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Haarfrust und Haarlust
Haarfolter
Wohltaten
Wenn deine Haare schreien könnten, würden sie es gelegentlich
tun.
Nämlich dann, wenn du besonders rabiat mit ihnen umgehst und sie
barbarisch quälst.
Andererseits würden sie auch begeisterte Lobgesänge anstimmen,
als Zeichen ihrer Dankbarkeit für deine Fürsorge und
Verwöhnaktionen.
Doch leider bleiben sie stumm und müssen allzuoft leise leiden.
Das kannst du auf der Stelle ändern!
Du musst nur die folgenden Verbote und Gebote beachten...
Was deine Haare hassen:
auslaugende Billigshampoos,
mit zu heißem Wasser gewaschen zu werden,
Shampooreste im Haar,
nach dem Waschen heftig gerubbelt oder wie ein Waschlappen
ausgewrungen zu werden,
im nassen Zustand gezerrt, gezogen und rücksichtslos
durchgebürstet - bzw. gekämmt zu werden,
scharfkantige Haarspangen und blanke Haushaltsgummis,
immer zum Pferdeschwanz zusammengebunden zu werden,
von Kreppeisen und Lockenstab malträtiert zu werden,
zu heiße Fönluft abbekommen,
ins Bett gehen zu müssen, ohne vom klebrigen Haarspray, -lack
oder -gel befreit worden zu sein,
der Sonne ohne Kappe oder Schutzmittel ausgesetzt zu werden,
mit zuviel Pflegeprodukten zugekleistert zu werden
(Spezial-Kuren einmal wöchentlich, keinesfalls täglich!!!),
vom Wind durchgepustet zu werden,
Dauerwelle und Färben auf einmal,
auf Lockenwicklern schlafen,
ständige Chemiekeulen durch Dauerwellen, Strähnen, Blondieren
und Färben.
Was deine Haare lieben:
Haarbänder aus Stoff oder mit Stoff umwickelte Gummis,
eine wöchentliche Haarkur, die auf ihre Beschaffenheit und ihr
Problem abgestimmt ist,
zu ihrem Typ passendes Shampoo,
mit lauwarmen Wasser gewaschen zu werden,
Eine Glanzspülung nach jeder Wäsche,
nach dem Waschen behutsam in einem Handtuch ausgedrückt
werden,
breitzinkige Kämme aus Horn oder Holz ohne Kanten,
nach dem Schwimmen das Chlor- bzw. Salzwasser wieder los zu
werden,
mit viel Fingerspitzengefühl und Geduld von unten nach oben
entwirrt werden,
Bürsten mit abgerundeten Borsten,
Sonne unterm Sonnenhut oder Schutzsprayfilm,
abendliches Ausbürsten,
Frischluft (Frisuren abwechseln und nicht nur eng am Kopf
gelegen, geflochten, gesteckt tragen!),
regelmäßiges Spitzenschneiden,
Schaumstoffpapilloten statt Metall-Lockenwickler,
an der Luft oder unter der niedrigsten Fönstufe zu trocknen,
von unten nach oben durchgekämmt zu werden,
saure Dauerwellen,
Locken oder Farbe, aber nicht Beides,
Tönen statt färben.
Und jetzt singen alle mit:
Schönes Haar ist mir gegeben, es will leben, lalala...!
© Anja Gerstberger
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