Die richtige Haarpflege für schönes Haar Richtiges Werkzeug Falls du auf dieser Seite gelandet bist, weil du dir hier für
deine feinen, glatten Schnittlauchlocken die ultimativen
Zaubertricks für die langersehnte Löwenmähne bzw. den erträumten
Wuschelkopf erhoffst, muss ich dich leider enttäuschen. Wenn du
von Natur aus nicht mit Locken gesegnet bist, werden sie dir
auch nicht mit Hilfe eines Geheimrezeptes wachsen. Genauso wenig
wird sich dein Straßenköterbraun in ein bezauberndes Goldblond
verwandeln. Oder dein mickriger Pferdeschwanz sich über Nacht zu
einem üppigen Schweif auswachsen. Ist zwar bedauerlich, aber wahr. Für derartig krasse
Veränderungen sind nun mal chemische Keulen, am besten beim
professionellen Figaro, notwendig. Immerhin handelt es sich bei
derartigen Aktionen um regelrechte Vergewaltigungen an der
Natur. Ansonsten gilt: Während du dich für den optimalen
Schnitt von deinem Friseur beraten lassen solltest, fällt die
nachfolgende richtige Pflege eindeutig in dein Ressort. Was du
mit ihr nämlich durchaus hinkriegst, ist, das Bestmögliche aus
deinen wie auch immer gearteten Haaren herauszuholen, sprich
Glanz, Duft, gesundes Aussehen ohne peinlichen Fettschimmer,
rieselnde Schuppen oder gespaltene Spitzen. Gepflegtes Haar (mit
dem passenden Haarschnitt) ist nämlich immer auch schönes Haar,
egal ob dick, dünn, glatt oder gelockt. Ob du der Natur
zusätzlich noch mit Färben oder Dauerwellen ins Handwerk
pfuschen willst, bleibt dir überlassen. Verwende Bürsten aus Naturborsten, denn diese saugen
überschüssiges Fett auf und vermeiden somit ein unschönes
Strähnigwerden oder zögern es zumindest länger hinaus. Die
Borsten sollten am Ende ein schützendes, rundes Käppchen haben,
damit sie die empfindlichen Haare nicht verletzen. Von
Kunststoffbürsten solltest du hingegen lieber die Finger lassen,
denn ihre Stacheln sind zu hart und ihre Kanten meist sehr hart,
was weder deiner Kopfhaut noch deinen Haaren guttut. Kämme sollten keine scharfen Ecken und Kanten haben, damit du
dein Haar nicht aufraust. Haarbänder für Pferdeschwanzfrisuren sollten immer einen
schützenden Stoffüberzug besitzen, blanker Gummi macht Haare
porös. Lockenwickler sollten aus schonendem Samt sein, eine gute
Alternative sind auch Papilloten. Shampoo Das Shampoo sollte auf deinen Haartyp abgestimmt sein, so gibt
es spezielle Produkte für feines, normales, fettiges, schuppiges
oder strapaziertes (gefärbt, dauergewellt) Haar. Verwende außerdem alkalifreie Produkte, denn die zerstören den
natürlichen Säureschutzmantel deiner Haare nicht. Bei täglicher Haarwäsche ist ein mildes "Für-jeden-Tag-Shampoo"
empfehlenswert, damit du deine Pracht nicht überstrapazierst. Wähle nach Möglichkeit ein protein- oder collagenhaltiges
Shampoo, du tust damit deinem Haar einen großen Gefallen. Es
kann nämlich Protein aufnehmen und wird dabei stark und gesund. Wenn du Zeit sparen möchtest, helfen
dir sogenannte 2- in- 1-Produkte, mit denen du Waschen und
Spülen in einem Durchgang erledigen kannst. Allerdings gibt es
unter diesen Produkten auch welche, die bestimmte Inhaltsstoffe
haben, die einen regelrechten Mantel um deine Haare aufbauen, so
dass sie andere Wirkstoffe (z.B. bei einer Dauerwelle!) schlecht
oder überhaupt nicht aufnehmen können. Wenn du also demnächst
eine Dauerwelle, Strähnen oder Färben planst, setze das Mittel
rechtzeitig davor ab und besprich dich unbedingt mit deinem
Friseur, damit ihr beide keine unliebsamen Überraschungen
erlebt! Spülung Haarspülungen kannst du nach jeder Haarwäsche benutzen, bei
langen Haaren ist es sogar erforderlich, denn sie verkletten im
nassen Zustand und wären ohne Spülung kaum kämmbar. Außerdem
geben Spülungen dem Haar das zurück, was ihm durch das Waschen
verlorengegangen ist. Übrigens gibt es auch tolle Naturspülungen! So bringen
Zitronensaft oder einige Spritzer Obstessig den pH-Wert deiner
Haare wieder in Ordnung, Kamillentee hellt blonde Haare auf und
lässt sie verführerisch glänzen und Schwarztee kann in dunkle
Haare einen pfiffigen Rotton zaubern. Einfach mal ausprobieren! Haarkur Mit einer Haarkur (Packung) kannst du deine Haare intensiver
pflegen, denn sie versorgen deinen Schopf mit Wirkstoffen in
geballter Form. Der Name Kur weist dich bereits darauf hin, dass
sie nur für den gelegentlichen Einsatz gedacht sind. Zu häufiges
Anwenden von Haarpackungen mag ja gut gemeint sein, aber du
kannst dadurch auch deine Haare "über"-pflegen. Mit einem Zuviel
an Pflegestoffen beschwerst du sie nämlich nur und sie werden
dann pappig, hängen schlaff herunter und lassen sich kaum noch
frisieren. Oder die Frisur fällt sehr schnell wieder in sich
zusammen. Eine Kur alle zwei Wochen ist durchaus genug! Spitzenfluid Spitzenfluids enthalten Keratin, einen
Bestandteil des Haares und leisten daher bei gespaltenen und
gebrochenen Haarspitzen erste Hilfe. Allerdings kitten sie die
kaputten Enden nur oberflächlich zusammen und reparieren sie
nicht wirklich. Regelmäßig angewendet können sie aber Spliss
durchaus vorbeugen bzw. dafür sorgen, dass nicht gar zu viele
Zentimeter beim notwendigen Spitzenschneiden dran glauben
müssen! Waschen Regelmäßiges
Haarewaschen ist notwendig, um es von abgestorbenen
Hautpartikeln, Fett und Schweiß zu reinigen. Keine Panik, wenn
du dabei einzelne kleine weiße Pünktchen zwischen den Haaren
entdeckst, das sind Hornschüppchen, die sich von der Kopfhaut
abgelöst haben. Sollten diese Schüppchen zu großen Schuppen
werden und zahlenmäßig enorm zulegen, wirst du diese
Plagegeister mit Hilfe von speziellen Schuppenshampoos bald
wieder los. Die richtige Wäsche fängt mit dem Bürsten an, um
erstens die verkletteten Haare bereits vor dem Waschen etwas
zu entwirren und zweitens die Haare mit schützendem Talg zu
überziehen. Diese Schutzschicht verhindert dann, dass du beim
Ausspülen neben dem Shampoo und dem Schmutz wichtige Stoffe
aus deiner Haarpracht mitnimmst. Du schickst auf diese Weise
den schützenden Talg in die Kanalisation, verschonst aber das
Haar darunter. Mache anschließend dein Haar mit lauwarmem
Wasser nass und spüle es erst einmal ohne Shampoo gründlich
durch. Gib danach einen kirschkerngroßen Klecks des auf deinen
Haartyp abgestimmten Shampoos in die Hand und schäume es
zwischen den Handflächen auf. Den Schaum massierst du dann
sorgfältig in die Haare und die Kopfhaut ein. Die Längen
kannst du auslassen, denn die bekommen ihren Shampooanteil
beim Ausspülen automatisch ab. Es ist übrigens kein Zeichen
von zu wenig oder einem minderwertigen Shampoo, wenn es keinen
dolle Menge Schaum gibt, sondern absolut normal und bei
natürlichen Produkten wie Kräutershampoos auch gar nicht
möglich. Lasse das Mittel kurz einwirken (Kräutershampoos
brauchen etwa ein bis zwei Minuten, bis sie ihre Wirkung
entfalten können) und spüle danach das Shampoo gründlich
(!!!!) aus. Tipp: ungefähr dreimal so lange ausspülen wie
einwirken lassen bzw. so lange spülen, bis das Haar
"quietscht", wenn du es zwischen den Fingern reibst. Nach dem Shampoo kannst du dir eine Spülung
gönnen, was ich dir aber nur bei langen Haaren der einfacheren
Kämmbarkeit wegen empfehlen würde. Kurze Haare haben
eigentlich diese Sonderbehandlung gar nicht nötig. Kämmen Nasse Haare kämmst du am besten mit einem
sogenannten Dauerwellen-Kamm, das ist ein Kamm mit sehr weit
auseinander stehenden dicken Zinken. Entwirre zuerst die
Haarenden und arbeite dich dann Stück für Stück mit dem Kamm
hoch. Nicht zerren! Nasses Haar dehnt sich dann aus und reißt! Bürsten Die hundert Bürstenstriche deiner Oma kannst du
ruhig vergessen. Kein Wunder, dass ihr Haar schön geglänzt
hat, denn mit den unzähligen Bürstenstrichen hat sie das Fett
schön gleichmäßig verteilt... Außer dem hässlichen
Strähnigwerden machst du mit einer derartigen Rosskur dein
Haar nur porös, indem du seine ohnehin raue Oberfläche
zusätzlich belastest. Nasse Haare dürfen niemals gebürstet
werden! Trocknen Da nasse Haare superempfindlich sind, musst du
besonders behutsam mit ihnen umgehen. Streiche daher nach der
Haarwäsche zuerst die gröbste Feuchtigkeit mit den bloßen
Fingern vom Haaransatz an der Stirn Richtung Nacken aus.
Anschließend kannst du weiteres Wasser mit den Händen
vorsichtig ausdrücken. Wickle dann die Haare für ein paar
Minuten in ein flauschiges Handtuch ein, das zusätzlich die
Nässe aufsaugt. Wildes Rubbeln ist dabei streng verboten! Du
könntest dadurch nämlich die Hornschuppen, die sowieso schon
aufgequollen sind, verletzen oder gar abbrechen. Nach diesem "Vortrocknen" geht es nun ans
eigentliche Trocknen des handtuchnassen Haares. Am schönsten
fände es dein Schopf, wenn du ihn an der Luft trocknen würdest
(jedoch nicht in der prallen Sonne!), doch leider ist das
nicht immer möglich, so im Winter oder wenn du deine Haare
besonders stylen möchtest. Von verheißungsvollen Lockenstäben oder gar
bestialischen Kreppeisen solltest du unbedingt die Finger
lassen, denn sie entwickeln eine derartig ungesunde Hitze,
dass du deinen Haaren damit schadest. Davon abgesehen verfügen
gerade die Lockenstäbe über die dumme Angewohnheit, die langen
Strähnen regelrecht zu "fangen" und zu verheddern, so dass oft
nur die Schere hilft. Wenn es schon eine elektrische Trockenhilfe sein
muss, dann nimm bitte den guten alten Föhn. Verteile zunächst
etwas Stylingschaum oder Haarfestiger in deinen Haaren, um sie
vor der warmen Fönluft zu schützen. Verwende den Fön nur auf
der schwächsten Stufe und gehe nie näher als 30 cm an deine
Haare ran. Am besten föhnst du deine Haare gegen den Strich,
kreuz und quer, bei langen Haaren den Ansatz über Kopf, das
gibt ihnen mehr Stand und Fülle. Sind sie bereits fast
trocken, kannst du sie mit einer Rundbürste oder Klammern in
Form bringen. Dabei hält das Styling umso besser, je länger du
die Strähnen in der gewünschten Form auskühlen lässt. Was dir deine Haare
sonst noch danken: • Schütze deine Kopfhaut und deine Haare immer
gut vor zuviel Sonne! Heute kannst du unter einer Vielzahl
pfiffiger Kopfbedeckungen wählen: Baseballmütze, Strohhut,
Piratentuch, Schildkappe, Panamahut... Verwende außerdem
spezielle Sonnenschutzmittel, die du ganz problemlos nur
aufsprühen musst! • Gönne
deinem Schopf ausreichend Frischluft. Will heißen, dass du
deine coole Baseballkappe nicht rund um die Uhr sondern
stundenweise trägst. Aber auch, dass du bei einer langen Mähne
die Frisuren abwechselst statt tagein tagaus den immer
gleichen Zopf, Pferdeschwanz oder die ewige Hochsteckfrisur.
Sooft es geht die Haare offen lassen! • Befreie vor dem Schlafengehen deine Haare von
dem "Zeugs", das du ihnen bei deinem morgendlichen Styling
hast zukommen lassen, sprich Haarspray, -wachs, -lack, -gel
u.ä. Bitte immer gründlich ausbürsten, auch wenn es mal sehr
spät geworden ist und du hundemüde bist! • Hebe dir schädliche Stylingtechniken wie
Kreppeisen, Lockenstab oder Toupieren wirklich nur für
besondere Anlässe auf, sie sind nämlich pures Gift für dein
Haar! Ähnlich verhält es sich mit elektrischen Lockenwicklern
und der Trockenhaube. • Wenn du Lockenwickler benutzt, dann verwende
welche aus Samt und nicht die alten Plastikdinger mit den
ungesunden Stacheln, wie du sie vielleicht noch von deiner
Mutter oder Großmutter kennst. Außerdem solltest du die
Haarsträhnen vor dem Aufdrehen mit schützendem Seidenpapier
umwickeln und darauf achten, sie nicht zu fest aufzudrehen.. • Gehe nicht mit Lockenwicklern ins Bett, damit
ruinierst du nämlich garantiert deine Haarspitzen. Die
bescheren sich dann, indem sie abbrechen. • Dauerwellen, Färben und Blondieren bitte nicht
im Monatstakt, sondern in "gesunden" Zeitabständen! Sechs
Monate sind okay. Immerhin handelt es sich bei diesen
Geschichten um chemische Keulen und damit eine extreme
Belastung für dein Haar, von dem es sich ausreichend lange
erholen können sollte! • Trockenshampoo ist nur für Notfälle da und
sollte höchstens einmal pro Monat verwendet werden. Davon
abgesehen ist es fast unmöglich, es komplett wieder
auszubürsten, so dass immer ein verräterischer Grauschimmer
zurückbleibt... • Bei langen Haaren müssen die Spitzen alle 6
bis 8 Wochen geschnitten werden, auch wenn's schwer fällt,
weil du sie gerade wachsen lassen willst. Aber nur so bleibt
dein Haar vor Spliss geschützt und sieht gesund aus! • Aggressive Sampoos wie Schuppenshampoos
sollten nicht bei jeder Haarwäsche, sondern nur bei jeder
dritten angewendet werden! • Gönne deinen Haaren gelegentlich eine Wäsche
mit einem speziellen Reinigungsshampoo, das wie eine Art
Peeling deine Haare von schädlichen Stylingrückständen befreit
und besonders aufnahmefähig für anschließende pflegende
Packungen macht! Die es natürlich auch bekommt... Übrigens: Die Natur hat sich schon was dabei
gedacht, dich mit einer bestimmten Haarfarbe oder Locken bzw.
glatten Haaren auszustatten. Dein Schopf passt nämlich immer
"haar"- genau zu deiner Augenfarbe und Gesichtsform. © 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by MacMillan Inc., verwendet in Lizenz |
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