Ob
blond, ob braun.... Fälle für den Profi
Es
scheint in der Natur des Menschen zu liegen, immer genau das
haben zu wollen, was man selber nicht hat. Vor allem, was das
Aussehen betrifft. Oder gerade, wenn es um die optischen
Segnungen der Natur geht. Das
gilt auch für die Haare. Naturkrausen verfluchen ihren
störrischen Schopf, nach dem sich die Schnittlauchlocken sehnen.
Blondinen würden sich gerne in eine rassige Schwarzhaarige
verwandeln, Brünette wiederum in eine aufregende Rothaarige. Klar,
Haarfarben setzen immer Signale. Dem du ungeniert nachhelfen
kannst, indem du in den entsprechenden Farbtopf greifst. Hat
auch dich die Lust auf Veränderung gepackt? Oder
spielst du schon länger mit dem Gedanken, einfach mal eine neue
Haarfarbe auszuprobieren? Lies
nach, welche Möglichkeiten dir für haarige Farbspielereien zur
Verfügung stehen. Welche
so einfach sind, dass du sie dir (oder deiner Freundin) selber
zutrauen kannst, und von welchen du lieber die Finger lassen
bzw. einem Profi überlassen solltest... Da Friseurbesuche nun mal nicht zu den billigen
Vergnügen zählen, sondern regelmäßig enorme Löcher in dein
Taschengeldbudget reißen, liegt der Gedanke nahe, durchs selber
Färben eine Menge Kohle zu sparen. Und
gegebenenfalls mit einer hausgemachten Katastrophe auf dem Kopf
herumlaufen zu müssen bzw. dann doch kleinlaut zum Erlösung
verheißenden Figaro zu schleichen... Wenn
du nicht gerade zu den unerschütterlichen und risikofreudigen
Naturen zählst, solltest du bei folgenden Plänen lieber den
Fachmann ans Werk gehen lassen: Färben ist nicht gleich
Färben... Die
Palette reicht von bloßem Verstärken der eigenen Haarfarbe
oder dem Erreichen eines zarten Schimmers bis hin zum
radikalen Farbwechsel, der dich immer auch als "Typ" total
verändert. Wenn du dir unsicher bist, was du willst und was zu
dir passt, dann fange immer mit den harmloseren, da nur gering
verändernden bzw. leicht rückgängig zu machenden Methoden an.
Noch besser wäre es, wenn du dich zuvor fachmännisch beraten
lassen könntest. Erkundige dich mal bei deinem Friseur, ob er
vielleicht eines dieser neuen Computerprogramme besitzt, mit
denen du die neue Haarfarbe anhand eines Fotos von dir
ausprobieren kannst. Tönen Das
Tönen ist die sanfteste und am wenigsten haltbare Methode.
Hierbei werden Farbpigmente mit Hilfe eines Color-Shampoos,
einer Farbspülung, einer Schaum- oder Cremetönung in die
Randschichten deines Haares eingebaut. Diese Farbe wird beim
anschließenden Haarewaschen wieder ausgespült und der Farbton
von Wä-sche zu Wäsche schwächer. Bei sogenanntem
Farbföhnschaum hält die Farbe wirk-lich nur ein Mal, bei
Intensiv- oder Pflegetönungen bis zu acht Haarwäschen. Die
genaue Zahl findest du auf der Packung. Tönen kannst du gut
selber machen und eignet sich auch für krasse Aktionen mit
schrillen Knallfarben wie Lila, Blau oder Grün.
Färben Beim
"richtigen" Färben (auch Koloration genannt) dagegen gelangen
die fremden Farbpigmente bis tief ins Innere deines Haares. Da
diese starke Wirkung nur mit sogenannten Oxydationsmitteln -
es findet also in deinen Haaren eine chemische Reaktion statt
- zu erzielen ist, lässt sich danach die Farbe nicht einfach
wieder herauswaschen, sondern muss heraus"wachsen". Was nach
einigen Zentimetern ziemlich bescheuert aussieht und ein
Nachfärben am Ansatz notwendig macht. Gefärbtes
Haar sieht immer auch etwas künstlich aus, was vor allem bei
"falschen" Schwarzhaarigen auffällt. Der Grund dafür ist
eigentlich logisch. Die falsche Farbe passt nicht zum Rest wie
Hautfarbe, Augenbrauen, Augen. Da
beim Färben die Struktur deines Haares chemisch verändert
wird, fällt dein Schopf nun in die Kategorie "strapaziertes"
Haar und braucht extra viel Pflege! Blondieren Wie
der Name schon sagt, werden deine Haare beim Blondieren blond.
Bei dieser Prozedur werden die natürlichen Farbpigmente deines
Haares in einer chemischen Reaktion mit Sauerstoff und
Waserstoffperoxyd (daher die Bezeichnung
"Wasserstoffblondine") zerstört, also "entfärbt". Prozedur ist
übrigens der passende Ausdruck, denn dein Haar wird dabei ganz
schön gequält und rächt sich hinterher oft mit stumpfem,
strohigen Aussehen. Zu den berühmtesten blondierten
Braunhaarigen zähl(t)en Marilyn Monroe, Linda de Mol und
zwischenzeitlich Madonna. Übrigens:
Blondierte Haare sind immer auch strapazierte Haare und
verlangen nach einer Menge Pflege! Wie
in der Kosmetik überhaupt, so liegen auch bei den Haarpflege-
und Haarfärbemittel natürliche Pflanzenfarben voll im Trend.
Sie finden immer mehr Anhänger, da sie besonders sanfte
Farbtöne erzielen (und daher auch "natürlich" aussehen), dein
Haar kaum strapazieren und - da sie ohne Oxydationsmittel und
Ammoniak auskommen - die Umwelt schonen. Selbst die Profis
greifen heute vermehrt zu na-türlichen Haarfärbemitteln,
zumindest in den Fällen, wo es für sie machbar ist.
Pflan-zenfarben bekommst du in Drogerien, Reformhäusern oder
Bioläden. Das bekannteste Färbemittel aus der Natur ist wohl
Henna, mit dem du sämtliche Rottöne erzielen kannst.
Allerdings heißt es hier höllisch aufzupassen, was die
Einwirkzeit betrifft! Lieber grundsätzlich zwei Minuten
weniger als angegeben, sonst kann es dir passieren, dass du
wie eine Karotte durch die Gegend laufen musst... Welche Naturfarbe zu welcher
Haarfarbe passt: Blond:
Hopfen, Kamille, Kurkuma, Zimt Braun:
Walnuss, Sandelholz, Efeu, Krappwurzel Schwarz:
Henna. Wie
Pflanzenfarben funktionieren: Natürliche
Haarfärbemittel lagern sich zwar auch nur in den Randschichten
an, sind aber dennoch sehr lange haltbar und müssen wie
gefärbte Haare wieder "herauswachsen". Allerdings brauchst du
keine Angst vor einem hässlichen andersfarbigen Haaransatz zu
haben, denn ihre Wirkung lässt im Laufe der Zeit etwas nach. Was
du bei Pflanzenfarben zu beachten hast: ©
2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by MacMillan Inc.,
verwendet in Lizenz |
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