Ecstasy Begriff Da in den letzten Jahren der Ecstasy-Verbrauch extrem
zugenommen hat und Ecstasy inzwischen zur Droge Nummer Eins
unter den jugendlichen Drogenkonsumenten aufgestiegen ist, gibt
es zu dieser Modedroge einen eigenen Beitrag. Einerseits, um die Ecstacy-Konsumenten selbst aufzurütteln. Aber andererseits auch, um die anderen Jugendlichen vor der
gefährlichen Droge zu warnen und zu verhindern, dass sie dieses
oftmals verharmloste Zeug probieren. Ecstasy ist auch unter den Bezeichnungen E, Emphaty, XTC oder
Adam bekannt und zählt zu den sogenannten Designerdrogen. Das
sind künstlich hergestellte Substanzen, die in illegalen Labors
produziert und in Tabletten- oder Kapselform auf dem Markt
angeboten werden. Man spricht daher auch vom "Einwerfen". Der Wirkstoffe des "reinen" (vgl. Warum ist Ecstacy so
gefährlich?) Ecstasy trägt die chemische Bezeichnung MDMA, das
steht für 3,4-Methylendioxy-N-Methylamphetamin, ein Stoff, der
seit 1986 auf der Liste des Betäubungsmittelgesetzes steht, d.h.
dessen Besitz oder Handel strafbar ist. Wenn du von der Polizei mit Ecstasy-Pillen erwischt wirst,
musst du mit einre Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe (bis zu
5 Jahren!) rechnen. MDMA wirkt direkt auf das Gehirn und hat chemische Ähnlichkeit
mit dem körpereigenen Adrenalin und Meskalin, welches
Sinnestäuschungen hervorrufen soll. Bezeichnungen: Kleeblatt, Smilie, Dollar, Pilz, Hase, Taube, Road Runer,
Kamel, Delphin, Krone,Olympics Dosis: Zwischen 20 und 120 mg Wirkstoff auf MDMA-Basis Preis: Ca. 10 Euro pro Pille Sprunghafter Anstieg des
Ecstasy-Konsums Obwohl es Ecstasy schon seit den 70er Jahren gibt, ist sein
Konsum erst in den letzten Jahren extrem in die Höhe geschnellt.
Während dieser Anstieg zunächst im Zusammenhang mit den
ausgelassenen Tanzpartys der Techno- und House-Szene erfolgte,
hat er mittlerweile auch auf sehr viele Jugendliche
übergegriffen, die mit der Techno-Kultur nichts am Hut haben. Im Vergleich zu 1990 ist bei Jugendlichen 1994 die
Bereitschaft, Ecstasy zu probieren, von 2 % auf 5 % gestiegen
und dürfte heute noch höher liegen. Ecstasy wirkt (für 2 - 6 Stunden) auf zweierlei Art: a) es ruft Sinnestäuschungen und Bewusstseinsänderungen hervor
(wie die Halluzinogene), b) es wirkt aufputschend (wie die Amphetamine). Dazu kommen erhebliche Auswirkungen auf bestimmte
Körperfunktionen:
Während der Drogenwirkung • Anstieg von Blutdruck, Pulsfrequenz und Körpertemperatur, • Schwitzen, • Mundtrockenheit, • Verkrampfte Kiefermuskulatur/Kieferkrämpfe und Muskelzittern, • Schwindel, • Brechreiz, • Verlust der Wahrnehmung von Hunger, Durst, Schmerz und
Erschöpfung nach Abklingen der Drogenwirkung • Schlaflosigkeit, • Kopfschmerzen, • Reizbarkeit, • Gedächtnisstörungen, • Erschöpfung, • Unkonzentriertheit, • Appetitlosigkeit, • Antriebslosigkeit ("Null Bock auf gar nichts"), • depressive Verstimmung. Die negativen Nachwirkungen können übrigens zwei bis drei Tage
anhalten! Klar, Langzeitschäden tun dir jetzt noch nicht weh und was in
etlichen Jahren ist, interessiert dich jetzt nicht besonders,
weil das alles ja noch so weit weg ist. Ein gefährlicher Trugschluss! Die sogenannten Langzeitschäden treten nämlich nicht erst im
hohen Greisenalter ein, so kurz vor dem Tod, wo dann eh alles
egal ist, sondern sie werden dich in der Blüte deines Lebens
treffen, nämlich genau dann, wenn das Leben am schönsten ist. Leider kommt dann deine Reue auch zu spät... Mögliche Langzeitfolgen bei Ecstasy-Konsum: • Nicht wieder gutzumachende Schäden am Gehirn (!), an den
Nieren und an der Leber • Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen Ecstasy kann bei seinen Konsumenten durchaus eine psychische
Abhängigkeit hervor rufen. Die Betroffenen bilden sich ein, ohne
die "Unterstützung" durch die Droge nicht mehr gut drauf sein zu
können und entwickeln eine regelrechte Gier nach Ecstasy. Glück,
Fröhlichkeit, Ausgelassenheit, gute Laune ohne gibt es für sie
nicht mehr. Neben dieser psychischen Abhängigkeit kann es außerdem zu einer
körperlichen Abhängigkeit kommen, nämlich dann, wenn außer
Ecstasy zusätzlich andere Drogen wie Alkohol, Speed u.a.
genommen werden. Ein eindeutiger beleg für eine Abhängigkeit von Ecstasy liegt
dann vor, wenn der Konsument seine Dosis steigern muss, weil die
bisherige Menge inzwischen nicht mehr ausreicht, um die
gewünschte Wirkung herbeizuführen. Der Körper hat sich der Droge
angepasst und sich an sie gewöhnt und bedarf nun einer stärkeren
Stimulanz. Warum ist Ecstasy so gefährlich? Weil gesundheitliche Probleme durch Ecstasy noch verstärkt
werden Ecstasy kann... • ...bei Diabetikern die Balance des Blutzuckers aus dem
Gleichgewicht bringen. • ...bei Allergikern und Asthmatikern zu besonders extremen
Anfällen führen. • ...bei Epileptikern Hirnkrämpfe (mit-) auslösen. • ...Leberprobleme hervorrufen bzw. schon bestehende
Leberschäden verstärken- im schlimmsten Fall bis hin zum
völligen Versagen des Organs und damit zum Tod! Weil inzwischen gefährliche Mischungen im Umlauf sind Analysergebnisse von sichergestellten Ecstasytabletten aus der
Szene haben ergeben, dass außer den Hauptwirkstoffen MDMA und
seinem Verwandten MDE die unterschiedlichsten "Cocktails" mit
Amphetaminen, Coffein und z.T. hochgiftigen Bestandteilen im
Umlauf sind. Diese Mischungen sind den einzelnen Tabletten
leider nicht anzusehen und so kann sich der Ecstasy-Konsument
nie völlig sicher sein, was er da gerade "eingeworfen" hat. Dass
diese Mischungen für den ahnungslosen Verbraucher überaus fatale Folgen (Vergiftungen, "Horrortrips",
allergische Reaktionen) haben können, beweisen die ersten
Todesfälle. Weil man bisher das Gefahrenpotenzial und die
Langzeitschäden von Ecstasy stark unterschätzt hat Früher hatte man geglaubt, bei Ecstasy handele es sich um ein
eher "harmloses" Rauschmittel, das für die körperliche und
geistige Gesundheit des Konsumenten nur ein geringes Risiko
berge. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen sind
inzwischen zu einem anderen Ergebnis gelangt und die steigende
Zahl an Meldungen von Komplikationen und Langzeitfolgen (s.u.)
bestätigen diese Erkenntnisse. Weil der Tanzrausch zum Kollaps führen kann Die Techno-Freaks nehmen Ecstasy unter anderem deswegen, um
beim ausgelassenen und ekstatischen Tanzen möglichst lange
durchhalten zu können. Dabei kann die doppelte
Temperaturerhöhung, einmal durch Ecstasy selbst und dann durch
die Hitze des ausdauernden und wilden Tanzens, bei großem
Flüssigkeitsverlust des Körpers zu einem gefährlichen
Zusammenbruch führen, wenn dem Körper nicht die verlorene
Flüssigkeit in ausreichender Menge zugeführt wird. Ein solcher Kollaps kann sich als Schockzustand oder in Form
eines Kreislauf- und Herzversagens äußern. Da Ecstasy
Sinneswahrnehmungen und körperliche Warnsignale ausschaltet,
spüren die Betroffenen das Herannahen ihres Zusammenbruchs
nicht. 1995 gab es imerhin 15 derartiger Todesfälle in
Deutschland, Tendenz seither steigend. Weil die durch Ecstasy-Konsum ausgelöste Gefühlswallungen
außer Kontrolle geraten können Die Ecstasy-Konsumenten wollen nicht nur positive Gefühle wie
Begeisterung oder Glück erzielen, sondern auch eine größere
Lockerheit, d.h. ihre Kontaktfreude und Fähigkeit, unverkrampfte
Gespräche zu führen, sollen gesteigert werden. Statt dieser erwünschten Wirkungen kommt es jedoch häufig zu
einer regelrechten "Gefühlslawine", die die Betroffenen geradezu
mitreißt und viel zu heftig ist, als dass sie von ihnen noch
verarbeitet werden, geschweige denn kontrolliert werden könnte. Bei einem derartigen Gefühlsüberschwang können verdrängte
schlimme Erlebnisse wieder an die Bewusstseinsoberfläche
gelangen und unangenehme Gefühle auslösen, die ihrerseits im
Verborgenen bestehende psychische Erkrankungen wecken können. Kann ich einer Person anmerken, dass
sie Ecstasy nimmt? Direkt ansehen wirst du es dem Betroffenen nicht, aber wenn
mehrerer folgender Verhaltensweisen auftreten, ist der Verdacht
auf Ecstasy-Konsum schon berechtigt: • Appetitlosigkeit • Schlaflosigkeit, Einschlafschwierigkeiten • Magenprobleme (häufiges Erbrechen) • Gefühlskälte (extremer Egoismus und Gleichgültigkeit
gegenüber anderen) • Stimmungsschwankungen (eben noch "himmelhoch jauchzend" und
im nächsten Moment schon "zu Tode betrübt") • Neue Freunde • Nachlassende Schulleistungen • Nur noch "Party" und Ausgehen im Kopf • Trancezustand (nur reglos dasitzen und alles um sich herum
geschehen lassen) • Hyperaktivität (ständiger Bewegungsdrang und Zappelei) Anatol Feid Hinter der Fassade. Stationen eines Abstiegs. Anatol Feid Trotzdem hab ich meine Träume. Die Geschichte von einer, die
leben will. rororo Band 552 Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Gerd Schneider Der lange Wegnach Santa Fe. Ein Irrtum. rororo Band 607 Sigbert E. Kluge Reise nach Jerusalem. Saschas Sehnsucht. dtv 78034 Walter Dean Myers Scorpions. dtv 78039 Hans-Georg Noack Trip Ravensburger Taschenbuch 4004 Angelika Mechtel Cold Turkey Ravensburger Taschenbuch 4123 © 2000 Anja Gerstberger |
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