Intim-Hygiene Richtige Intim-Pflege Klar, jeder will sich sauber und frisch fühlen. Wie sieht die richtige Intim-Pflege
aus? Da der Schambereich von Natur aus feucht und warm ist,
entwickeln sich dort leicht unangenehme Gerüche. Die eine
regelmäßige Reinigung erfordern, allerdings ohne den
übertriebenen Aufwand, den die Werbung bestimmter
Spezialprodukte euch gerne einreden möchte: • Tägliches Waschen mit Wasser und milder Seife/Duschgel sowie
täglich frische Unterwäsche reichen völlig aus. • Achte beim Duschen darauf, dass du den Wasserstrahl nicht
direkt auf deine Scheide gerichtet hältst, damit du keine
Erreger aus dem äußeren Bereich hinein spülst. • Verzichte auf Waschlappen und Schwämme, denn die sind nicht
nur der ideale Nährboden für schädliche Erreger, sondern auch
das beste Mittel, die bereits auf der Haut befindlichen Keime in
den Scheideneingang hineinzuwischen. Nimm lieber deine
angewachsenen Waschlappen, will heißen deine Hände. • Ebenfalls okay: Der Sonder-Waschgang nach körperlichen
Anstrengungen wie Sport oder Sex. • Beim kleinen Toilettengang den Intimbereich behutsam
trockentupfen und nicht zu heftig rubbeln. • Nach dem großen Geschäft von vorne nach hinten abwischen. Während deiner Periode willst du dich natürlich besonders
sicher fühlen. • Um das Menstruationsblut der ersten, stärkeren Tage
aufzufangen kannst du wahlweise Tampons oder Binden verwenden,
die du mindestens alle zwei bis vier Stunden wechseln solltest.
Die Binden etwas früher, weil bei ihnen das Blut nach draußen
gelangt und sich an der Luft zersetzt, was bei zu seltenem
Wechsel unangenehm müffeln kann. • Nachts brauchst du nicht zu wechseln, da dann das
Menstruationsblut langsamer fließt. Wenn du dann ein andere
Binden- bzw. Tamponstärke verwendest, kann auch nichts
"überlaufen". • Ansonsten ist auch an den "Tagen" die normale Intimpflege
völlig ausreichend! Was zuviel ist, ist schädlich! Hast du gewusst, dass sich in deinem Intimbereich jede Menge
Bakterien tummeln? Kein Angst, das sind welche der freundlichen Art, die dafür
sorgen, dass sich Keime nicht vermehren können. So besitzt die
weibliche Scheide ein ausgeklügeltes Selbstreinigungs- und
Schutzprogramm. Was ja auch notwendig ist in einer Region, in
der sich die Ausgänge von Darm, Harn und Vagina treffen. Im Gegensatz zur übrigen Körperhaut ist der natürliche
Säureschutzmantel im Intimbereich saurer, so dass sich die Keime
dort nicht wohl fühlen. Wenn du es nun mit der Sauberkeit im
Intimbereich übertreibst und dich zu häufig und mit den falschen
Mitteln wäschst, zerstörst du dadurch das gesunde
Scheiden-Milieu und wäschst den natürlichen, schützenden
Fettfilm weg, so dass Infektionen und Entzündungen freie Bahn
haben. Im schlimmsten Fall riskierst du eine Scheideninfektion oder
eine chronische Blasenentzündung! Sinn und Unsinn von Spezialprodukten Intim-Waschlotion Ein überflüssiges und teures Extra, denn Wasser und milde Seife
tun es genauso. Wenn du trotzdem die Finger nicht davon lassen
kannst, dann achte auf den richtigen ph-Wert des Waschgels bzw.
der Waschlotion. Der sollte dem natürlichen Wert entsprechen und
zwischen 4 und 4, 5 liegen. Intim-Spray, -Waschtücher • Brauchst du bei täglicher Reinigung nicht! • Ersetzen keinesfalls das Waschen! • Dürfen nur im äußeren Bereich angwendet werden! D.h. Sprays
aus ca. 40 cm Entfernung benutzen. • Ebenfalls zu beachten: Allergische Reaktionen wie Brennen und
Rötungen aufgrund von künstlichen Duft- und
Konservierungsstoffen sind möglich! • Außerdem bleiben ihre Wirkstoffe nach dem Gebrauch auf der
Haut und werden nicht abgewaschen. Scheidenspülungen Um ja auch den entlegensten Winkel zu erreichen, verwenden
manche Mädchen und Frauen so genannte Scheidenspülungen. Dabei
spritzen sie mit einem Gummiballon Wasser oder sogar eine
spezielle Waschsubstanz in ihre Scheide hinein. Ist nicht nur
überflüssig, sondern für die zarte Haut in diesem Bereich auch
eine enorme Strapaze! Slipeinlagen Gehen in Ordnung, wenn du die schwächeren deiner Tage hast oder
unter einer zu behandelnden Infektion bzw. Ausfluss leidest. Zur
täglichen Gewohnheit sollten sie allerdings nicht werden, denn
ihre Kunststoffschichten wirken luftdicht und förderlich auf das
feuchtwarme Klima. Selbst die luftdurchlässigen Slipeinlagen
solltest du sein lassen, deinem Geldbeutel und der Umwelt
zuliebe. © 2000 Anja Gerstberger
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