Das 1 x 1 der täglichen Gesichtspflege

Hauttyp
Hygieneregeln
Regelmäßigkeit
Reinigen, Klären, Cremen

Unser Gesicht ist das Schaufenster unserer Persönlichkeit, denn mit keinem anderen Teil unseres Körpers stellen wir uns unserer Umwelt so direkt zur Schau.
Im Gegensatz zu einem dicken Hintern, winzigen Brüsten, mickrigen Muckis und ähnlichen (eingebildeten) Schönheitsmakeln können wir unser Gesicht nicht unter einem weiten Kleidungsstück verbergen. Oder möchtest du verschleiert herumlaufen?
Wir können uns unser Gesicht zwar nicht aussuchen, es aber durch eine entsprechende Pflege frisch, gesund und damit strahlend (schön) aussehen lassen.
Dass du dazu sowohl viele Stunden im Badezimmer als auch Heerscharen an Töpfchen, Tuben und Flaschen brauchst, ist ein Gerücht!
Du glaubst mir nicht?
Liegt vielleicht daran, dass deine Mutter/Schwester/Freundin ein gläubiger Schönheitsapostel der Kosmetikindustrie ist und sich ständig neue verheißungsvolle Wundermittel aufschwatzen lässt...
Zeige auch du dein Gesicht von seiner gepflegten Seite!

Was du grundsätzlich beachten solltest:

Hauttyp bestimmen:

Um deiner Gesichtshaut die optimale Pflege zukommen lassen zu können, solltest du nur Kosmetikprodukte verwenden, die auf deinen Hauttyp abgestimmt sind und seine speziellen Bedürfnisse berücksichtigen.

Stelle also zunächst fest, ob du unreine, fettige, normale, trockene, sensible Haut oder Mischhaut hast (Kennst du deinen Hauttyp?) und besorge dir dann die entsprechenden Pflegeprodukte. Was du so alles brauchst, findest du weiter unten.

Hygieneregeln beachten:

• Es mag dir vielleicht billiger und praktisch vorkommen, zusammen mit deiner Mutter/Geschwistern die Tiegel zu teilen, aber du solltest das nicht nur wegen der möglicherweise unterschiedlichen Hauttypen lieber sein lassen, denn viele Finger in einem Cremetopf bringen auch viele Bakterien mit. Und das, was deine Finger alleine anschleppen, ist bereits mehr als genug!

Das gleiche gilt übrigens auch für Handtücher und Waschlappen, da sollte jedes Familienmitglied seine persönlichen Exemplare haben. Bei mehreren pickelgeplagten Teenagern im Haushalt könnt ihr ja so verbleiben, dass jeder ein Handtuch fürs Gesicht hat und eines zusammen für das Abtrocknen der Hände genommen wird. Selbstverständlich trocknest du dir das Gesicht mit einem anderen Handtuch ab als die Füße oder deinen Intimbereich, ähm...

• Leidest du unter sehr unreiner Haut, dann wechsle das Handtuch spätestens jeden zweiten Tag, damit sich nicht zu viele Bakterien ansammeln können. Ebenso den Waschlappen, falls du überhaupt einen verwenden möchtest, denn im Prinzip sind Waschlappen nichts anderes als überflüssige Bakterienfänger. Die Hände tun´s nämlich genauso, um nicht zu sagen, viel besser.

Regelmäßige Pflege:

Einmal die Woche eine Stunde lang das Gesicht behandeln und den Rest der Woche davon zehren, ist nicht! Hin und wieder eine Creme und Abschminken lediglich am Sonntag genügt wirklich nicht, um toll auszusehen. Zu den Grundfesten eines richtigen Schönheitsprogramms gehört es nun mal, dass du es regelmäßig, d.h. morgens und abends, durchziehst. Ohne jede Ausnahme! Selbst wenn du todmüde vom Discobesuch zu später Stunde ins Badezimmer wankst und nur noch eines, nämlich ins Bett, willst, sollte dir deine Haut die fünf Minuten wert sein, die ihre abendliche Pflege benötigt. Gerade nachts braucht sie Luft zum Atmen und ist dankbar für die Creme, die ihr beim Aufbau von innen und bei der Versorgung mit Feuchtigkeit hilft. Also: erst waschen, dann schlafen!


Im Drei-Schritt zum gepflegten Gesicht:

Reinigen

Reinigen ist immer der erste Schritt: morgens, um die Nachtcreme zu entfernen, und abends, um den Schmutz, Schweiß, Talg und das Make-up loszuwerden.

Nimm dazu aber keine herkömmliche Seife, denn sie greift den Säureschutzmantel deiner Haut an, sondern lieber kosmetische oder medizinische Seifen, Syndets, Waschgel oder Reinigungsmilch. Achte auf einen pH-Wert im Bereich zwischen 5 und 6, denn das ist der natürliche pH-Wert unserer Haut und nur Produkte in diesem Bereich sind wirklich hautfreundlich.

Schäume nun das jeweilige Reinigungsmittel mit Wasser zwischen deinen Handflächen auf und verteile den reinigenden Schaum über dein nasses Gesicht. Anschließend mit viel lauwarmem Wasser gut abspülen.

Bei besonders starkem Make-up, Lippenstift und vor allem im Augenbereich solltest du speziellen Make-up-Entferner verwenden, die es meist als Lotion, Creme oder Öl gibt.

Trage dabei das spezielle Reinigungsprodukt mit leichtem Tupfen auf die betroffenen Stellen auf und nimm anschließend die Schminke mit einem feuchten Wattepad ab. Nimm lauwarmes Wasser und reibe nicht zu stark, sonst riskierst du Rötungen, starkes Jucken oder gar Entzündungen! Danach erfolgt wie normal die Reinigung für das gesamte Gesicht.

Klären

Um mögliche Rückstände von der Reinigung zu entfernen, aber auch, um die Haut zu erfrischen, zu beleben und auf die folgende Pflege vorzubereiten, folgt als zweiter Schritt das sogenannte Klären. Hierzu verwendest du ein Gesichtswasser, eine Lotion oder ein Tonic, die allesamt aus abgekochtem Wasser, entzündungshemmenden Stoffen, desinfizierenden Zusätzen, hautglättenden Mitteln, Vitaminen und je nach Hauttyp unterschiedlich großem Anteil an Alkohol bestehen. Bei trockener Haut sollte dein Gesichtswasser überhaupt keinen Alkohol enthalten, da er ihr noch mehr Feuchtigkeit entzieht.

Gib einige Tropfen Gesichtswasser auf einen Wattepad und tupfe damit behutsam dein Gesicht und den Hals ab. Wenn du den Pad vorher anfeuchtest, fusselt die Watte auch nicht so sehr und der Alkoholgehalt wird noch abgemildert.

Leidest du unter einer Hautkrankheit, musst du allerdings die Finger von jeglichen Wässerchen lassen! Keine Angst, dann wird dir dein Arzt erklären, wie du deine Haut richtig zu pflegen hast.

Cremen

Nachdem du deine Haut nun optimal darauf vorbereitet hast, die folgenden Pflegeprodukte aufzunehmen, folgt nun als letzter Schritt das Eincremen. Dabei solltest du morgens und abends zwei verschiedenen Cremes verwenden, denn deine Haut hat tagsüber andere Bedürfnisse als nachts.

Die Tagescreme hat die Aufgabe, deine Haut einerseits vor Abgasen, Schmutz, Staub und Bakterien zu schützen, aber andererseits auch vor dem Austrocknen durch Sonne, Wind und Kälte zu bewahren. Ob du eine farblose oder eine getönte Tagescreme verwendest, ist Geschmackssache, viel wichtiger ist, dass sie zu deinem Hauttyp passt.

Die Nachtcreme wiederum soll deine Haut über Nacht wieder aufbauen und so richtig verwöhnen und ihr die Feuchtigkeit und Frische zurückgeben, die sie tagsüber verloren hat. Da sich deine Haut nachts so richtig gut entspannt und dabei ihre Poren öffnet, ist sie besonders empfänglich für eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme.

Sowohl mit der Tages- als auch mit der Nachtcreme solltest du eher sparsam umgehen und sie nicht kiloweise auf dein Gesicht schmieren. Du magst deiner Haut dadurch vielleicht etwas Gutes tun wollen, aber auch sie ist nur begrenzt aufnahmefähig und somit wäre ein Überschuss an teurer Creme wirklich nur reine Verschwendung. Hast du tatsächlich mal zuviel des Guten erwischt, dann nimm das Zuviel mit einem Papiertuch weg und verfrachte es bloß nicht zurück in den Tiegel! Denn schon hättest du wieder etliche Bakterien mehr darin...

Ein Wort zur Technik: Die Creme sollte stets von der Gesichtsmitte nach außen (von der Stirnmitte zu den Schläfen, von den Nasenflügeln über die Wangen Richtung Ohren) sowie von unten nach oben (von der Nasenwurzel stirnaufwärts, vom Halsansatz Richtung Kinn, vom Kinn Richtung Ohren) einmassiert werden. Einmassieren heißt übrigens behutsam Streicheln und Klopfen (und nicht Zerren und Rubbeln)...

Sogenannte Allzweckcremes wie die in der blauen Dose sind für das Gesicht denkbar ungeeignet, denn sie sind nicht mit den notwendigen Transportstoffen ausgestattet, die die Feuchtigkeit in das Innere der Haut bringen, und haben somit keinerlei feuchtigkeitsspendende Wirkung!

Wie gesagt, hier handelt es sich um das Grund-Programm. Daneben gibt es noch das Sonder-Programm, mit dem du deine Gesichtshaut zusätzlich verwöhnen kannst. Dazu an anderer Stelle mehr...

© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by Corel Gallery Magic und MacMillan Inc., verwendet in Lizenz