Das Kondom


Beschaffung/Kosten
Anwendung
Hiweise zur Anwendung
Vorteile
Nachteile
Kondom für die Frau

Das Kondom, auch Präservativ, Gummi, Pariser, Verhüterli oder Lümmeltüte genannt, ist ein dünner Gummischutz, der wie eine zweite Haut über das steife Glied gezogen wird und in einem Reservoir den Samen auffängt, damit er nicht in die Scheide gelangen kann. Es ist das einzige Verhütungsmittel für den Mann und, wenn du es richtig anwendest, auch sehr sicher. Gleichzeitig schützt es dich vor AIDS und Geschlechtskrankheiten.


Wo bekomme ich und was kosten Kondome?

Kondome kannst du problemlos (wenn du deine Hemmungen erst einmal überwunden hast......) in Apotheken, Drogerien, Automaten in öffentlichen Toiletten, Supermärkten kaufen oder dir über den Versandhandel (Quelle, Neckermann..) zuschicken lassen.

Ein Kondom kostet zwischen 15 Cent und 1 EUR (Achte im Zweifelsfall lieber auf Qualität und spare nicht am falschen Ende!).


Wie benutzt man das Kondom?

Reiße die Kondompackung vorsichtig (nicht mit Schere, Zähnen oder Messer!) auf!

Rolle das Kondom rechtzeitig über das steife Glied, d.h. vor der Berührung (also nicht erst beim Eindringen!) mit dem Scheideneingang, denn es kann bereits vor dem eigentlichen Erguss Samenflüssigkeit austreten!

Streife die Vorhaut zurück, fasse mit Zeigefinger und Daumen das Reservoir (das ist der Zipfel an der Spitze des Kondoms), drücke die Luft heraus und setzte das Kondom so auf den Penis auf, dass das Röllchen außen ist. Jetzt musst du nur noch das Kondom ganz abrollen. War beim ersten Versuch das Röllchen innen oder hat es sonstwie nicht geklappt und kann das Kondom möglicherweise beschädigt sein, dann nimm ein neues, sicher ist sicher!

Warte nach dem Samenerguss nicht, bis der Penis schlaff wird, sondern umfasse das Kondom am Gliedansatz und halte es am Ring gut fest, damit es nicht abrutschen und seine Sicherheit verlieren kann! Sollte ein Kondom abrutschen oder reißen, dann sollte deine Partnerin innerhalb von 48 Stunden beim Frauenarzt oder einer Beratungsstelle klären, ob es zu einer Befruchtung gekommen sein kann und sie eventuell die „Pille danach“ benötigt.

Wenn ihr nach dem eigentlichen Verkehr noch folgenlos weiter schmusen wollt, dann solltest du sofort Hände und Glied waschen, denn beim Abstreifen kann Samenflüssigkeit an die Finger gelangen.


Übung macht den Meister!

Als Junge musst du dich erst einmal an das Gefühl gewöhnen, dass dein Glied von einem Gummi (der allerdings sechsmal dünner ist als die Haut!) fest umschlossen wird. Am besten ist es, du probierst den Umgang mit Kondomen zunächst allein aus, weil ein wirksamer Schutz von der sicheren Anwendung abhängt. Und dafür spielt eine ausreichende Übung im Überziehen und Abrollen des Gummis eine entscheidende Rolle. Außerdem fühlst du dich im „Ernstfall“ dann sicherer, wenn du dann jeden Handgriff sicher beherrschst.


Worauf muss ich bei der Verwendung von Kondomen unbedingt achten?

  • Kaufe nur elektronisch geprüfte Markenartikel! Du erkennst sie daran, dass sie mit einem Gütesiegel, einem Prüfzeichen, einer Genehmigungsnummer oder mit dem Aufdruck „CE“ gekennzeichnet sind!

  • Verwende keine Kondome, die das Verfallsdatum bereits überschritten haben!

  • Achte darauf, dass ihr das Kondom nicht durch spitze Fingernägel oder scharfkantigen Schmuck (Ringe!) beschädigt!

  • Bei jedem Geschlechtsverkehr ist ein neues Kondom zu verwenden!

  • Wenn ihr Gleitmittel verwendet, dann bitte nur wasserlösliche, da Fette, Öle, Lotionen, Cremes und Vaseline die dünne Latexhaut angreifen und durchlässig machen!

  • Kondome nie in der Sonne liegen lassen, da sie keine große Wärme und gleißendes Licht vertragen!

  • Kondome nicht auf Dauer in der Hosentasche oder dem Geldbeutel aufbewahren, denn dort können sie beschädigt werden!

  • Gebrauchte Kondome nicht in die Toilette, sondern in den Abfalleimer werfen!

  • Verwende keine Kondome aus bereits beschädigten Verpackungen!

  • Vorsicht bei Scherzartikelkondomen! Die sehen zwar lustig aus, sind aber nicht unbedingt sicher!


    Welche Vorteile hat das Kondom?

  • Es verursacht keine Nebenwirkungen.

  • Es ermöglicht dem Jungen/Mann, Verantwortung zu übernehmen und seine Partnerin in Verhütungsfragen nicht allein zu lassen.

  • Es schützt euch gleichzeitig noch vor AIDS und sexuell übertragbaren Krankheiten.

  • Es greift nicht in euren Körper ein und muss nur verwendet werden, wenn ihr auch tatsächlich Geschlechtsverkehr habt.

  • Es ist leicht zu beschaffen und preiswert.

  • Es ist einfach anzuwenden und jederzeit verfügbar.

  • Ihr könnt es problemlos in Hosen- oder Handtasche mitnehmen und bei euch tragen, für den Fall des Falles.

  • Bei Männern mit zu schnellem Samenerguss helfen Kondome manchmal, diesen hinauszuzögern.

  • Es ist rezeptfrei, d,h, es sind vorher keine Arztbesuche notwendig.


    Welche Nachteile hat das Kondom?

  • Manche Paare stört es einfach und sie empfinden es als „Gefühlstöter“.

  • Es unterbricht das Liebesspiel.

  • Wenn ihr es nicht sorgfältig anwendet, ist es nur begrenzt sicher.

  • Ihr könnt es möglicherweise im „Rausch der Gefühle“ vergessen!

  • Manche Männer stört das Überrollen des Kondomes so sehr, dass ihnen die Erektion vergeht und das Glied wieder schlaff wird (üben, üben, üben!).

  • Kondome riechen und schmecken etwas nach Gummi.


    Gibt es auch Kondome für die Frau?

    Ja! Seit einiger Zeit gibt es das sogenannte „Femidom“, wie das Kondom für die Frau genannt wird. Es handelt sich bei ihm um eine Kunststoffhülle mit beweglichen Ringen an jedem Ende. Einer dieser Ringe wird ähnlich wie ein Diaphragma über den Muttermund gezogen, der damit durch das Gummi abgeschirmt ist. Der zweite Ring kommt an der Außenseite des Scheideneingangs zu liegen. Allerdings ist dieses Kondom bei uns in Deutschland nur selten zu bekommen, und die Paare, die es ausprobiert haben, klagen über das umständliche Einsetzen und ein störendes „Rascheln“ während des Liebesspiels.


    Copyright 1999 Anja Gerstberger, Bilder: Corel Gallery Magic, verwendet in Lizenz