Wochentage, die es bunt treiben...
Gibt es am sogenannten Schwarzen Freitag Zeugnisse?
Natürlich nicht!
Auch wenn es bei so manchem Schüler am betreffenden Tag
durchaus vorkommen kann, dass angesichts seiner (nicht
erbrachten) Leistungen tatsächlich dunkle Wolken aufziehen...
Der Begriff „Schwarzer Freitag“ stammt aus der Geschichte und
bezieht sich auf den verhängnisvollen Freitag am 25. Oktober
1929, als es an der Wall Street in New York zu einem Börsenkrach
kam, der die sogenannte Weltwirtschaftskrise auslöste und auch
in Deutschland zu zahlreichen Firmenzusammenbrüchen und
Massenarbeitslosigkeit führte.
Schuld an dem Börsenkrach war der Umstand, dass die Amerikaner
mit einem Schlag viele Aktien verkauften und so den Kurs rapide
sinken ließen, als sie nämlich erkannten, dass sie in den Jahren
zuvor viel zu viele Waren produziert und übermäßig investiert
und Aktien gekauft hatten. Denn in den 20er Jahren erlebten die
USA eine einzigartige Wirtschaftsblüte, als sie Europa nach dem
ersten Weltkrieg finanziell unter die Arme griffen und auf dem
Weltmarkt ohne Konkurrenz herrschten.
Die Weltwirtschaftskrise hatte vor allem in Deutschland, wo die
Demokratie noch sehr jung und in der Bevölkerung nicht
akzeptiert war, schlimme Folgen, war sie doch ein gefundenes
Fressen für die Gegner der Republik und schuf einen äußerst
fruchtbaren Boden für radikale Parteien wie die NSDAP. Und was
die deutsche Naziherrschaft angerichtet hat, ist ja wohl
jedermann hinreichend bekannt....
Geht es am Weißen Sonntag besonders sauber zu?
Mit der Bezeichnung Weißer Sonntag
meint man den ersten Sonntag nach Ostern. Er ist benannt nach
den weißen Gewändern, die die Täuflinge im frühen Christentum
während der Osterwoche trugen. Diese weißen Gewänder sollten ein
sichtbares Zeichen für das empfangenen Taufsakrament und das im
Taufwasser zugrundeliegende Sinnbild der Reinigung sein und so
werden auch heute die meisten Kinder bei ihrer Taufe weiß
angezogen.
Seit dem 16 Jahrhundert wird an diesem Termin in vielen
Pfarreien das Fest der Erstkommunion gefeiert, an dem zwar die
Mädchen häufig auch weiße Kleider tragen, aber das Weiß des
Namens stammt nicht von ihnen, wie viele glauben, sondern eben
von den alten Täuflingen.
Sind am Blauen Montag alle betrunken?
Hoffentlich nicht! Aber Spaß beiseite. Ursprünglich war der
Blaue Montag ein spezieller Ausdruck der Wollfärber. Diese
ließen eine bestimmte Art Wolle, die sich an der Luft schnell
indigoartig blau verfärbte, den ganzen Sonntag über in einem
Bad, um sie dann montags an der Luft trocknen zu lassen. So
konnten die Gesellen an diesem Tag ausruhen.
Heute spielt man mit dem Begriff allerdings darauf an, dass
viele Menschen am ersten Tag der neuen Arbeitswoche häufig noch
an den Folgen ihrer anstrengenden, oft auch „feucht-fröhlichen“
Wochenendunternehmungen leiden. Nicht umsonst trudeln
ausgerechnet am Montag die meisten Krankmeldungen in den
Betrieben ein, und wer an einem Gegenstand bzw. Gerät bereits
Fehler entdeckt, obwohl er es gerade erst gekauft und ausgepackt
hat, stöhnt genervt auf, dass er wohl eine „Montagsproduktion“
erwischt habe.
Ist der Gründonnerstag ein Festtag für Gärtner und
Landwirte?
Nö, das trifft eher auf die „Grüne Woche“ zu. Der
Gründonnerstag meint den fünften Tag der Karwoche, an dem sich
die Christenheit am Abend vor dem Todestag Jesu an das
sogenannte Abendmahl, das Abschiedsessen Jesu mit seinen engsten
Vertrauen, erinnert.
Der Wortbestandteil „Grün“ hat nichts mit der Farbe Grün zu
tun, sondern leitet sich von dem althochdeutschen Wort „greinen“
ab, was unserem Wort „weinen“ entspricht. Dennoch dürfte das
sprachliche Missverständnis wohl dazu dazu beigetragen haben,
dass in vielen christlichen Familien an diesem Tag traditionell
grünes Gemüse wie Spinat, Grünkohl oder Wirsing gegessen wird.
© 2000 Anja Gerstberger, Bild: Copyright by
MacMillan Inc., verwendet in Lizenz
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