|        | Zündstoff Taschengeld Sinn von Taschengeld Ja, ja, der schnöde Mammon! Wie bei den Erwachsenen
                untereinander Geld das Streitthema Nummer Eins ist, verhält es
                sich ähnlich zwischen Eltern und Kindern. Neben Schule und
                Ausgehen gibt es den meisten Ärger um die Kohle. Dabei sind die
                Probleme stets die gleichen. Vielleicht gelingt es ja in eurer Familie, mit Hilfe von diesem
                Artikel die Bombe Taschengeld auf Dauer zu entschärfen? Warum überhaupt Taschengeld und nicht
                  einfach Kohle nach Bedarf? 
 Wie hoch sollte das Taschengeld sein? Ausgangspunkt ist das, was davon bestritten werden soll.  Folgende Angaben beziehen sich aufs reine Vergnügen und
                schließen Anschaffungen für Schule (ca. 15 Euro zusätzlich pro
                Monat) oder Klamotten (ca. 40 Euro mehr pro Monat) aus: Alter in Jahren Angemessenes Taschengeld pro Monat in Euro 10 ca. 10 11 ca. 10 - 13 12 ca. 12 - 15 13 ca. 12 - 18 14 ca. 15 - 20 15 ca. 15 - 25 16 ca. 20 - 30 17 ca. 30 - 40 18 +... ca. 50 Diese Zahlen können nur ein ungefährer Maßstab sein, denn jede
                Familie muss ja die Höhe des Taschengeldes nach der Höhe des
                Gesamteinkommens ausrichten. Das heißt für dich, dass du keinen "Anspruch" auf die genannten
                Beträge hast, deine Eltern dir aber auch "mehr" geben können,
                sofern sie das für sinnvoll halten! Sollte das Taschengeld wöchentlich
                  oder monatlich ausgezahlt werden? Taschengeld sollte ab dem Schulalter gezahlt werden. Und zwar
                während der Grundschulzeit wöchentlich und ab ca. 10 Jahren dann
                monatlich.  Was sollte vom Taschengeld bezahlt
                  werden und was nicht? Die sinnvollste Lösung besteht darin, dass das Taschengeld
                ausschließlich dem persönlichen Privatvergnügen und erwünschten
                Extras dient. Will heißen, dass notwenige Anschaffungen wie
                Schuhe, Kleidung und Körperpflegeartikel (Schminksachen und
                Parfüm zählen dann nicht dazu!) oder Sachen für die Schule von
                den Eltern gezahlt werden. Von ihrem Taschengeld können die Kinder dann Süßigkeiten, CDs,
                Zeitschriften, Konzertkarten, Sticker, Haarschmuck u.ä. kaufen.
                Oder sparen. Für teurere Wünsche oder einfach als Reserve für
                später. Denn mit zunehmendem Alter wird das Erfüllen der Wünsche
                automatisch auch kostspieliger....  Wofür Jugendliche ihr Taschengeld ausgeben: • 47% Süßigkeiten • 26% Zeitungen, Zeitschriften Comics • 12% Kino • 11% Getränke • 11% Fast Food, Essen • 9% Spielzeug • 8% CDs • 7% Schulsachen Ich wüsste schon, wo man am ehesten sparen könnte... An welche Regeln sollten sich die
                  Eltern halten? 
 Auch wenn der Nachwuchs noch so üblen Bockmist verzapft hat,
                bleibt das Taschengeld bei den Strafmaßnahmen außen vor! Es soll
                eine verlässliche Größe und kein Druckmittel sein.  Keinen Vorschuss gewähren! Sich bloß nicht vom herzerweichenden Gejammer der allzu
                verschwenderischen Kinder dazu erweichen lassen, vor dem
                nächsten Ersten mit dem nächsten Taschengeld rauszurücken! Soll
                der Kinoabend der Clique ruhig mal ohne ihre Beteiligung
                stattfinden oder der gewohnte Diskobesuch am Wochenende
                ausfallen. Denn aus Schaden werden sie klug und sich das nächste
                Mal ihr Geld garantiert besser einteilen... Kein Reinreden in den Verwendungszweck! Egal, ob Sohnemann Papas sauer verdientes Geld für dämliche
                Sammelbilder verbrät oder Töchterchen alles in Schminkutensilien
                investiert, wofür sie das Geld in den Augen der Eltern "zum
                Fenster hinausschmeißen" ist einzig und allein deren
                Angelegenheit. Schließlich können es auch nicht alle Sprösslinge
                nachvollziehen, dass ihre Erzeuger so viel Kohle für ihr ödes
                Theaterabo abdrücken... Kein Verrechnen mit Nebeneinkünften! Bessern die Sprösslinge ihren Finanzhaushalt durch
                Zusatzeinnahmen in Form von Babysitten oder Zeitschriften
                austragen auf, dann darf dieser "Überschuss" niemals vom
                Taschengeld abgezogen werden.  Aufschläge erlaubt! Im Gegensatz zu Kürzungen sollten Sonderzuschläge drin sein.
                Beispielsweise, wenn das Zeugnis hervorragend ausgefallen ist
                oder die Versetzung wider Erwarten doch noch geklappt hat. Oder
                wenn der Sohn beim Turnier einen besonders tollen Erfolg erzielt
                hat bzw. die Tochter beim Schulfest eine erstklassige
                Musikdarbietung abgeliefert hat. Oder der Rasen den gesamten
                Sommer über piccobello aussah.    Und welche Spielregeln gelten für den
                  Nachwuchs? Keine billigen Erpressungsversuche! Die Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenke für die Familie mit
                der faulen Ausrede ausfallen zu lassen, das mickrige Taschengeld
                habe dafür nicht ausgereicht, ist ein ebenso plumper wie mieser
                Erpressungsversuch. Wenn du schon eine Taschengelderhöhung
                anstrebst, dann bitte mit fairen Mitteln und überzeugenden
                Argumenten! Keine Vergleiche mit anderen Familien! Andere Familien, andere Taschengeldsitten. Vielleicht verdienen
                andere Eltern mehr oder haben weniger Kinder oder deine Eltern
                wollen dir durch ein eher knappes Budget mehr abverlangen und
                daurch gleichzeit mehr wertvolle Erfahrungen fürs Leben
                mitgeben. Klar, wirst du Beispiele von Familien finden, bei
                denen die Kinder mehr Taschengeld bekommen, als es bei euch der
                Fall ist. Das deinen Eltern vorwurfsvoll unter die Nase zu
                reiben, ist nicht gerade die feine englische Art, vor allem dann
                nicht, wenn du wesentliche Fakten unterschlägst, beispielsweise,
                dass von der beeindruckend hohen Summe auch Anschaffungen für
                die Schule zu bestreiten sind. Im Gegensatz zu dir. Und sei mal
                ehrlich, die Beispiele aus deinem Bekanntenkreis, bei denen die
                Taschengeldehöhe unter deiner eigenen liegt, erwähnst du mit
                keiner Silbe, stimmt´s?  Sonderwünsche erfordern Sonderleistungen! Extrawürste wie Markenklamotten, das fünfte Paar Turnschuhe
                oder ein neues Fahrrad, obwohl das alte noch gut, aber nicht
                mehr absolut hip ist, gehen ausnahmslos auf dein Konto. Dann
                musst du eben sparen oder dir einen Job suchen. Schließlich gibt
                es nichts umsonst auf dieser Welt. Erst recht keinen Luxus!  Schulden machen verboten! Achtung! Du gerätst in einen gefährlichen Teufelskreislauf,
                wenn du dir den von den Eltern ausgeschlagenen Vorschuss
                anderweitig besorgst, beispielsweise indem du bei deinen Kumpels
                Schulden machst oder auf Raten kaufst. Diese selbsttrügerische
                Taktik wird lediglich zur Folge haben, dass dein Geld immer
                schneller weg sein wird. Irgendwann wirst du dein Taschengeld
                nur noch für Rückzahlungen verwenden! Oder möchtest du zum
                Hamster im Laufrad werden, der trotz aller Anstrengung
                finanziell nicht vom Fleck kommt? Großeltern nicht als Dukatenesel missbrauchen! Allen Omas und Opas macht es Spaß, ihre Enkel nach Strich und
                Faden zu verwöhnen. Auch wenn sie dabei die elterlichen
                Erziehungsgrundsätze untergraben. Sei so fair und spiele Eltern
                und Großeltern in Finanzangelegenheiten nicht gegeneinander aus!
                 Gegenleistung nicht vergessen! Zu Rechten gehören immer auch Pflichten. Weil du Mitglied einer
                Familie bist, bekommst du regelmäßig vom Einkommen dieser
                Familie einen Teil in Form deines Taschengeldes ab. Gibst du
                dafür der Familie auch etwas zurück? Indem du kleine Arbeiten
                übernimmst, Zeit für gemeinsame Unternehmungen aufbringst und an
                Familienfeiern teilnimmst?  
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