Hinein ins Badevergnügen!

Entspannende Wirkung
Interessantes aus der Geschichte
Bade-Accessoires
Badezusätze
Kräuterbäder
Baderegeln

Während die Badewanne in den Sommermonaten eher ein Schattendasein fristet, kann sie sich in den kalten Wintermonaten über mangelnde Kundschaft wahrlich nicht beklagen. Kein Wunder!

Oder gibt es vielleicht etwas Schöneres, als seinen durchgefrorenen Körper nach stundenlangem Vergnügen im Schnee und auf dem Eis bei einem heißen Vollbad wieder aufzuwärmen? So eine richtig ausgedehnte Badesession zu zelebrieren, bis man Gefahr läuft, Schwimmhäute zwischen den Zehen zu bekommen und das Badezimmer einem türkischen Dampfbad gleicht?

Eben! Spätestens nach diesem Artikel möchte sich auch der eingefleischte Bademuffel in die Wanne flezen, wetten?

Und die bekennenden Badefreaks umgehend die neuen Tipps ausprobieren....


Baden – Entspannung pur!

Gut, sauber werden wir auch beim Duschen. Das Baden hat allerdings einen zusätzlichen Effekt, es wirkt wunderbar entspannend. Also genau das richtige nach einem besonders stressigen Tag.

Die Wärme des Badewassers lockert weitet nämlich die Gefäße und lockert die Muskeln. Dadurch lösen sich viele kleine Verspannungen im Körper, derer du dir vielleicht gar nicht mal bewusst bist. Außerdem wird dein Körper durch den Auftrieb im Wasser leichter und er schwimmt. Was deine inneren Organe kurzzeitig entlastet. Sobald du diese Entspannung spürst, solltest du übrigens dein Bad beenden. Zu langes Baden macht dich nur unnötig müde, laugt die Haut aus und belastet dein Herz und deinen Kreislauf.


Interessante Bade-Tatsachen aus der Geschichte

Hättest du gewusst, dass...

• Kleopatra in Eselsmilch gebadet hat? Und Maria Stuart in Wein?

• Ludwig XIV. damit angegeben hatte, nie in seinem Leben ein Bad genommen zu haben? Um zu zeigen, für wie überflüssig er eine Badewanne hielt, ließ er die einzige im Schloss vorhandene in den Garten bringen und zu einem Brunnen umfunktionieren...

• Marie Antoinette in einem weißen Flanellnachthemd badete, weil man ihr von Kindesbeinen an eingebläut hatte, Nacktbaden wäre eine schwere Sünde?


Von sinnvollen und weniger sinnvollen Bade-Accessoires...

Eine ausgiebige Bade-Session bietet vielfältige Möglichkeiten für sinnvolle und unterhaltsame Beschäftigungen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Achtung: Auf Vollständigkeit der Liste kann ich keine Gewähr geben!

Massageband

Für die Eigenmassage zwischendurch und zum Abrubbeln von abgestorbenen Hautschüppchen. Gibt´s aus Sisal oder Hanf.


Körperbürste

Um dort zu seifen, wo wir dank unserer Anatomie nicht hinkommen. Wenn du ordentlich aufdrückst, freut sich dein Rücken über eine Sondermassage. Klappt natürlich am gesamten Körper, was dir die Mühe wert sein sollte, da du auf diese Weise die Durchblutung anregst. Deine Haut wird es dir mit gesundem Aussehen danken!

Badeschwamm

Der echte ist aus dem trockenen, rauen Fruchtfasernetz der Luffa und schwillt im Wasser an. So wird er angenehm weich, kann aber immer noch abgestorbene Haut weg rubbeln. Tipp: Probiere mal eine Unterwasser-Bein-Massage aus und reibe mit festen, stetigen Bewegungen deine Beine aufwärts, zum Herzen hin, ab. Super Gefühl, nicht wahr?

Nass-Rasierer

Damit sich der Bade-Aufwand auch so richtig lohnt, solltest du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und dir eine rasche Beinrasur gönnen. Zumal das Badewasser die Härchen wunderbar weich macht

Bimsstein

Widme dich wenige Minuten mit dem Stück ultraporöser Vulkanerde deinen rauen Körperzonen und du wirst mit wunderbar weichen Ellbogen und Fersen (und andere von Hornhaut befreiten Stellen) aus dem Wasser steigen...

Lesefutter

Ob Zeitschrift, Krimi oder Vokabelheft. Warum nicht ein ausgedehntes Vollbad mit etwas Lektüre verbinden. Achtung: Für ein versenktes Englisch-Buch dürfte dein Lehrer jedoch nur wenig Verständnis aufbringen...

Kerzen

Verbreiten softes Licht und eine behagliche Stimmung. Auf Wunsch auch Aromen verschiedener Art. Allerdings darfst du bei all der Gemütlichkeit nicht das rechtzeitige Aufhören vergessen! Es sei denn, du möchtest als aufgequollenes Monster durch die Gegend laufen...

Radio

Romantische Lieder à la Kuschelrock tun immer gut und sind so herrlich entspannend. Warnung: Stelle deine Musikmaschine unbedingt weit, weit weg von der Badewanne!

Gummiente & Plastikboot

Für die Spielkinder unter euch: für ein wenig Planschen, Schiffe versenken oder Entchen lenken ist man nie zu alt... Siehe Loriot!

Für diejenigen Leser, die es nicht geschnallt haben. Ich habe die Aufzählung mit den „vernünftigen“ Bade-Spielsachen begonnen...



Badezusätze

Cremebad

Bei Cremebädern wird dem Wasser eine fertige Emulsion aus Fett und Wasserteilen zugesetzt.

Schaumbad

Der Klassiker unter den Badezusätzen, der zwar viel Schaum schlägt, aber am schädlichsten für deine Haut ist, da er ihr viel, viel Feuchtigkeit entzieht...

Ölbad

Ölbäder bestehen aus speziell aufbereiteten Ölen, die erst mit dem Badewasser zusammen eine hautfreundliche Emulsion bilden. Besonders empfehlenswert sind sogenannte ätherische Öle (Apotheke, Drogerie, Reformhaus), die in ihren kleinen Fläschchen eine immense Heilwirkung verstecken. Pro Wanne reichen bereits wenige Tropfen. Der heiße Wasserdampf schickt ihre Wirkstoffe über deine Lunge in deine Adern, wo sie dann die erwünschte Wirkung entfalten.

Kräuterbad

Kräuterbäder enthalten Kräuterextrakte, die auf unseren Körper bestimmte Wirkungen erzielen. So gibt es Bäder zur Entspannung, gegen Erkältungen, zur Anregung oder zur Förderung des Stoffwechsels. Die beigegeben Kräuter wirken auf zweierlei Art: über die Nase und die Lunge sowie über die Nervenenden der Haut. Kräuterbäder kannst du auch selber zubereiten, entsprechende Rezepte findest du weiter unten.

Badesalz

Im heißen Badewasser lösen sich die mit Duft- und Reinigungsstoffen angereicherten Salzkristalle auf und entfalten ihre Wirkung. Das Badewasser wird schön bunt, allerdings kommen begeisterte „Schaumschläger“ nicht auf ihre Kosten!

Du kannst übrigens Badesalz ganz leicht selber herstellen: Gib dazu 500g Küchensalz

in eine Schüssel und rühre portionsweise 20 g 70%igen Alkohol (aus der Apotheke) unter, in dem du zuvor 2 TL Zitronenöl (oder Orangenblüten-, Rosen-, Pfirsich-, Jasmin- oder ein anderer Duft, der dir gefällt) aufgelöst hast. Füge noch 1 TL Zimtpulver dazu und lasse die Schüssel eine Weile unbedeckt stehen, damit der Alkohol verdunsten kann. Fülle das fertige Badesalz in ein gut verschließbares Glas ab und du wirst lange Freude an deiner selbstgemachten Mischung haben!

Badeperlen

Bei Badeperlen handelt es sich entweder um kleine gefüllte Plastiksäckchen, die du aufschneiden und ins Wasser geben musst, oder um eine Art „Seifenkugel“, die sich erst im Wasser auflöst.

Badetabletten

Die neueste Form des Badezusatzes, die ein im wahrsten Sinne des Wortes prickelndes Vergnügen liefern. Ich persönlich habe so meine Probleme mit dieser Art Badezusatz. Erinnern mich doch die Tabletten zu sehr an Corega Tabs, Aspirin, Waschmittel- oder Spülmaschinentabs...


Kräuterbäder selber machen

Zubereitung:

So funktioniert´s: Nimm ungefähr 200 g der ausgewählten Kräuter, überbrühe sie mit 1 Liter kochendem Wasser und lasse die Mischung 5 Minuten ziehen. Seihe anschließend den Aufguss ab und gebe ihn dem Badewasser unmittelbar vor dem Baden bei. Das ist deshalb so wichtig, weil die ätherischen Kräuteröle flüchtig sind und sich ihre Wirkung buchstäblich in Luft aufgelöst hat, wenn du zu lange wartest.

Alternative: Du packst die Kräuter in ein kleines Baumwollsäckchen oder einen ausgedienten Nylonstrumpf und legst es kurz in das heiße Badewasser. Danach gut ausdrücken, fertig!

Welche Kräuter welche Wirkung haben:

Melisse, Lindenblüten helfen beim Einschlafen

Lavendel, Rosmarin fördern die Durchblutung

Thymian, Eukalyptus zur Vorbeugung gegen Erkältungen, aber auch bei Beginn

Salbei, Kamille gegen unreine Haut, Entzündungen und Schmerzen

Hopfen zur Beruhigung und Entspannung

Pfefferminze zur Erfrischung und Belebung sowie zur Reinigung der Poren

Eichenrinde gegen fettige und unreine Haut, zur Reinigung und Belebung

Majoran gegen Kopfschmerzen

Eisenkraut zur Stärkung des Kreislaufs

Schafgarbe, Minze gegen Müdigkeit

Heublumen, Wacholder zur Entspannung der Muskeln

Andere natürliche Badezusätze:

Saft einer Zitrone gegen unreine und fettige Haut

1 Liter Buttermilch für samtweiche Haut

250g Kleie 10 Minuten Aufguss, gegen Hautunreinheiten und Pickel

1 Liter Molke zusammen mit 10 Minuten Thymian-Aufguss, zur Erfrischung, Regeneration und Beruhigung von gereizter Haut


Ein paar Baderegeln müssen sein

• Verzichte auf tägliches Baden! Um Wasser zu sparen und deine Haut nicht zu sehr auszutrocknen. Zweimal wöchentlich ist das absolute Maximum! Deiner Haut zuliebe...

• Wenn du häufig badest, solltest du dem Wasser stets Creme- oder Ölbäder zusetzen, selbst wenn du fettige Haut hast! Denn diese pflegenden Präparate enthalten Fette, die das Austrocknen deiner Haut verhindern.

• Creme dich nach jedem Bad sorgfältig ein! Das Eincremen versorgt deine Haut mit ausreichend Feuchtigkeit, fördert ihre Durchblutung und hilft ihr, sich gegen äußere Einflüsse wie Wind, Kälte, Sonne oder trockene Heizungsluft zu wehren.

• Die Wassertemperatur sollte immer zwischen 35 und 38 Grad Celsius liegen. Alles, was drüber liegt, entzieht deiner Haut zuviel Fett und Feuchtigkeit.

• Verzichte auf üppige Schaumbäder, bei denen das gesamte Badezimmer in einer einzigen weißen Wolke zu verschwinden scheint. Denn sie quellen deine Haut stark auf und klauen ihr eine Menge Feuchtigkeit.

• Was die Badedauer betrifft: 10 Minuten bei Kräuter- und Ölbädern, 15 bis 20 Minuten zur Entspannung, 30 Minuten bei einer Auskühlung. Maximum versteht sich!

• Da ein voller Magen den Kreislauf belastet, solltest du stets v o r einem üppigen Essen baden!


Übrigens: Unter dem Gesichtspunkt der Wasserverschwendung sollten ausgiebige Vollbäder nicht zum täglichen Ritual werden, sondern eher die Ausnahme bleiben. Seltene Vergnügen behalten ihren Reiz ewig....

© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by Corel Gallery Magic; Corel Draw und MacMillan Inc., verwendet in Lizenz