Bulimie Begriff Mit Bulimie bezeichnet man die Ess-Brech-Sucht, die wie die
Magersucht und die Fettsucht zu den sogenannten Essstörungen
zählt und häufig während der Pubertät beginnt. Häufig haben die Betroffenen ein sehr geringes Selbstwertgefühl
und fühlen sich erst geliebt und gemocht, wenn sie dem schlanken
Schönheitsideal entsprechen. Die Unfähigkeit, die in der
Pubertät zunehmenden Probleme und Stresssituationen mit Eltern,
in der Schule, mit dem anderen Geschlecht erfolgreich zu
bewältigen, wird durch die Essstörung bekämpft bzw. verdrängt.
Essen wird plötzlich zum Suchtmittel, auf das bei Angst,
Spannungen, Schwierigkeiten und Ausweglosigkeit zurück gegriffen
wird. Oft geht der Bulimie eine magersuchtähnliche Phase voraus,
denn nach dem vorherigen völligen Essensverzicht empfinden die
Patientinnen die Möglichkeit, nun nach Lust und Laune „sündigen“
zu dürfen als Gewinn, solange sie das Essen hinterher wieder los
werden können. In dieser Phase wie überhaupt wird die Bulimie
von den Betroffenen nicht als Krankheit erkannt und sie reden
sich ein, sie könnten jederzeit aufhören, wenn sie es nur
wirklich wollten... Für die Krankheit bestehen gute Heilungschancen, allerdings
schaffen es die Betroffenen selten ohne fremde Hilfe und die
erlittenen körperlichen Schäden sind leider auch nicht mehr
rückgängig zu machen. Oft ist eine langwierige Psychotherapie
erforderlich, zunächst in einer Fachklinik, später in Form von
regelmäßigen Sitzungen bei einem Facharzt. Hierbei müssen nicht
nur die Fressanfälle überwunden, sondern auch die seelischen
Probleme erforscht werden, die für das Entstehen der Krankheit
verantwortlich sind. Da die Betroffenen oft Normalgewicht haben und sich im
Zusammensein mit anderen beim Essen „beherrschen“, kann man
ihnen ihre Krankheit nicht auf Anhieb „ansehen“. Im Gegenteil,
häufig gelten die Betroffenen in ihrer Umwelt als besonders
willensstark und diszipliniert und nur gelegentlich wirken sie
launischer als sonst. Einfach weg zu schauen wäre sicher das Bequemste, aber wenn dir
an deiner Freundin (von der Krankheit sind nach wie vor
wesentlich mehr Mädchen als Jungen betroffen) wirklich etwas
liegt, dann erzähl ihr von deinen Befürchtungen und Sorgen um
ihre Gesundheit. Wahrscheinlich streitet sie alles ab und
reagiert aggressiv, ein sicheres Zeichen, dass du mit deiner
Vermutung richtig liegst. Selbsthilfeorganisationen( gibt es in vielen Städten, im
Telefonbuch nachschauen oder im Gesundheitsamt nachfragen!): Zum Weiterlesen: © 1999 Anja Gerstberger, Foto: Copyright Corel
Draw, verwendet in Lizenz |
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