Das Weihnachts-ABC
Alle Jahre wieder...
das gleiche Theater ums Fest der Feste!
Trotz des wochenlangen Rummels und der Hektik darf es nicht
fehlen, oder?
Kinder lieben
Weihnachten sowieso, aber auch ich möchte darauf ehrlich gesagt
nicht verzichten. Yeah, ich oute mich als Weihnachts-Fan! Sollen
die Muffel doch in den Süden fliegen! Und dort das Gefühl haben,
dass irgendwie etwas fehlt...
Lies nach, was zu Weihnachten einfach dazu gehört!
Alle Jahre wieder...
Advent
Die stimmungsvollsten Wochen des Jahres, wenn man den
Konsumrausch und die Hektik in Schach halten kann. Gemütliche
Stunden bei Tee, Plätzchen, Kerzenschein und Bastelrunden, die
die Vorfreude steigern: Adventskranz, Baumschmuck oder auch
Geschenke. Und jeden Tag gucken, welche Überraschung der
Adventskalender für mich bereit hat...
Bräuche
Gemeinsames
Plätzchenbacken, sonntägliche Kaffeetafel rund um den
entzündeten Adventskranz, Geschichten erzählen und vorlesen oder
auch Weihnachtslieder singen. Jede Familie hat ihre eigenen
Bräuche, die sie in der „staden Zeit“ pflegt.
Wie wär´s damit, im Klassenzimmer einen Mistelzweig
aufzuhängen? Wenn sich zwei darunter begegnen, müssen sie sich
küssen...
Christstollen
Ob mit Marzipan, Nuss oder Mohn. Ob mit Rosinen oder Korinthen
oder weder noch. Ob mit oder ohne Zitronat, Orangeat und
kandierten Früchten. Ob in der Quark- oder Hefevariante. Ein
dick mit Puderzucker bestäubter Stollen gehört zu Weihnachten
auf jeden Fall dazu!
Düfte
Da kann einem regelrecht schwindelig werden! Wenn Plätzchen und
Stollen gebacken werden, ziehen köstliche Düfte von Anis, Zimt,
Nelken, Koriander und den anderen typischen Weihnachtsgewürzen
durchs Haus, ganz zu schweigen von den nach Honig oder fertigen
Lebkuchen, ahhh! Nicht zu vergessen der Geruch, den Duftlampen,
Räuchermännchen, Kerzen und Tannengrün verbreiten...
Einladungen
Die optimale Zeit, um Freunde oder Verwandte einzuladen! Um
gemeinsam zu backen bzw. zu basteln oder einfach nur, um in
gemütlicher Runde zusammenzusitzen und zu klönen oder zu
spielen. Natürlich nur, wenn eine Schale mit den leckeren Keksen
auf dem Tisch steht...
Feiertage
Endloses Sonntags-Feeling! Wem drei Tage am Stück „Familie pur“
zu viel wird, kann sich ja eine Auszeit nehmen oder das Ganze
noch steigern, indem er mit seinen Lieben zusammen den Rest der
Sippschaft besucht...
Geschenke
Man muss sich ja nicht gleich in aberwitzige Unkosten stürzen!
Kleinigkeiten tun es auch. Sich liebevolle Überraschungen für
die Seinen auszudenken und sich ihren begeisterten (wenn sie
ent-geistert sind, hast du wohl etwas falsch gemacht!)
Gesichtern sowie den eigenen Präsenten zu erfreuen, ist doch
wunderschön und kein Verbrechen, oder?
Heiligabend
Mal ehrlich, wer gerät da nicht in
Festtagsstimmung? Aufwendiges Essen, besinnlicher Gottesdienst,
feierliche Lieder, Freude bei der Bescherung, weihnachtlicher
Jubel und Glückwünsche all überall?
Idylle
Wenigsten einmal im Jahr kommt so was wie ein Gefühl des
Miteinanders auf. Ob im engsten Familienkreis oder in der
Weltgemeinschaft. Wann, wenn nicht jetzt, soll man mal an die
weniger glücklichen Menschen denken oder sich um den Frieden
kümmern? Mit letzterem solltest du am besten in deiner Familie
anfangen...
Jahreswechsel
Der mickrige Kalenderrest zeigt uns überdeutlich, dass sich
schon wieder ein Jahr seinem Ende zuneigt. Zeit, um das
vergangene Revue passieren zu lassen und sich Gedanken über das
Kommende zu machen. Wünsche äußern und Träumen nachzuhängen.
Vielleicht auch Vorsätze zu fassen und Ziele anzuvisieren.
Natürlich nur realistische...
Kirche
Gut, man kann darüber diskutieren, wieviel Sinn es macht, ein
einziges Mal (sorry, zweimal, ich habe Ostern vergessen...) im
Jahr den Gottesdienst zu besuchen. Doch ich persönlich denke,
dass die Christmette auch für die Teilzeit-Gläubigen eine
Pflicht ist, der sie an Weihnachten nachzukommen haben.
Lametta
... und Sterne, Engel, Kerzen, Kugeln usw. Funkelnder
Weihnachtsschmuck, beleuchtete Bäume in den Vorgärten, Lichter
in den Fenstern, Figuren, Adventsgestecke, -girlanden und
-kränze und was es so alles gibt! Und natürlich das Highlight,
der geputzte Weihnachtsbaum in der guten Stube mit Krippe und
allem Pipapo! Manches zwar hart an der Grenze zum Kitsch, aber
insgesamt wird´s einem beim Anblick dieser Pracht doch wohl ums
Herz. Solange das Ganze nicht in allgemeines Wettrüsten
ausartet...
Magenverstimmung
Irgendeinen bedauernswerten Tropf trifft es jedes Jahr! Kein
Wunder bei dem üppigen Essen, dem verführerischen Naschwerk und
dem beinahe nahtlosen Wechsel von einer Mahlzeit zur nächsten.
Wahrscheinlich war der vierte Knödel doch zu viel – oder das
dritte Stück Torte? Am besten vorbeugen! Indem du die Plätzchen
nicht gerade pfundweise in dich reinstopfst, schließlich ist
morgen auch noch ein Tag!
Nikolaus
Spätestens jetzt merken wir, dass Weihnachten nicht mehr weit
ist! Also ich werde dieses Jahr des Stiefel meines großen
Bruders rausstellen, es ist ja überhaupt nicht einzusehen, dass
ich mit meiner Größe 36 die Doofe sein soll...
Orangen
...und ihre leckeren Schwestern aus
der Familie der Zitrusfrüchte haben jetzt Hochsaison. Schmecken
nicht nur gut, sondern sind auch extrem vielseitig. Als
Backzutat oder als Schmuck, beispielsweise mit Nelken gespickt
oder in Scheiben getrocknet.
Punsch
Heiß begehrt und heiß geliebt, und das nicht nur beim Bummel
über den Weihnachtsmarkt! Schon mal selber gepanscht? Geht ganz
leicht, passende Rezepte gibt´s nächste Woche!
Quengeln
Ein bisschen Gemaule hat beinahe schon Tradition... Die Mutter
jammert über die viele Arbeit, der Vater über den allgemeinen
Rummel und die Hektik und der Nachwuchs über die peinliche
Gefühlsduselei. Außerdem gilt es noch darüber zu entscheiden, ob
der Baum dieses Jahr in Rot mit Holzfiguren und Glaskugeln oder
in Gold mit Lamettafluten und Rauschgoldengeln geschmückt werden
soll...
Rumkugeln
Zeig mir den so stark disziplinierten Asketen, der beim
wochenlangen Anblick und verführerischen Duft der vielen
Leckereien nicht einmal schwach wird? Oder zweimal, oder dreimal
oder noch öfters...
Lebkuchen, Printen, Pfeffernüsse, Marzipan, Vanillekipferl,
Zimtstern, Ischler Kekse, Früchtebrot... aufhören! Gut, dass wir
die jeweiligen Kalorienmengen nicht kennen, schließlich sind wir
ja auch nur Menschen...
Schnee
Und wieder hört man Bing Crosby „I´m dreaming of a white
christmas...“ singen. Und wir träumen mit – und werden so gut
wie jedes Jahr enttäuscht. Tragen es aber mit Fassung, weil die
weiße Pracht meist mit nur wenigen Tagen Verspätung doch noch
eintrifft. Lieber spätes Vergnügen im und mit dem Schnee als
überhaupt keines, oder?
Tannenbaum
Jetzt kommt er grüne
Geselle zu hohen Ehren. Entweder im Ganzen, hell erleuchtet im
Vorgarten und Städten bzw. festlich geschmückt in den
Wohnzimmern, oder in Teilen, veredelt als Girlande, Kranz oder
Gesteck. Und nun bitte alle einstimmen: „Oh, Tannenbaum, oh
Tannenbaum, wir lieben...“
Urlaub
Böse Zungen behaupten, dass man nach dem Weihnachtsfest
urlaubsreif sei. Ich meine jedoch den Kurzurlaub für die
berufstätigen Eltern durch die vielen Feiertage bzw. die
zweiwöchigen Schulferien für die Sprösslinge. Zu beneiden sind
die Glücklichen, die zum Winterurlaub wegfahren können!
Vielleicht nutzt man die Zeit aber auch mal für gemeinsame
Spielrunden oder einfach nur zum Reden – und Zuhören...
Vorfreude
Weihnachten ist schön, aber die Wochen davor sind eindeutig
besser. Wenn die Vorbereitungen auf den Höhepunkt zusteuern und
man mit dem Zählen der Tage beginnt, bis das ersehnte Fest
endlich da ist. „Dreimal werden wir noch wach, heißa, dann ist
Weihnachtstag!“
Weihnachtsgans
Zieht mächtig rein! Wobei sich
Entenbrust, Karpfen oder Lammkeule in diesem „fetten“ Punkt rein
gar nichts geben...Dann noch die Klöße, Gratins, Kroketten,
schwere Saucen, ganz zu schweigen vom süßen Abschluss der
gnadenlosen Völlerei. Einmal im Jahr darf man doch sündigen,
oder?
Xmas
Merry Xmas everyone! Die englische Sprache nimmt bei uns immer
mehr zu. So erschallt das „Merry Xmas“ aus den Radioboxen und
den Lautsprechern in den Einkaufshochburgen und ziert bereits
einen nicht gerade kleinen Teil der angebotenen
Weihnachtspostkarten. Du kannst ja wenigstens den Text innen
drin auf Deutsch schreiben...
Yoga
So mancher Zeitgenosse sehnt sich nach ein wenig Ruhe und
Entspannung abseits vom allgegenwärtigen Trubel. Dem Stress und
der Hektik mit ein paar Übungen entfliehen. Funktioniert auch
ohne Yoga: ein einsamer Waldspaziergang oder eine halbe Stunde
träumen auf dem Bett (Bei ausgeschalteter Anlage, versteht
sich!), haben eine ähnlich wohltuende Wirkung auf genervte
Weihnachts-Opfer.
Zeit
Zeit für ein bisschen Philosophieren. Man hat in der Familie an
Weihnachten plötzlich viel Zeit füreinander, in einigen Fällen
sogar zu viel davon, so dass es aufgrund des ungewohnten
Dauerbeisammenseins leicht zu Streit kommt. Der richtige
Zeitpunkt, um über sich und seine Verhalten gegenüber den
anderen nachzudenken. Aber auch, um in sich zu gehen und
Überlegungen über sein Leben und die Pläne für die Zukunft
anzustellen. Schließlich führt einem Weihnachten und der
Jahreswechsel deutlich vor Augen, wie rasend schnell die Zeit -
und mit ihr das Leben - vergeht...
Und alle Jahre wieder schwören wir, uns das nächste Mal weniger
der Völlerei hinzugeben, uns eher um die Geschenke zu kümmern,
uns auf nur zehn Plätzchensorten zu beschränken, keinen neuen
Weihnachtsschmuck anzuschaffen und die Karten nicht erst auf den
letzten Drücker zu schreiben, und vor allem nicht Tante Helga zu
vergessen...
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch
ins neue Jahrtausend!
© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by Corel Gallery
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