Hast du den Durchblick im "Food"-Chaos?


Die Bezeichnung Fast Food ist ja noch geläufig.

Junk Food vielleicht auch noch.

Aber was um alles in der Welt ist nun Slow Food oder Functional Food?

Nach diesem Beitrag bist du schlauer und vor künftigen blamablen Sprach-Fettnäpfen gefeit...


Brain Food

Brain Food sind Nahrungsmittel, die die Funktion deines Gehirns unterstützen sollen. Deinen Intelligenzquotienten kannst du allerdins nicht in ungeahnte Höhen treiben, indem du kiloweise das entsprechende Zeug futterst. Aber aus deiner vorhandenen Intelligenz das Bestmögliche herausholen.

Bestimt hast du schon selber erlebt, dass du nach "falschem" Essen (z.B. süßer Kuchen und fette Pommes) bald müde und unkonzentriert wirst. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dein Gehirn seine Versorgung nicht besonders toll findet und lieber was anderes hätte. Denn je beseeser seine Versorgung, umso höher seine Leistung.

Was gilt es nun beim Essen zu beachten?

Im Prinzip erfüllt gesunde Ernährung die Voraussetzung für Brain Food: keine zu langen Pausen zwischen den Mahlzeiten, nicht zu fett, nicht zu süß, genügend Vitamine und Mineralstoffe, ausreichend trinken. Am liebsten mag dein Gehirn Vitamin B1, also keine Hemmungen bei Vollkornbrot, Hülsenfrüchten, Milch, Leber, Geflügel und Fisch!

Achtung! Wenn dir jemand Wunderpillen als hochwirksames Brain Food - zu horrenden Preisen versteht sich - andrehen will, dann hat das nichts mit Brain Food, sondern mit Betrug zu tun!


Design Food

Design Food meint technisch konstruiertes, im Labor entworfenes Essen, das in seiner Zusammensetzung und durch seine Verarbeitung speziell auf die Vorlieben der angepeilten Kundschaft zugeschnitten wird: Süßes, Knuspriges, Cremiges und Buntes für die Kinder, Leichtes für die Fitness-Freaks oder Vitaminzusätze für die Gesundheitsapostel.

Gearbeitet wird mit Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Aromastoffen usw.

Design Food betrachtet Essen als einen reinen Konsumartikel, der zielgruppengenau gestaltet und vermarktet wird.

Aufpassen! Empfindliche Menschen können auf (zu viel) Design Food mit Kopfweh, Unverträglichkeiten oder Allergien reagieren!


Fast Food

Fast Food heißt übersetzt "schnelles Essen". Also Essen, das rasch zubereitet und meistens genauso rasch hinunter geschlungen wird. Wer kennt nicht die Leute in der Fußgängerzone, die hastig in ihren Burger beißen, während sie zu ihrem nächsten Ziel hetzen?

Da bei uns immer häufiger "außer Haus" gegessen wird und es außerdem immer mehr Singles gibt, die für sich alleine nicht kochen wollen, nimmt Fast Food an Bedeutung zu.

Dabei geht die Fast-Food-Palette inzwischen weit über das typische Angebot von Pommes und Cheese- bzw. Hamburger hinaus. Neben den vielen Snacks von Bäcker und Metzger gibt es da noch die Dönerstände oder Imbissbuden mit Currywurst, Hotdog, Pizzaecken usw.

Da viele Fast-Food-Mahlzeiten zu fett und zu kalorienreich sind, zählen sie neben Bewegungsmangel und insgesamt unausgewogener Ernährung zu den Hauptverursachern von Übergewicht und Zivilisationskrankheiten.

Keine Panik! Gelegentliche Fast-Food-Gerichte als Haupt- oder Zwischenmahlzeit (der Vitaminzufuhr wegen am besten in Kombination mit Fruchtsaft oder Salat) sind durchaus okay, solange du dich eben nicht ausschließlich davon ernährst.

Deinem Magen zuliebe solltest du allerdings etwas Tempo aus deinem Fast Food nehmen, indem du es nicht eilig im Stehen verschlingst, sondern es immer im Sitzen verzehrst, wie übrigens jede Mahlzeit.


Functional Food

Functioinal Food heißt übersetzt funktionelle Nahrungsmittel. Darunter versteht man Lebensmittel, denen über die natürlich vorhandenen Inhaltsstoffe hinaus bestimmte Zutaten oder Nährstoffe zugefügt und dadurch so verändert werden, dass sie sich positiv auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden auswirken oder Krankheiten vorbeugen.

Das bekannteste Beispiel sind die so genannten "probiotischen" Milchprodukte wie Joghurt, die bestimmte Milchsäurebakterien enthalten und dein Abwehrsystem unterstützen sollen.

Ebenfalls recht verbreitet sind mit Vitaminen aufgepeppte Tiefkühlgemüse oder Müslis mit Mineralstoffzusätzen. Was dem Zellschutz und der Osteoporosevorbeugung dienen soll.

Diese Produkte sind meist teurer als die "normalen" und nicht unbedingt notwendig, wenn du dich sonst vernünftig ernährst. Ungesunde Naschorgien dadurch ausgleichen zu wollen, dass du gelegentlich einen probiotischen Joghurt isst, klappt nicht...!


Junk Food

Junk Food heißt übersetzt "Schrott"-Essen oder "Abfall"-Essen. Dazu zählen vor allem stark gezuckerte Cola-Getränke und Limonaden, Hamburger, Pommes, Schokoriegel, Chips usw. Diese Produkte wurden industriell stark bearbeitet, beispielsweise mit Geschmacksvertsärkern versetzt, damit du immer mehr von ihnen essen möchtest. Ein weiterer Verkaufstrick besteht darin, dass den Packungen wertloses Spielzeug beigelegt wurde, das meist auf dem "Schrott" landet.

Außerdem meint Junk Food den Trend , dass immer weniger Mahlzeiten aus frischen Zutaten zubereitet werden, sondern sattdessen immer häufiger zu Fertigprodukten gegriffen wird. Diese enthalten oft zu viel Salz, Fett, Zucker und zu wenig Ballaststoffe und Vitamine. Auf Dauer kann eine einseitige Ernährung mit Junk Food zu gesundheitlichen Folgeerscheinungen wie Übergewicht, Karies oder Bluthochdruck führen.

Gegen den gelegentlichen Verzehr von Junk Food bei sonstiger gesunder Ernährung ist allerdings nichts einzuwenden.


Slow Food

Slow Food ist eine Bewegung, die sich beim Essen dem "Genuss" verschrieben hat, d.h. sich für die Zubereitung und den Verzehr der Mahlzeiten viel Zeit lässt und statt Fertigprodukten möglichst frische und naturbelassene Lebensmittel verwendet. Dabei werden bei den Rezepten und Zutaten die regionalen Bedingungen beachtet, also in Bayern anders gekocht als im hohen Norden oder in Deutschland anders als in Italien.

Außer für den Genuss setzt sich die Slow-Food-Bewegung für verantwortungsvolle Produktionsbedingungen der Nahrungsmittel ein. Lebensmittel, die unter Ausbeutung von Menschen, unter Energieverschwendung oder dem Einsatz von Giften hergestellt werden, sind verpönt und werden daher boykottiert.

© 2000 Anja Gerstberger, Bild: Copyright by MacMillan Inc., verwendet in Lizenz