|        | Ab 1. Januar werde ich.... Gute Vorsätze und warum aus ihnen nur selten was wird Wendepunkt Silvester Typische Vorsätze Gründe fürs Scheitern Tipps für die Zukunft Zitate Kaum einer, der anlässlich des Jahreswechsels (und diesmal
                sogar des Millenniumswechsels!!! Ja ja, ich weiß, der "richtige"
                Jahrtausendwechsel ist erst nächstes Jahr, schon gut...!) nicht
                in sich geht und für das kommende Jahr einen guten Vorsatz
                fasst. Um ihn in der Silvesternacht dem Rest der Menschheit zu
                verkünden. Mit stolz geschwellter Brust, mit feierlichem Gesicht
                und in überzeugtem, keinerlei Widerspruch duldenden Tonfall. Schließlich meint man sein Vorhaben ja ernst! Wirklich. Zumindest in jenem Moment der feierlichen Ansage. 
 Warum nur haben sich unsere guten Vorsätzen fürs neue Jahr
                meist nach relativ kurzer Zeit schon wieder erledigt? Gibt es irgendwelche hilfreichen Kniffe, ihr Haltbarkeitsdatum
                zu verlängern? Interessieren dich die Antworten auf diese Fragen? Einfach nur weiter lesen... Nach dem Motto "neues Jahr, neues Glück" ist Silvester geradezu
                das prädestinierte Datum für Veränderungen und Vorhaben
                jeglicher Art. Wie gemacht für die ersehnte Lebenswende. Mit dem
                alten Jahr gleichzeitig alte Laster hinter sich zu lassen und
                mit viel Optimismus ins neue zu starten. Damit alles besser
                wird. Unbescheiden, aber durchaus verständlich. Genauso gut
                könnte man den Geburtstag oder den 1.7. oder den Ostermontag
                oder irgend ein anderes Datum hernehmen, um Vorsätze zu fassen.
                Aber nein, da sind sich die Menschen schon einig, Silvester ist
                der geeignetste Zeitpunkt, um Besserung zu geloben. Außerdem hat
                man da gleich ein Gesprächsthema für jede Silvesterparty: "Und
                was hast du dir für das neue Jahr vorgenommen?". Ist doch
                praktisch! Und über die Zeit danach breiten wir dann fast
                genauso einhellig den Mantel des Schweigens... Mehr, weniger, nie mehr....typische
                  Vorsätze Es gibt einen regelrechten Kanon der guten Vorsätze. Echte
                Klassiker sozusagen. Bestseller in Variationen. Die allesamt mit
                den gleichen Worten: "Im nächsten Jahr werde ich .." beginnen
                und mit folgenden enden: Mehr • für die Schule tun, lernen, • meinen Eltern helfen, Besuche bei den Großeltern machen, • Sport treiben, • Obst und Gemüse essen, • auf meine Gesundheit achten, • Zeit für unseren Hund aufbringen, • Rücksicht auf andere nehmen, • mit dem Fahrrad fahren als mich herum zu chauffieren lassen, usw. 
 Weniger • Geld für Klamotten ausgeben, Schminksachen kaufen, • lästern, streiten, • auf das schielen, was meine Freunde/Freundinnen haben, • an meinen Pickeln herum drücken, • telefonieren, vor der Glotze hocken, usw. Nie mehr • Süßigkeiten essen, • meine Eltern belügen, • rauchen, • irgendwelche Drogen ausprobieren bzw. nehmen, • per Anhalter fahren, um das Busgeld für andere Sachen zu
                sparen, usw. Warum die meisten Vorsätze scheitern: Du nimmst dir zu viel vor "Ich werde nie mehr Schokolade essen", lautet dein Vorsatz.
                Sich etwas völlig zu versagen, ist die beste Garantie dafür,
                früher oder später doch schwach zu werden. Verbote reizen nun
                mal zum Übertreten! Besser wäre, solch verhängnisvolle Wörtchen
                wie "nie" oder "immer" bei seinen Vorsätzen zu streichen und
                durch weniger strenge Formulierungen zu ersetzen. "Ich werde nur
                noch eine Tafel Schokolade im Monat essen und sie mir eben
                entsprechend einteilen". Von vorne herein zum Scheitern verurteilt, sind regelrechte
                Bündel an Vorsätzen: "Ich werde mehr lernen, jeden Tag eine gute
                Tat vollbringen, nie mehr lügen, jeden Sonntag meine Oma
                besuchen, nie mehr Cola trinken, mehr trainieren und mir einen
                Job zur Taschengeldaufbesserung suchen." Vor lauter Zielen
                findest du da den Weg nicht mehr! Lieber einen einzigen Vorsatz
                und diesen auch umsetzen als viele, die allesamt nichts werden! Du gehst dein Vorhaben planlos an Beispiel: Mehr Sport treiben. Du gehst am 1. Januar joggen. Am
                2. Und 3. Ist dir dann das Wetter zu schlecht. Die Woche drauf
                gehst du drei Stunden in ein Fitnessstudio und musst
                anschließend eine Woche pausieren, weil du dir einen tierischen
                Muskelkater geholt hast. Darum probierst du es mit Schwimmen,
                denn das ist weniger anstrengend. Oder auch nicht, wie du
                schnell bemerkst, aber da ist die Zehnerkarte bereits gekauft
                und dir die Lust vergangen. Aus der "täglichen einstündigen
                Trainingseinheit" wird im Laufe der Zeit ein "wöchentliches
                halbstündiges Üben", dann eine "gelegentliche
                5-Minuten-Gymnastik", bis sich dein Vorsatz schließlich darin
                erschöpft, dem anfahrenden Bus hinterher zu sprinten... Ausprobieren ist gut, aber dann musst du dich auch fest legen!
                An festen Wochentagen zu festen Stunden. Ohne jede Ausrede.
                Damit aus dem "mehr" Sport treiben ein "regelmäßig" Sport
                treiben wird. Für länger als ein Jahr. Du formulierst keine Etappenziele, sondern nur das
                  Endergebnis "Ich will einen Zeugnisdurchschnitt von 2,5". Oder "Ich will 10
                Kilo von meinen 15 Kilo Übergewicht los werden". Kein Wunder,
                dass derartige Ziele plötzlich zu unüberwindbaren Hindernissen
                anzuwachsen scheinen, vor denen du dann vorzeitig kapitulierst!
                Bei solch anspruchsvollen (anspruchsvoll heißt nicht, dass sie
                nicht zu erreichen sind!!!) Vorhaben solltest du dir
                Etappenziele setzen, damit du zwischendurch zu deinen
                Erfolgserlebnissen kommst und auch weiterhin motiviert bleibst.
                Also: "Bis zum Zwischenzeugnis verschwinden alle Vierer/ In der
                nächsten Matheprobe schaffe ich eine Drei." und "Ich will pro
                Monat zwei Kilo abnehmen" Du verfällst dem Alles-oder-Nichts-Denken Jetzt hast du dich doch dazu hinreißen lassen, beim gemeinsamen
                Ausgehen mit der Clique einen fetten Doppel-Burger anstelle
                eines Salates zu bestellen, wie du dir eigentlich vorgenommen
                hattest. Und damit ist der Bann für dich gebrochen. Von nun an
                hast du grünes Licht für weitere Verfehlungen. Einmal nur die
                selbst gesetzte Grenze übertreten und bereits alles als
                gescheitert ansehen und die Flinte ins Korn zu werfen. Nach dem
                Motto "Jetzt ist sowieso alles egal und ich kann weiter
                sündigen!" Diese Meinung ist falsch, denn jeder, auch du bei
                deinem einmaligen Fehltritt, verdient eine zweite Chance! Du findest Verständnis bei den anderen, falls du scheiterst Eigentlich ist es eine tolle Sache, von verständnisvollen
                Menschen umgeben zu sein, die einem im Falle einer Niederlage
                trösten und moralisch wieder aufrichten. Aber bei einem
                gebrochenen guten Vorsatz entpuppt sich das Verständnis deiner
                Umwelt für dich als süßes und verhängnisvolles Gift. Wieso soll
                ich mich weiterhin anstrengen und quälen, wenn die anderen mein
                Scheitern nicht als schlimm empfinden? Weil sie vielleicht schon
                mal selbst bei dem gleichen Vorhaben versagt haben und das
                Joggen bereits nach drei Tagen hingeschmissen haben. Keine
                Vorwürfe, kein Lästern. Sondern wohltuendes Mitgefühl.
                Wunderbare Streicheleinheiten für das angeschlagene Ego. Der Weg
                des geringsten Widerstandes (und des allgemeinen Verständnisses)
                ist zwar der leichteste, aber auch eine Sackgasse! Du nimmst dir Dinge vor, die du nur zum Teil beeinflussen
                  kannst "Ich werde mich ganz toll anstrengen, um endlich einen Partner
                zu finden". Oder "Ich werde Klassenbeste". Es gibt Dinge im
                Leben, die liegen nun mal nicht in deiner Hand. Oder zumindest
                nicht ausschließlich. Du kannst zwar deinen Teil dazu beitragen,
                dass sich deine Wünsche erfüllen, aber eben nur bis zu einem
                gewissen Punkt. Der Rest ist Schicksal oder von anderen Faktoren
                abhängig. Du kannst büffeln wie verrückt, aber das garantiert
                dir nicht, Erste zu werden. Du kannst viel ausgehen, dich um
                dein Aussehen bemühen, deine Körpersprache üben, dich Vereinen
                anschließen oder Kurse belegen. Du wirst dadurch sicher viele
                Leute kennen lernen. Ob aber ein Partner für dich dabei sein
                wird, liegt nicht in deiner Macht. Tipps, wie´s trotzdem klappen kann Beschränke dich auf realistische und überschaubare Ziele! Wörter wie "immer", "nur noch", "nie mehr" u.ä. haben beim
                Formulieren deines Vorsatzes (Hast du was gemerkt? Ich habe die
                Einzahl verwendet, denn gleich mehrere Vorsätze auf einmal in
                die Tat umsetzen zu wollen, klappt sowieso nicht!) nichts zu
                suchen! Denn sie sind viel zu streng und einengend. Kein Mensch
                muss den Rest seines Leben ganz ohne Süßigkeiten auskommen, dann
                eben etwas weniger. Sei außerdem etwas maßvoll in deinen Zielen!
                Statt des angestrebten Mathezweiers vielleicht nur die Drei oder
                statt dreimal die Woche nur einmal joggen. Nicht fünf Kilos
                abnehmen und anschließend sieben wieder drauf futtern, sondern
                die Ernährung insgesamt vernünftiger gestalten. Dann klapp´s
                (fast) von alleine. Suche dir gleich gesinnte Mitstreiter! Warum das Vorhaben nicht mit dem Kumpel oder der Freundin
                zusammen angehen? Wie heißt es so schön? Geteiltes Leid ist halbes Leid. Außerdem
                spornt dich die scheinbar mühelos weiter trainierende Kollegin
                an, so dass du dir eher die Zunge abbeißen, als aufgeben
                würdest. Gemeinsames Lernen kann sogar richtig Spaß machen. Ein
                bisschen Konkurrenz schadet nie. Im Gegenteil, es belebt
                vielmehr das Geschäft! Prima! Denn so kommt ihr beide zum
                Erfolg! Und dann heißt es wiederum: Geteilte Freude ist doppelte
                Freude! Kündige dein Vorhaben an (oder auch nicht)! Im Zweifelsfalle letzteres. Wenn deine lieben Mitmenschen
                nämlich überhaupt nicht wissen, dass du gerade dabei bist, dich
                von einem Laster zu befreien bzw. eine neue Tugend zuzulegen,
                dann werden sie auch nicht mit Argusaugen darüber wachen, ob du
                schwach geworden bist und "gesündigt" hast, oder schadenfroh
                feststellen, dass du gescheitert bist. Dein "Versagen" bleibt
                dann dein ganz persönliches Geheimnis und deinen Erfolg bekommen
                sie früher oder später ohnehin mit. Wenn sie erstaunt merken,
                dass du im Sport plötzlich den sprichwörtlich längeren Atem hast
                oder deine Pfunde etwas weniger geworden sind. Willst du allerdings mit dem Rauchen aufhören, dann würde ich
                dir tatsächlich empfehlen, dein Vorhaben möglichst vielen Leuten
                anzukündigen. Denn du wirst bei diesem schwierigen Unterfangen
                auf jede Hilfe, und sei es nur in Form von Kontrolle, ein paar
                aufmunternden Worten oder geschickte Ablenkungsmanöver,
                angewiesen sein. Denn nur derjenige, der um deinen Kampf weiß,
                kann dich auch unterstützen. Bleib auch bei "Fehltritten" dran! Lass bei einer einmaligen oder sehr seltenen Verfehlung nicht
                gleich den Kopf hängen und stemple dich als Versager ab! Halte
                dich lieber an das Motto "Einmal ist keinmal, aber zweimal ist
                einmal zuviel"! Gut, du hast während deiner Diät genascht und
                ein schlechtes Gewissen. Dann hast du dein Training eben mal
                "ausfallen" lassen. Solange derartige Sünden Einzelfälle
                bleiben, ist das nicht weiter schlimm. Doch wenn du jetzt völlig
                aufgibst und deinen Vorsatz begräbst, war deine bisherige Mühe
                umsonst gewesen. Wäre doch schade, oder? Habe Geduld! Vor allem mit dir selbst. Bei anstrengenden Unternehmen bleiben
                frustrierende Durststrecken nun mal nicht aus! Vielleicht geht
                dir dein Fortschritt viel zu langsam. Oder du fühlst dich für
                deinen Einsatz nicht genug belohnt. Oder deine Mitstreiter haben
                bereits aufgegeben und du musst jetzt alleine weiter machen. Na und? Dann sagst du dir eben: Jetzt erst recht! Okay? Vergiss
                nicht: Steter Tropfen höhlt den Stein! Wie wahr, wie wahr! "Gut ist der Vorsatz, aber die Erfüllung ist schwer."
                (Paläophron) "Der gute Vorsatz ist ein Gaul, der oft gesattelt, aber selten
                geritten wird." (Aus Mexiko) "Unbeständigkeit gegen seinen Vorsatz heißt sich selber das
                Wort brechen." (Jean Paul) "Nichts auf der Welt ist so weit, wie der Weg vom guten Vorsatz
                zur guten Tat." (Aus Norwegen) "Anschlag, der nicht Fortgang hat, ist ein Wagen ohne Rad."
                (Logau) "Weichliche Naturen machen gerne energische Programme von weit
                ausschweifendem Umfang und erschöpfen im Programm ihren
                momentanen Enthusiasmus." (Berthold Auerbach) "Je schöner ein Entwurf ist, um so weniger hat er Aussicht, ins
                Dasein gerufen zu werden." (Goethe) "Was du tun willst, darfst du nicht im Voraus sagen; denn
                misslingt es, wirst du ausgelacht." (Pittakos) "Mögen alle Sorgen nicht länger währen als die zu Neujahr
                gefassten guten Vorsätze!" (Unbekannt) "Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert."
                (Ovid) "Beginne das neue Jahr umweltfreundlich und beschränke dich
                ausschließlich auf die Wiederverwendung deiner alten guten
                Vorsätze." (Unbekannt) © 2000 Anja Gerstberger, Bild: Copyright by Corel Gallery Magic, verwendet in Lizenz 
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