Mut im Alltag

Eine unterhaltsame Sammlung herausfordernder Situationen.

Survivaltrips durch unbekanntes Dschungelgebiet, Nahkämpfe mit Bären oder Raub-katzen und Jungfernflüge ins Weltall erfordern eine gehörige Portion Mut. Darüber sind wir uns wohl alle einig.

Doch auch in unserem ganz gewöhnlichen Alltagsleben gibt es jede Menge heikle Situationen, in denen wir entscheiden müssen, ob wir lieber auf Nummer Sicher ge-hen und feige unseren Schwanz einziehen oder ob wir uns tapfer der Herausfor-de-rung stellen und Zivilcourage beweisen.

Tollkühner Held oder erbärmlicher Waschlappen.

Ich selbst muss mich leider eher zur Fraktion der Hasenfüße zählen, da ich zu oft den Weg des geringsten Widerstands einschlage.

No risk, no fun ist nicht gerade mein Ding.

Lachst du mich jetzt aus?

Dann geh mal die folgende Liste ehrlich durch! Ich wette, du würdest in dem einen oder anderen Fall wohl auch einen Rückzieher machen!

Manchmal können nämlich die kleinen Dinge zu einem großen Abenteuer werden...


Es gehört schon eine Menge Mut dazu...

  • ...mit Rapunzelhaar zum In-Frisör zu gehen und dem exzentrischen Figaro den Auftrag zu erteilen: "Ich möchte einen neue Frisur. Lassen Sie sich was Interessantes einfallen. Sie haben freie Hand!"

  • ... im südostasiatischen Ausland oder hier in einem exotischen Restaurant mit Original-Spezialitäten des Landes ein Gericht von der Speisekarte zu bestellen, ohne zu wissen, wobei es sich handelt.

  • ...in der Disco als Einzeltänzer ein ausgeflipptes Solo auf der ansonsten gähnend leeren Tanzfläche hinzulegen. Wie lautet der Spruch mit dem Präsentierteller noch mal...?

  • ...in der ältesten Jeans in die Nobel-Boutique zu stiefeln, sich von der entsetzten Verkäuferin die edelsten Gewänder (Abendkleider...) bringen zu lassen und diese dann auch tatsächlich anzuprobieren. Bei Dockers zur Taftrobe kriegt jede Verkäuferin die Krise, und du einen netten kleinen Adrenalinkick...

  • ...bei dem versnobten Kellner ein Steak "aber durchgebraten!" samt einer Flasche Ketschup zu ordern, selbiges vor seinen fassungslosen Gesicht auf das gepeinigte Fleisch zu kippen und mit verzücktem Lächeln zu verspeisen.

  • ...der kleinen Schwester unmittelbar nach ihrer bestandenen Führerscheinprüfung gönnerhaft den Schlüssel seines geliebten Gefährtes in die Hand zu drücken.

  • ...eine Viertelstunde zu spät in den Sonntagsgottesdienst zu kommen und unter den vorwurfsvollen Blicken der Gläubigen ungerührt den Mittelgang bis zur zweiten Reihe vorzumarschieren, um den letzten freien Sitzplatz zu bekommen.

  • ...auf die Frage der Mutter deiner Freundin/deines Freundes, ob dir ihr Kuchen oder sonstiges Essen denn schmecke, entweder mit "Nein!" zu antworten oder mit der Bemerkung: "Das war wohl ein Tick zu viel Backpulver/weniger Salz wäre besser gewesen/das Fleisch hätte wohl noch eine halbe Stunde vertragen" u.ä.

    ...der kleinen Schwester unmittelbar nach ihrer bestandenen Führerscheinprüfung gönnerhaft den Schlüssel seines geliebten Gefährtes in die Hand zu drücken.

  • ...sich zu einem Blind Date mit einer Chat-Bekanntschaft zu verabreden. Auf einem Vergnügungsdampfer...

  • ...ein Theaterstück, einen Kinofilm oder eine Konzert mitten in der Vorstellung zu verlassen, weil man die Darbietung zum Kotzen findet.

  • ... sich von der Großtante an den überdimensionalen Busen drücken und abküssen zu lassen, auf die Gefahr hin, an den benebelnden Lavendelwolken zu ersticken.

  • ...neben der spießigen Nachbarin in der Apotheke fragen, ob es die Kondome auch mit Erdbeergeschmack gibt.

  • ...mit der Familie der Freundin/des Freundes zu einem anstrengenden Ganztagesausflug aufzubrechen.

  • ...in einem vornehmen Restaurant das Essen zurückgehen lassen, weil es zu kalt ist, mit der Bitte um nochmaliges Erwärmen, oder weil das Fleisch zu zäh ist, mit der Bitte um Ersatz.

  • ...die Oma auf den Jahresausflug ihres Seniorenvereins zu begleiten.

  • ...private Nacktfotos zu schießen und die Abzüge noch im mit Kunden überfüllten Geschäft anzuschauen, natürlich so, dass alle was davon haben...

  • ...ein Wochenende mit fast nur fremden Leuten auf einer Selbstversorgerhütte zu verbringen.

  • ...bei diversen Versandhäusern oder aus Prospekten das supergünstige Überraschungspaket zu bestellen.

  • ...für eine Woche den wilden, riesigen Monster-Hund einer guten Bekannten in Pflege zu nehmen.

  • ....bei einem Reiseveranstalter eine sogenannte "Fahrt ins Blaue" zu buchen.

  • ...der kapriziösen, großkotzig im Protz-Nerz-Mantel in die Firma rauschenden Frau des Chefs ein PETA-Flugblatt mit der Überschrift "Pelzträger sind Mörder" in die Hand zu drücken

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