Rund ums Haar Was wir mit Hund und Schwein gemeinsam haben... Abteilung Säugetier Zur Erinnerung für diejenigen, die im
Biounterricht nicht so toll aufgepasst haben: Der Mensch zählt
zu der Klasse der Säugetiere, will heißen, wir saugen Milch aus
Mamas Brust (oder einer weniger kuscheligen Flasche), haben ein
stark entwickeltes Gehirn (auch wenn man es bei manchen Leuten
nicht merkt) und sind behaart. Dabei lassen sich unsere Haare in drei Arten einteilen: - Langhaare (Kopf-, Bart-, Achsel- und Schambehaarung), - Borsten (Nasen- und Ohrenhaare, Augenbrauen, Wimpern) - und die feinen Körperhaare (Bein, Arm). Haarfreie Körperzonen sind lediglich unsere Lippen, Handflächen
und Fußsohlen. Interessante Zahlen und Fakten Hättest du gewusst, dass... • ...von unserer gesamten Körperbehaarung das Kopfhaar ein
Viertel ausmacht? • ... jeder Mensch durchschnittlich 90 000 (Rotschöpfe) bis 140
000 (Blondinen) Haare auf dem Kopf hat? • ... das Haar monatlich nur einen Zentimeter länger wird, aber
täglich 30 Meter, wenn man sämtliche neuen kleinen Stücke
aneinander reihen würde? • ... die Haare im Sommer schneller wachsen als im Winter? Und
die der Männer schneller als die der Frauen? Die der Jungen
wiederum schneller als die der Alten? • ... du Tag für Tag 40 bis 100 Haare verlierst? • ... dein Haar nach zwei bis sechs Jahren das Zeitliche segnet
und sich dann von deinem Schädel verabschiedet? • ... ein einzelnes Haar zwar nur einen Durchmesser von 0,1 mm
hat, aber ein Gewicht von 110 g tragen kann? • ... Frauenhaare weniger dicht sind als Männerhaare? Das Haar besteht (wie unsere Fuss-
und Fingernägel) aus Keratin, und wird in dem sogenannten
Haarfollikel "produziert", das ist eine winzig kleine
Hautöffnung, an deren Ende die Haarfabrik sitzt. Keratin ist ein
Baustoff, der unser Haar sowohl elastisch macht, so dass es
nicht sofort reißt, aber auch eine gewisse Grundfestigkeit
verleiht. Ein einzelnes Haar besteht innen aus einer Art
Faserbündel, das von einer aus mehreren Lagen bestehenden
Schuppenschicht geschützt wird. Welche Aufgaben dein Haar erfüllt • Es dient im Sommer als Klimaanlage. • Es wärmt uns im Winter. • Es schützt die Kopfhaut vor zu viel Sonne. • Es transportiert Körpergifte nach draußen. • Es schmückt mich. • Es hilft mir, ein Lebensgefühl oder meinen persönlichen Stil
auszudrücken. • Rabiate Behandlung wie zu heißes
Föhnen, scharfkantige Klammern, Kreppeisen, harte und spitze
Plastikborsten, in nassem Zustand gezerrt zu werden, mit
aggressiven Mitteln gequält zu werden u.ä. • Schädlichen Umwelteinflüssen wie Sonnenstrahlen, Wind und
Wetter ungeschützt ausgesetzt zu werden. • Wegen einseitiger Mangelernährung nicht mit einer
ausreichenden Menge an Nährstoffen versorgt zu werden. • Zu viele Dauerwellen und Blondierungen abzubekommen. Grundsätzlich sind die Haare bei allen Menschen gleich
aufgebaut, doch unterscheidet man hinsichtlich ihrer
Beschaffenheit und Eigenschaften verschiedene Haartypen: Normales Es lässt sich gut frisieren und ohne Schwierigkeiten kämmen. Es
ist elastisch, gesund glänzend und von einer natürlichen
Sprungkraft, so dass es prinzipiell alle Frisuren vertragen
kann. Feines Es besitzt ein geringeres Volumen,
weil bei ihm das einzelne Haar im Vergleich zu den anderen
Haartypen bei derselben Anzahl der Haare einen geringeren
Durchmesser hat. Es ist zwar angenehm weich und leicht formbar,
aber da es ihm an Kraft fehlt, halten die mühsam hingeföhnten
Frisuren nur kurze Zeit. Es braucht viel, aber keinesfalls eine
beschwerende Sonderpflege, denn sonst hängt es bald wieder
schlaff herunter. Strapaziertes Strapaziertes Haar hast du nicht von
Natur aus, sondern machst du dir selber. Indem du deinen Schopf
hart herannimmst und ihm strapaziöse chemische Prozeduren wie
Dauerwellen oder Färben zumutest. Oder es mechanisch piesackst
durch Lockenstab, überheißen Föhn, Kreppeisen oder wildes
Toupieren. Das alles strengt dein empfindliches Haar an, so dass
du es für die erlittenen Qualen mit einer Extra Portion Pflegen
entschädigen solltest. Fettiges Es klebt rasch zusammen und wirkt dadurch stets etwas strähnig
und ungepflegt. Es produziert einen Überschuss an Haarfett, das
sich zudem noch in Windeseile über das gesamte Haar verteilt.
Für diesen Haartyp passen alle unkomplizierten Frisuren und
Schnitte, die häufiges Waschen gut wegstecken. Es sollte mit
Spezialprodukten gepflegt werden, die das Nachfetten
verlangsamen. Trockenes Es findet sich vor allem bei dunklem und rotem Haar. Da es sehr
kräftige Keratinfasern besitzt, ist es ziemlich störrisch und
widersetzt sich den meisten Frisuren erfolgreich. Es fehlt ihm
häufig an natürlichem Glanz, was daran liegt, dass die Kopfhaut
eine zu geringe Menge Fett produziert. Bei ihm ist ein gekonnter
Schnitt das Wichtigste, der das widerspenstige Haar in Form
bringt. Als Entschädigung für seine Widerborstigkeit hält aber
die Frisur auch ohne Haarspraywolken ganz besonders toll. Bei
der Pflege sollte auf rückfettende und Glanz gebende Wirkstoffe
geachtet werden. Sprödes Es ist aufgeraut und sieht daher etwas porös aus. In der Regel
sind die Spitzen stärker betroffen als der Haaransatz, denn sie
sind am ältesten und waren häufiger schädlichen Einwirkungen von
außen ausgesetzt. Sind die Spitzen richtig gespalten, müssen sie
gnadenlos gekappt werden, wenn das Haar wieder gesund aussehen
soll. Es braucht eine intensive Pflege, die die Spitzen mit
genügend Feuchtigkeit versorgt, ohne dabei den Ansatz zu sehr
mitzufetten. Krauses Es ist sehr kräftig und wirkt immer etwas trocken, hält aber so
einiges aus. Frisuren, die ein starkes Föhnen oder gar Einlegen
erfordern, sollte man bei diesem Haartyp lieber sein lassen.
Besser sind natürlich fallende Locken, die man entweder an der
Luft oder behutsam mit einem Diffusor trocknet.
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