wie wächst mein Bart? Normalerweise
beginnt der Bartwuchs in der männlichen Pubertät erst relativ
spät, etwa im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Ähnlich wie bei
der Schambehaarung sind die Barthaare zunächst weich und werden
erst im Laufe der Zeit stärker. Der erste Flaum kommt meist auf
der Oberlippe und vor den Ohren, da dort der eigentliche
Bartwuchs anfängt. Bis du jedoch einen richtigen Bart vorweisen
kannst, musst du dich allerdings noch eine Weile gedulden. Wie
dicht und welche Farbe und Beschaffenheit dein Bart haben wird,
kannst du dir ungefähr vorstellen, wenn du dir deine Kopfhaare
anschaust oder die Bärte deines Vaters und deiner Brüder. Da die
Stärke deiner Behaarung erstens von deinem Erbmaterial und
zweitens von dem männlichen Hormon Testosteron gesteuert wird,
kannst du äußerlich auch keinen Einfluss darauf nehmen. Falls du
also mit dem Gedanken gespielt hast, deinen Bartwuchs durch
ständiges unnötiges Rasieren anzuregen oder zu beschleunigen,
kannst du das getrost vergessen... Auch
den Mädchen sprießt ein zarter Flaum im Gesicht, vor allem über
der Oberlippe, der bei Dunkelhaarigen mehr auffällt als bei
Blonden und im Extremfall wie ein richtiger Schnauzer aussehen
kann. Blöde Bemerkungen solltest du dir jedenfalls sparen, denn
die betroffenen Mädchen leiden sicher schon genug unter ihrem
unerwünschten Bärtchen und können auf gemeine Hänseleien sicher
gut verzichten! Wenn
dich die Haare stören, kannst du eine Enthaarungscreme oder eine
spezielle Creme zum Bleichen der Haare verwenden. Auf keinen
Fall solltest du jedoch die Haare rasieren, denn sie wachsen
dann nur umso sichtbarer nach! Am
besten lässt du dir die Haare von einer erfahrenen Kosmetikerin
fachmännisch entfernen. Ab
wann muss ich mich rasieren? Müssen
musst du schon mal gar nicht. Auch wenn es sich manche Jünglinge
nach wie vor einbilden: Rasieren allein macht dich noch lange
nicht zum Mann! Die einzige Wirkung, die du garantiert erzielst,
wenn du sehr früh damit beginnst, ist die, unnötig viel Zeit vor
dem Spiegel zu verplempern. Vor 17 oder 18 hat Rasieren meist
wenig Sinn. Ist
Geschmackssache und musst du einfach mal ausprobiert haben. Du
kannst dich ja dabei von deinem Vater oder deinem älteren Bruder
beraten lassen. Die
schnellste und einfachste Art sich zu rasieren ist die
Trockenrasur mit dem elektrischen Rasierapparat. Diesen brauchst
du nur mit sanftem Druck über die Wangen, den Hals und den
Bereich zwischen Nase und Mund führen. Viele
Männer bevorzugen aber die „altmodischere" Nassrasur, weil diese
nämlich wesentlich gründlicher ist. Übrigens:
Die Steinzeitmenschen verwendeten zum Rasieren Muscheln,
Flintsteine und Haifischzähne... Tipps
zur „verletzungsfreien" Nassrasur -
Wasche das Gesicht mit reichlich warmen Wasser. - Trage
anschließend Rasierschaum, -creme oder -gel auf, ohne dabei
mengenmäßig zu übertreiben. Der Schaum macht deine Barthaare
weicher und geschmeidiger, so dass sie sich leichter und vor
allem ganz nah an der Wurzel rasieren lassen -
Verwende einen Rasierer mit Sicherheitsklinge. Gillette sei
dank! Sei vor allem beim ersten Mal vorsichtig, denn
Sicherheitsklingen sind kein Freibrief für „wildes"
Herumfuhrwerken und du kannst dich an den scharfen Klingen sehr
leicht schneiden. Sollte dir dieses Missgeschick mal passieren,
dann tupfe die verletzte Stelle mit etwas Klopapier, eventuell
mit etwas Alkohol angefeuchtet, ab und halte das Papier einen
Moment lang drauf gedrückt. - Ziehe
den Rasierer nicht quer durch das gesamte Gesicht, sondern
beschränke dich auf eher kurze Striche. - Lass
den Rasierer sanft über die Haut gleiten, schließlich willst du
ja keine Kartoffeln schälen! -
Starte deine Rasur an einem Ohr und arbeite dich von dort aus
bis zum Kinn vor und bearbeite die zweite Gesichtshälfte
genauso. - Spüle
den Rasierer während der Rasur regelmäßig ab. -
Rasiere anschließend die Oberlippe und den Teil unterhalb des
Kinns. Führe in diesem Bereich die Klinge vom Hals ausgehend von
unten nach oben. - Spüle
den restlichen Schaum von deinem Gesicht ab. -
Reinige die Klinge gründlich vom Schaum und achte darauf, dass
sie nicht mit Bartstoppeln verstopft ist. -
Wasche dein Gesicht mit kaltem Wasser, damit sich die Poren
schließen. -
Verteile ein paar Tropfen (nicht Liter!!!) Aftershave oder etwas
Aftershave-Balsam zwischen den Handflächen und klopfe es sanft
in dein Gesicht ein. Dadurch desinfizierst und beruhigst du
deine gereizte Haut. Du kannst deine Haut auch durch
Feuchtigkeitscremes oder Gels entspannen und pflegen. - Klebe
Pflaster auf die Schnittwunden.... -
Verwende nie einen fremden Rasierer, wenn du dir keine
Infektionen zuziehen willst! -
Wechsle regelmäßig die Klingen an deinem Rasierer aus, denn mit
stumpfen Klingen steigt das Verletzungsrisiko beträchtlich an,
weil du automatisch fester aufdrückst! Außerdem rufst du durch
das stärkere Aufdrücken auch kleine, oft unsichtbare
Verletzungen hervor, die Pickel und Entzündungen fördern. Wenn du
einen Vollbart hast, musst du dich nicht rasieren, sondern
deinen Bart regelmäßig schneiden, um ihn in Form zuhalten. Dafür
gibt es spezielle elektrische Bartschneider. Du kannst aber auch
beim nächsten Haareschneiden die Gelegenheit nutzen und dich vom
Friseur verschönern lassen. © 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by MacMillan Inc., verwendet in Lizenz |
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