Den verbreitetsten Ernährungsfehlern auf der
Spur
Test
Testauswertung
Hast du dir unbewusst ein falsches Essverhalten angewöhnt und
im Laufe der Zeit einige Pfunde zuviel zugelegt? Ich meine hier
mit Essverhalten das WIE und nicht das WAS, das hatten wir ja
schon. Die falsche Art zu essen macht nämlich auch dick.
Trotzdem: Jetzt bloß keine Diät! Denn Diäten sind absoluter
Schmarrn und machen dich nur noch dicker! Wieso? Weil sie oft
einseitig sind und damit schädlich, schlimmstenfalls sogar
gefährlich sind. Außerdem gewöhnt sich dein Organismus an die
gedrosselte Energiezufuhr und passt sich der verminderten
Kalorienzahl an. Er kriegt weniger und verbraucht weniger. Wenn
du dann nach einer Diät wieder "normal" isst, befindet sich dein
Körper immer noch auf Sparflamme. Und du wirst logischerweise
wieder zunehmen... Der sogenannte Jojo-Effekt lässt grüßen!
Tausendmal besser ist es dagegen, die für das Übergewicht
verantwortlichen Ernährungsfehler aufzuspüren und ihnen den
Garaus zu machen.
Hast du diese hinterlistigen Biester
erst einmal im Griff, purzeln die Pfunde plötzlich ganz
automatisch.
Du glaubst mir nicht? Ausprobieren!
Mach den Test, beherzige die Tipps und werde leichter...
Test
Schreibe zu folgenden Aussagen die Buchstaben der Antworten
auf, die auf dich zutreffen. Lies dann unter den entsprechenden
Buchstaben nach, welchen Ernährungsfehler du dir zugelegt hast
und wie du ihn am besten wieder los wirst:
A Meine Mahlzeiten verputze ich in der Regel ziemlich schnell,
so in 5 bis 10 Minuten.
B Ich esse schon immer nur 3 Mahlzeiten am Tag.
C Wenn ich schlecht drauf bin oder Probleme habe, dann helfen
mir Schokolade, Kuchen, Eis und Chips.
D Zusammen mit meiner Clique in der Eisdiele lasse ich mich
gegen jede Vernunft zum extra großen Magnum-Becher mit Sahneberg
und Schokosoße verführen.
E Zwischen meinen Mahlzeiten mache ich immer große Pausen, etwa
4 bis 5 Stunden.
F Bei einem Buffet kann ich mich nie entscheiden, weil alles so
lecker aussieht.
A Ich esse öfters im Stehen oder Gehen.
B Meinen Teller esse ich immer leer, auch wenn ich schon satt
bin, vor allem im Lokal, denn schließlich habe ich dafür ja
bezahlt!
D Ich esse und "knabbere" vor allem auf Partys und
Geburtstagseinladungen so viel, dass mir hinterher manchmal
richtig übel ist und ich ein schlechtes Gewissen habe.
E Während der Hausaufgaben oder beim Schmökern wandern meine
Hände immer wieder mal in die Tüte bzw. zum Teller neben mir.
F Ich lade mir meinen Teller meist randvoll.
A Das Frühstück vor der Schule spare ich mir, dann kann ich
länger im Bett bleiben.
B Wenn jemand am Tisch etwas übrig lässt, verputze ich das auch
noch.
C Wenn ich am Wochenende daheim alleine herumhängen muss, dann
fällt mir das leichter, wenn ich mich mit irgendwelchen
Leckereien entschädigen kann..
D Wenn andere Leute um mich herum etwas essen, dann bekomme ich
auch Appetit und organisiere mir was zum Beißen.
E Ich nasche häufig zwischendurch.
F Wenn es mir besonders gut schmeckt, dann hole ich mir auch
mal zwei- oder dreimal nach.
A Wenn ich keine Zeit habe, lasse ich auch schon mal eine
Mahlzeit ausfallen.
B Wenn ich etwas zu essen angeboten bekomme, dann sage ich
nicht nein.
C Ich esse nach einer verkorksten Mathearbeit, einem verpassten
Date oder Zoff mit meinen Eltern.
D Bei beinahe jedem Treffen mit meiner Freundin/meinem Freund
landen wir früher oder später in einem Café oder einem
Schnellrestaurant.
E Vor der Glotze habe ich immer was zum Knabbern dabei.
F An den leckeren Auslagen beim Bäcker oder der Imbissbude
komme ich so gut wie nie vorbei, ohne mir etwas davon zu gönnen.
C Bei jedem Liebeskummer nehme ich zwei Kilo zu.
Testauswertung
A Du bist ein "Stress"-Esser.
Du stehst immer unter Strom und Zeitdruck und hast stets voll
die Hektik. Sogar beim Essen. Alles muss hopplahopp gehen, du
bist stets auf dem Sprung. Und die Mahlzeiten werden so nebenbei
erledigt oder fallen auch mal komplett aus. Dass dir (und vor
allem deiner Gesundheit!) ein derartiges Essverhalten auf Dauer
sicher nicht gut tun wird, kannst du dir bestimmt denken. Also,
tu was dagegen!
Tipp: Stelle den Wecker am Morgen eine Viertelstunde früher!
Das Weckerklingeln ist nun mal ein ätzendes Geräusch, um 15
Minuten hin oder her ist dann auch egal, oder? Gehe für jede
Mahlzeit, die du in weniger als 10 Minuten reinschlingst, zur
Strafe eine Runde um den Block. Das Gleiche gilt, wenn dich
deine Freunde oder Geschwister (die in deinen "Besserungs"-Plan
eingeweiht sind) beim Essen im Stehen/Gehen, ohne Pausenbrot
bzw. dem Auslassen einer Mahlzeit erwischen!
B Du bist ein "Regel"-Esser.
Dir wurden in Kindertagen bestimmte Essensregeln eingebläut, an
die du dich auch heute noch hältst. Auch wenn diese Vorschriften
gesundheitsmäßig bescheuert sind und du das weißt. Einmal den
Unfug gelernt und anerzogen bekommen, hältst du dich automatisch
dran.
Tipp: Stell die vermeintlichen "Benimm"-Regeln möglichst
schnell in die entlegenste Ecke, du bist deswegen noch lange
nicht "unhöflich" oder "ungezogen", auch wenn man es dir
einzureden versucht! Also, künftig fünfmal am Tag essen, wenn du
satt bist, die Reste liegen lassen und der aufdringlichen
Gastgeberin freundlich erklären, dass zwar alles ganz toll
schmeckt, du aber beim besten Willen nicht mehr kannst.
C Du bist ein "Frust"-Esser
Für dich stellt das Essen eine Hilfe dar. Bei Langeweile,
Problemen, Einsamkeit, Kummer, Unzufriedenheit, Ärger. Und deine
Erfahrungen haben dir gezeigt, dass Süßes tatsächlich gegen
Frust hilft und deine Laune hebt. Dafür gibt es sogar eine
biologische Erklärung: Das Fett und die Kohlenhydrate in der
Schokolade beeinflussen den Gehirnstoffwechsel so, dass du dich
besser fühlst.
Tipp: Suche dir andere "Stimmungsmacher" (Kino, CD hören,
lesen, telefonieren, mit Haustier beschäftigen, Fotoalben
anschauen, träumen usw.) und sinnvolle Beschäftigungs-
(=Ablenkungs-) Möglichkeiten: Sport, Musik machen/hören, Briefe
schreiben, Hobby (Handarbeit, Foto, Sammlung, Basteln...), sich
einer gemeinnützigen Jugendgruppe anschließen etc. Wer suchet,
der findet!
D Du bist ein "Geselligkeits"-Esser
In Gesellschaft anderer Leute schlägst
du gerne mal über die Stränge. Zusammen mit der Familie oder mit
Freunden schmeckt halt alles gleich viel besser. Die allge-meine
gute Laune wirkt ansteckend, auch beim Essen. Schließlich willst
du nicht als Einziger nicht mitmachen oder aus der Reihe tanzen!
Tipp: Lass künftig entweder den einen oder anderen Essensgang
ganz weg oder beschränke dich auf die jeweilige Miniausgabe.
Oder suche dir die am wenigsten schädliche Variante aus:
Nudelsuppe statt Cremesuppe, Reis statt Pommes, Obst statt Eis
usw. Oder nimm dir vor, nur eine bestimmte Zahl Salzstangen zu
essen (Wenn du es schaffst, darfst du dir eine neue Haarklammer
o.ä. gönnen) oder immer weniger als dein figurmäßiges Vorbild.
Iss außerdem besonders langsam!
E Du bist ein "unregelmäßiger" Esser
Du schwankst von einem Extrem zum anderen. Entweder isst du
fast ständig immer einen Happen oder lange nichts und schlägst
dann richtig zu! Oder besser gesagt dein Heißhunger, der dich
zum Tier werden lässt, das gierig über riesige Essensmengen
herfällt. Das ist genauso schlecht, wie ununterbrochen etwas
zwischen die Zähne zu schieben. Einzelne Stückchen nur, aber
Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Und bei vielen
Winzigkeiten verlierst du dann ganz rasch den Überblick...
Tipp: Iss spätestens alle drei Stunden etwas, zwischendurch
reicht da ein Apfel völlig aus! Hauptsache, ein enthemmendes
Heißhungergefühl kann gar nicht erst entstehen und dich zu einer
wahren Fressattacke verleiten! Wer ständig etwas zwischen den
Fingern bzw. den Zähnen braucht, sollte auf zuckerfreien
Kaugummi und eine Beschäftigung ausweichen, bei der er seine
Hände gebrauchen muss: Jojo, stricken, Geschicklichkeitsspiele,
Kritzelblock, Freundschaftsbänder knüpfen, Knetgummi,
Fingerhantel usw.
F Du bist ein "Appetit"-Esser
Für dich hat das Essen weniger mit dem Grundbedürfnis nach
Nahrung zu tun, als viel mehr mit dem Spaß am und dem Genuss
beim Essen. Richtigen Hunger kennst du vermutlich überhaupt
nicht mehr, weil du stets deinem Appetit nachgibst, wenn dich
eine verführerische Leckerei anlacht. Da bei dir Auge und Nase
immer "mit"essen, lädst du dir bei einem leckeren Angebot oft
mehr auf, als dir guttut und bist auch besonders empfänglich bei
geschickt verbreiteten Düften und verführerischen
Schaufensterauslagen. Wo du dann, da willensschwach, gerne
nachgibst.
Tipp: Wenn du schon alles durchprobieren musst, dann begnüge
dich mit winzigen "Pröbchen" anstelle von kompletten Portionen.
Oder setze dir gedanklich eine Obergrenze, was die Anzahl
betrifft: Höchstens zwei Sorten Kuchen oder maximal sechs
Kroketten usw. Versuche außerdem, möglichst langsam zu essen,
denn das Sättigungsgefühl stellt sich erst frühestens nach 10
bis 15 Minuten ein, unabhängig davon, was du bis dahin bereits
in dich hineingeschaufelt hast! Übrigens: Die Pizza wird, was
ihren Geschmack angeht, mit dem siebten Stück auch nicht
besser...
© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright Corel
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