Weihnachtskrach vermeiden Hektik Gerade am Fest der Liebe knallt es bei vielen Familien gehörig
im Karton. Statt ein liebliches "O, du Fröhliche" erschallt ein
Potpourri aus Türen knallen, Schreien, Tränen, Toben und
manchmal noch Schlimmeres. Die häufigsten weihnachtlichen Zank-Äpfel mit
Rezepten zur besseren Bekömmlichkeit: Jedes Jahr die gleiche Hektik, obwohl wir doch noch früher mit
den Vorbereitungen begonnen haben! Aber irgendwie scheint sich
die Arbeit Richtung Heiligabend immer zu hohen Türmen
anzustauen, die dann über ihren Opfern zusammenbrechen und sie
unter sich begraben. Ein heftiger Streit ist dann regelrecht
vorprogrammiert. Tipp: Arbeitsteilung! Und zwar ausnahmslos für Alle. Ein "Das
kann ich nicht" oder "dafür bin ich zu klein/zu alt" gibt es
nicht. Wenn jeder einen Teil der Arbeit übernimmt (z.B. Mama
kocht, Kinder decken den Tisch und schmücken, Papa spült),
bleibt für jeden nur wenig übrig. Weniger Arbeit, weniger
Stress, weniger Streit. Eigentlich ziemlich einfach. Der Weg vom harmlosen
Bäumchen bis zur prächtigen Augenweide ist mit etlichen
Stolpersteinen gepflastert. Ein kleiner für den Tisch oder ein
zimmerhoher Riese? Plastik oder echt? Eine bescheidene Fichte
oder eine beeindruckende Edeltanne oder gar ein Exote? Selber
schlagen (legal, versteht sich) oder kaufen? Schon drei Wochen
vor dem Fest ordern oder auf den letzten Drücker? Elektrische
oder Wachskerzen? Bescheiden mit Strohsternen, Glaskugeln und
Holzfiguren oder üppig mit Lametta, Glitzersternen und
funkelnden Goldkugeln? In Rot, Gold, Blau, Lila oder der
Modefarbe Champagner? In die Ecke oder in die Mitte des Zimmer?
Mit oder ohne Spitze und spießiger Unterlage? Der
Kriegsschauplätze rund um den Weihnachtsbaum gibt es gar
viele... Tipp: Demokratisch abstimmen lassen, jährlich die Entscheidung
einem anderen Familienmitglied überlassen oder die einzelnen
Punkte aufteilen. Bei Letzterem kann zwar eine "wilde Mischung"
heraus kommen, was aber nicht das Schlechteste sein muss, oder?
Am Fest der Feste soll einfach alles
perfekt sein und reibungslos über die Bühne gehen. Alles selbst
gemacht, mit großem Aufwand bis ins kleinste Detail. Vom Stollen
über die liebevollen Geschenke bis hin zur Tischdekoration. Weil
es in den Zeitschriften immer so toll aussieht und man das bei
sich zu Hause auch so haben und hinkriegen möchte. Tipp: Sich auf eine bestimmte Zahl von "perfekten"
Programmpunkten beschränken und bei dem Rest einfach Fünf gerade
sein lassen... Wer ist dieses Jahr dran? Die
Großeltern mütterlicherseits oder väterlicherseits? Zählt die
Einladung zu den beiden Feiertagen genauso viel wie die zum
Heiligabend? Hat die verwitwete Oma mehr Rechte als das
Großelternpaar, das ja noch zu zweit ist? Doch nicht nur diese
Fragen allein bergen eine Menge Zündstoff, sondern erst recht
die Anwesenheit der ersten Generation am Weihnachtsfest selbst.
Denn oft prallen da bei Jung und Alt ziemlich gegensätzliche
Vorstellungen, wie Weihnachten abzulaufen hat , aufeinander.
Nicht jede Oma hat Verständnis dafür, wenn es zum Essen Pizza
gibt, weil der Familienrat das nun mal so beschlossen hat... Tipp: Entweder einen Tag "großelternfrei" halten und "modern"
feiern oder die Senioren auf für sie ungewohnte Programmpunkte
seelisch vorbereiten oder alle Großeltern auf einmal einladen
oder in einem Jahr die einen, im nächsten Jahr die anderen... Erst Kirche oder Essen oder Bescherung am Heiligabend? Pflicht
zum gemeinsamen Familienspaziergang, Unternehmungen, Besuchen
und Spielrunden oder individuelle Feiertagsgestaltung für alle?
Ausflüge oder daheim bleiben? Schwimmbad oder Kino? Faul oder
aktiv? Tipp: Entweder sämtliche Tage per Familienrat entscheiden
lassen oder ein Tag die Eltern, ein Tag die Kinder und am
dritten jeder, wie er Lust hat. Nicht jedes
Familienmitglied kann sich mit einer Weihnachtsdekoration
anfreunden, die die Stromrechnung nach oben schnellen lässt,
sich über sämtliche Räume - Vorgarten natürlich eingeschlossen!
- erstreckt und es zwingt, ständig den Kopf bzw. Bauch
einzuziehen, um nicht irgendwelche empfindlichen Gebilde
einzureißen. Tipp: Kompromisse suchen! Ein Raum darf völlig überladen
werden, während der Rest zur dekorationsfreien Zone erklärt
wird. Das Hauptproblem an Weihnachten ist, dass es mit so vielen
Erwartungen verknüpft ist. Der Vater soll endlich Zeit für die
Kinder haben. Die Mutter will ständig all ihre Lieben um sich
versammelt sehen, die Großeltern erwarten Besuche der bescherten
Enkel, die Väter dagegen wollen oft nur ihre Ruhe haben. Ebenso
wie die meisten Jugendlichen, die nach Faulheit jenseits der
Schule gieren bzw. ihre zusätzliche Freizeit insgeheim für
Clique oder Freund(in) verplant haben. Jeder will etwas anderes.
Keiner kriegt das, was er eigentlich möchte. Und schon fliegen
die Fetzen. Tipp: Jedem seine persönlichen Freiräume zugestehen und
mindestens einen Wunsch erfüllen! Dann werden auch die Pflichten
gerne wahrgenommen. Die Pflicht der Weihnachtsgrüße Über liebe Weihnachtsgrüße ("Mensch, dass XY an uns gedacht
hat!") freut sich jeder, doch selber welche schreiben will
keiner. Diese Rechnung kann nicht aufgehen! Tipp: So viele Karten schreiben, wie du letztes Jahr bekommen
hast bzw. wie du selber gerne bekommen möchtest. Plus eine an
eine entfernte Bekannte oder vernachlässigte Verwandte. Die traditionelle Gans oder mal was
Neues? Drei Gänge oder fünf Gänge beim ausschweifenden
Weihnachtsmenü? Vegetarisch oder fleischlastig? Wohlschmeckend
oder cholesterinarm bzw. figurfreundlich? Selber kochen oder ins
Restaurant? Tipp: Den Heiligabend traditionell gestalten, den ersten
Feiertag modern bzw. nach Sonderwünschen und am zweiten Feiertag
sich von Verwandten einladen oder den Kindern bekochen lassen.
Oder doch lieber zum Italiener... Nicht jede Frau freut
sich über einen Gutschein für eine Schönheitsbehandlung bei der
Kosmetikerin oder über ein neues Bügeleisen. Der Vater hätte den
Hanteln ein edles Tröpfchen vorgezogen. Die Jugendlichen
wiederum hassen "praktische" Geschenke wie Schlafanzüge oder
Teile für die Lichtjahre entfernt liegende und ohnehin
hoffnungslos veraltete Aussteuer. Oder die schusselige
Verkäuferin hat vergessen, am (peinlich) billigen Restposten das
Preisschild zu entfernen. Und schon gibt´s enttäuschte Gesichter
und beleidigte Schnuten ... Tipp: Das Extrem: Auf Geschenke ganz verzichten. Alternativ:
Seine eigenen Wünsche offen sagen, sich wirklich an die
Wunschliste der anderen halten oder doch Geld bzw. Gutscheine
für bestimmte Geschäfte verschenken. Auf diese Weise kann Ärger
gar nicht erst entstehen, weil alle zufrieden sind. Die
Schenker, weil sie nichts falsch gemacht haben, ebenso wie die
Beschenkten, auf deren Wünsche eingegangen wurde. Und an den
Weihnachtsmann bzw. das Christkind haben wir sowieso noch nie
geglaubt, oder? In diesem Sinne: Ein friedliches Weihnachtsfest!
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