ABC des Abnehmens
Du schleppst ein paar Pfunde zuviel mit dir herum und willst
sie loswerden?
Dann beachte folgende Regeln und mach dich mit dem ABC des
Abnehmens vertraut, damit du dein Ziel erreichst, und zwar auf
vernünftige Weise!
Wie nehme ich am besten ab?
1. Langsam! Maximal zwei Kilo (noch besser Pfund) pro
Woche!
2. Dauerhaft! Eigne dir insgesamt eine gesündere
Ernährungsweise an (vgl. den entsprechenden Artikel zum Thema)!
3. Vernünftig! Nicht zu viele Kilos, ohne Tabletten,
keine einseitige Diät!
4. Aktiv! Treibe Sport und verwöhne deinen Körper mit
sorgfältiger Pflege!
Appetitzügler
Sie sind kein Ersatz für eine Umstellung deiner
Essgewohnheiten!
Da sie dein Hunger-Sättigungs-Zentrum im Gehirn nur kurzfristig
beeinflussen (etwa zwei bis vier Wochen) und schwere
Gesundheitsschädigungen hervorrufen können, wenn du sie länger
einnimmst, solltest du lieber die Finger von ihnen lassen.
Trinke statt dessen 10 Minuten vor den Mahlzeiten ein Glas
Wasser (oder Gemüsesaft)! Die wirken ebenso als natürlicher
Appetitzügler wie ein Salat als Vorspeise.
Bewegung
Treibe viel Sport! So verbraucht dein Körper mehr Energie (das
ungeliebte Fett schmilzt), verändert sich von wabbelig zu straff
und reagiert außerdem noch mit verringertem Hungergefühl! Gut,
nicht? Und macht vor allem Riesenspaß! Suche dir dabei einen
Sport aus, den du möglichst das ganze Jahr über ausüben kannst!
Cola
Cola enthält irre viel Zucker und ist daher als Durstlöscher
denkbar ungeeignet! Wenn du schon auf den Geschmack nicht
verzichten willst, dann verdünne mit Wasser oder nimm die
Light-Variante! Ein Liter Cola hat übrigens so viele Kalorien
wie ein leckerer Döner Kebab. Also, wenn ich die Wahl hätte....
Durst löschen
Reichlich trinken ist wichtig, mindestens zwei Liter am Tag!
Womit wir schon wieder beim Thema Cola wären... Nimm lieber
Wasser, Früchteetee oder Apfelsaftschorle! Lass die Finger von
Dickmachern wie zuckerhaltigen Limonaden, Fruchtsaftgetränken
oder Milch!
Ernährungstagebuch
Schreibe einmal eine Woche lang jeden Tag ganz genau auf, was
du so alles verdrückst! Aber nicht mogeln, sondern auch das
Stückchen Schokolade zwischendurch notieren! Du wirst nicht nur
staunen, wie viel da zusammen kommt, sondern erkennst auch
gleich, wo deine Ernährungssünden liegen.
Und kannst diese anschließend umso gezielter bekämpfen...
Fasten
Richtiges Fasten darfst du mit einer Diät nicht verwechseln.
Beim sogenannten Heilfasten werden Körper und Geist bewusst
„gereinigt“ und man nimmt eine Woche lang überhaupt keine feste
Nahrung zu sich. Zu Beginn und am Ende des Fastens stehen
Gewöhnungstage. Für junge Menschen im Wachstum, die in der
Schule viel leisten müssen, kommt das Fasten nicht in Frage!
Gelegentliche Fasttage (auch Entschlackungstage genannt) nach
dem Abnehmen mit Gemüse, Obst, Reis oder Saft (Faustregel: ein
Fasttag in 14 Tagen) sind jedoch erlaubt, denn in Maßen sind sie
unbedenklich und helfen dir, dein Gewicht auf Dauer zu halten.
Garmethoden
Bitte deine Mutter, dir durch geeignete Garmethoden zu helfen!
Weniger Braten mit Fett, Fritieren oder „Anschwitzen“, statt
dessen mehr Grillen, Dünsten oder Dämpfen!
Hunger
Am Anfang wir dir der Magen zwischendurch häufiger knurren, ist
er doch an andere Mengen und Kost gewohnt! Überliste den Hunger,
indem du einen Apfel oder frisches Gemüse wie Möhren, Gurken
oder Radieschen isst, auf fettarme Fleisch- oder Gemüsebrühe
ausweichst und natürlich viel trinkst! Tipp:10 Minuten vor den
Mahlzeiten ein Glas Wasser trinken! Lenke dich durch
Beschäftigungen ab, die dir Spaß machen! Lesen, Sport, Spielen,
nicht nur Musik hören, sondern auch dazu tanzen...
Idealgewicht
Die Fotomodelle, die du in den Zeitschriften oder in der
Werbung bewunderst, haben sicher kein Idealgewicht (sondern
ungesundes Untergewicht!)! Als Orientierung solltest du deinen
Body-Mass-Index hernehmen. Multipliziere deine Körpergröße in
Metern mit sich selbst und teile dann dein Körpergewicht durch
diesen Wert!
Beispiel (1,70m groß, 76 kg schwer): 1,70 x 1,70 = 2,89 ; 76 :
2,89 = 26,3.
Alle Ergebnisse zwischen 19 und 25 sind okay. Weniger kann
gefährlich werden, mehr sollte dich zum Abnehmen ermuntern, bei
Werten über 30 ist Abnehmen ein Muss!
Joule
Obwohl der Energiegehalt seit längerem in Joule angegeben
werden soll, verwenden die meisten Leute weiterhin lieber den
Begriff Kalorie.
Der Umrechnungsfaktor liegt bei 4, 1868. Eine Kalorie
entspricht 4,1868 Joule.
Beispiel: 1 Magnum-Eis Mandel hat ca. 323 Kalorien oder 1352
Joule.
Knabbereien
Verzichte auf regelrechte Kalorienbomben wie Erdnüsse, Chips
oder Salzstangen und ersetze sie durch Obst und Knabbergemüse
(Möhren, Gurken, Paprika...). Das gleiche gilt
selbstverständlich auch für Süßigkeiten und Eis!
Um eine Heißhungerattacke auf die verbotenen Sachen zu
vermeiden, darfst du dir einmal am Tag ein Stück Schokolade oder
einmal pro Woche ein Eis am Stiel gönnen!
Langeweile
Viele Menschen lassen sich schlicht und einfach aus bloßer
Langeweile zum Essen verleiten. Ob das auch für dich zutrifft,
zeigt dir dein Ernährungstagebuch. Erwischt? Kein Problem, jetzt
kannst du nämlich das Übel an der Wurzel packen, indem du dich
künftig, statt träge mampfend vor der Glotze zu hocken, lieber
mit deinen Freunden zum Bummeln, Shoppen oder Spielen triffst
oder dir ein neues fesselndes Hobby suchst. Ein Instrument
spielen, Aquarell malen, Töpfern oder Fotografieren macht mehr
Spaß, als du dir möglicherweise vorstellen kannst, vor allem,
wenn man es mit mehreren Gleichgesinnten tut...
Mahlzeiten
Besser als drei üppige Mahlzeiten am Tag, die dir nur schwer im
Magen liegen, oder ständiges Zwischendurch- und
Im-Vorbeigehen-Essen, bei dem du zwangsläufig auf ungesundes
Essen zurückgreifen wirst und den Überblick über die Menge
verlierst, sind fünf gleichmäßig über den Tag verteilte
Mahlzeiten: Frühstück (die wichtigste Mahlzeit am Tag, muss
sein!), Pausenbrot, Mittagessen, Nachmittagsimbiss, Abendessen
und eventuell ein kleines Betthupferl.
So ist dein Magen durchgehend beschäftigt, dein
Leistungsvermögen gewährleistet und die Gefahr gebannt, dass du
einen Bärenhunger entwickelst und mit einem Schlag Unmengen
vertilgst.
Nährwertangaben
Bei vielen Lebensmitteln findest du heute auf der Verpackung
bereits genaue Nährwertangaben. Nutze diese Informationen aus!
Zähle allerdings nicht nur die Kalorien, sondern achte vor allem
auch auf den Fettgehalt! Fett ist nämlich der Dickmacher Nummer
1!
Obst
Obst ist zwar grundsätzlich gesund, du solltest es aber stets
als Zwischenmahlzeit fest einplanen und nicht unkontrolliert
nebenher essen, denn es gibt auch unter den Obstsorten welche
mit sehr hohem Zucker- und damit Kaloriengehalt. Besonders
„gefährliche“ Sorten sind (neben getrockneten Früchten
grundsätzlich!) da Bananen, Feigen, Kumquats, Mangos, Mirabellen
oder Weintrauben.
Pillen
Da sogenannte „Schlankheitspillen“ meist ein Abführmittel oder
einen Harn treibenden Stoff enthalten, verliert dein Körper mit
ihnen Wasser, aber kein Fett! Lass unbedingt die Finger von
diesen Mitteln, denn sie haben meist schädliche Nebenwirkungen!
Qual
Du sollst deine Mahlzeiten genießen können und nicht als
Quälerei empfinden! Mag sein, dass sich dein Magen erst an die
kleineren Portionen gewöhnen muss, aber grundsätzlich darfst du
nach wie vor alles essen, es kommt nur auf das richtige Was
(Magerjoghurt statt Vollfettstufe), Wie (Steak grillen statt
braten) und Wieviel (viel gesunden Salat, wenig sündige
Süßigkeiten) an.
Schließlich sollst du beim Essen Spaß haben und dir nichts
verkneifen müssen.
Respekt
Bringe deinen Mahlzeiten den verdienten Respekt entgegen! Was
damit gemeint ist?
Schaufele dein Essen nicht gedankenlos beim Lesen oder vor dem
Fernsehgerät
in dich hinein oder als Finger Food, während du durch die
Gegend hetzt, sondern setz dich stets hin, mit genügend Zeit und
Aufmerksamkeit. Genießerisch auf der Zunge zergehen lassen statt
blitzschnell hinunterschlingen heißt die Devise!
Süßstoff
Süßstoffe können dir beim bewussten Abnehmen helfen, da sie
keine Kalorien liefern. Besser ist jedoch, wenn es dir mit der
Zeit gelingt, deine Vorliebe für Süßes abzubauen (nicht
aufzugeben!) und grundsätzlich weniger Süßes zu essen.
Träume
Das Abnehmen wird dich deinem Traum näher bringen, sei es das
neue Figur betonende Kleid, die knackig enge Jeans, der knappe
Bikini oder der Sieg über deinen langjährigen Tennispartner.
Lass dich von deinen Träumen anspornen und verwirkliche sie!
Umstellung
Um nach dem Abnehmen dein Gewicht nicht sofort wieder nach oben
schießen zu lassen (der Jo-Jo-Effekt lässt grüßen!), wirst du in
deiner Ernährung wohl einige grundsätzliche Gewohnheiten
umstellen müssen: mehr Vollkornprodukte, Obst und Gemüse,
weniger Zucker und Fett. Keine Angst! Das hört sich schlimmer
an, als es tatsächlich ist. Statt Sahnetorte gibt es eben
Obstkuchen, statt Salamipizza die Variante mit Gemüse, statt
Lasagne Spaghetti mit Tomatensauce. Und gegen gelegentliche
Sünden hat ohnehin niemand etwas einzuwenden, wobei die Betonung
allerdings auf gelegentlich liegt...
Vorräte
Sorge zu Beginn deines Abnehmens dafür, dass keine riesige
Vorräte an Knabbereien und Süßigkeiten im Hause sind oder sperre
sie weit weg (den Schlüssel kriegt dann dein gehässiger Bruder)!
Schließlich ist Adam auch erst bei dem Apfel, den ihn Eva direkt
unter die Nase gehalten hatte, schwach geworden...
Wunderdiäten
Wunderpülverchen und Wunderkuren wie „Schlankwerden im Schlaf“
gibt es nicht! Falle nicht auf solch trickreiche Werbung herein
und schmeiß dein Geld nicht für derlei nutzlose Produkte zum
Fenster hinaus! Einen echten Nutzen haben hier nämlich nur die
rücksichtslosen Geschäftemacher, die dein Geld einkassieren!
Im Gegensatz zu dir, denn du kannst deiner Gesundheit schaden,
wenn du diese einseitigen Kostformen („Schlimm Fast“ und
Konsorten...), die du nur in Wasser einrühren musst und so
furchtbar „lecker“ schmecken, über längere Zeit zu dir nimmst.
Mit Spaß und Maß statt „Schlimm Fast“!
X für U
Lass dir von Blitzdiäten und Wundermitteln nicht „ein X für ein
U“ vormachen!
Abnehmen ist reine Mathematik. Ein Kilogramm Körperfett enthält
ca. 7000 Kalorien. Das bedeutet, wenn du ein Kilo Fett wirklich
loswerden willst, dann musst du entweder 7000 Kalorien einsparen
oder zusätzlich verbrauchen. Alles andere ist Quatsch!
Yoga
Wenn du zu den nervösen Essern gehörst, die vor allem unter
Stress (z.B. vor Prüfungen) zuviel essen, weil sie den Stress
mit Essen abbauen möchten, dann können dir die
spannungsmindernden Streck- und Atemübungen des Yoga eine Hilfe
sein. Entsprechende Anleitungen findest du in
Volkshochschulkursen oder Fachbüchern.
Ziel
Hast du es geschafft und dein Wunschgewicht erreicht! Klasse,
dann kannst du wirklich stolz auf dich sein. Wie wäre es jetzt
mit einem neuen Ziel, nämlich dein Gewicht auch zu halten?
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