Liebe auf Distanz: Wochenend- und Fernbeziehungen Probleme von Fernbeziehungen
Nina hat die ersehnte Lehrstelle als Goldschmiedin bekommen.
Allerdings in Stuttgart und nicht in Freiburg, wo sie und vor
allem auch ihr Freund Markus lebt. Ihr seid nicht allein! Die typischsten Probleme von
Fernbeziehungen: "Maskenball" Die Partner wollen die wenigen kostbarenTage, die sie gemeinsam
verbringen können, nicht durch Streitereien verderben und zeigen
sich daher dem anderen von ihrer Schokoladenseite bzw. schlucken
manchen Ärger unausgesprochen hinunter um des lieben Friedens
willen. Eine trügerische Harmonie, mit der es dann im
Dauer-Alltag bald vorbei sein wird...! "Reisefrust" Die ständige Hin-und-Her-Fahrerei ist anstrengend, nervig, Zeit
raubend und kostet eine schöne Stange Geld. "Denkfallen" Gerade bei "frischen" Paaren nagen unter der Woche das
schlechte Gewissen, sich zu vergnügen, während der andere
jobmäßig eine Menge um die Ohren hat oder das boshafte
Misstrauen ("Kann er gegenüber den Reizen der anderen Mädchen
wirklich standhaft bleiben?"). Bei Leuten mit geringerem
Selbstwertgefühl kann da schon mal die Fantasie durchgehen, erst
recht, wenn "liebe" Zeitgenossen entsprechende
Andeutungenmachen... "Freiheitsberaubung" Einfach so in den Tag hinein leben ist nicht, denn fortwährende
Organsation und Disziplin sind Grundvoraussetzungen für eine
funktionierende Fernbeziehungskiste. Um am Wochenende den Kopf
frei zu haben und es die gemeinsame Zeit ohne Verpflichtungen
genießen zu können, muss die gesamte Arbeit unter der Woche
erledigt werden. Zugverbindungen und klug gepackte Koffer
bekommen plötzlich eine ungeahnte Bedeutsamkeit. Und irgendwie
ist dann doch das Zeug, wenn man es braucht, in der falschen
Wohnung. Trotz der doppelten Kosmetikausstattung... "Heimatlos" Einmal hier, einmal dort und nirgendwo ganz zu Hause.
Freundschaften und Familie kommen oft zu kurz. Kein Wunder, gilt
es doch beinahe zwei Leben gleichzeitig zu führen. "Trennungsschmerz" Nicht immer wiegt das ständig wiederkehrende Leid beim
Abschiednehmen und die Qualen des Getrenntseins die
Glücksgefühle beim Wiedersehen auf. Wie ihr eure Liebe trotz der
räumlichen Distanz festigen könnt: Plant gemeinsame Urlaubsreisen! Um wenigstens ein paar Wochen Dauerzusammensein genießen zu
können. Reicht das Geld nicht für eine Reise, dann kann ja der
eine seinen Urlaub beim anderen verbringen und umgekehrt. Am
besten ist natürlich, wenn ihr eure Urlaubstage zur gleichen
Zeit nhemen könnt. Vereinbart feste Telefon-Termine! Stundenlanges Warten vor dem Apparat auf den erhofften Anruf
(vor allem, wenn man sich deswegen nicht aus dem Haus zu gehen
traut...), vergebliches Hinterher-Telefonieren oder
Dauerbesetztzeichen sind nicht unbedingt den zarten Gefühle
förderlich. Eher üblen Missverständnissen zuträglich. Verabredet
daher lieber feste Telefonzeiten. Bietet gleich zwei Vorteile:
Erfolgsgarantie und eine Portion Vorfreude. Erwartet nicht zuviel von den Wiedersehen! Zuviel vom Wochenende zu erwarten, so eine Art rosarotes
Paradies, schafft zwangsläufig Ärger: Erstens einen irren
Erfolgsdruck auf auch, ein berauschendes Erlebnis daraus zu
machen und zweitens Unzufriedenheit, wenn dann doch nicht alles
so läuft, wie man es sich unter der Woche ausgemalt hat. Auch in
Wochenedbeziehungen muss Platz für schnöden Alltag und
Auseinandersetzung sein! Alles andere wäre trügerische Ruhe! Verkriecht euch nicht ins Schneckenhaus! Wer sagt, dass du nichts unternehmen darfst, weil dein Partner
nicht da ist? Triff dich mit Freunden, geh aus, habe Spaß! So
vergeht nicht nur die Wartezeit schneller, sondern dein Schatz
kann sich über eine selbstbewusste und ausgeglichene Partnerin
(bzw. Partner) freuen. Knallt euch den Terminkalender nicht zu voll! Zwei Tage sind ohnehin nicht viel. Wenn ihr dann auch noch von
einem Termin zum nächsten hetzen müsst, bleibt euch herzlich
wenig Zeit für traute Zweisamkeit übrig. Frisörtermine und
Lebensmitteleinkäufe kann man auch unter der Woche erledigen.
Und den alten Kumpel muss man auch nicht gerade am Samstagabend
sehen. Faustregel: Wenigstens einen der beiden Tage von
Pflichtterminen frei halten! Schafft Nähe! Das geht auch auf Distanz! Wie? Foto des Partners aufstellen
oder mit sich herum tragen, ein Kleidungsstück vom anderen
"leihen", SMS-Nachrichten/Mails/Postkarten schicken, kleine
Zettelchen oder Geschenke zurücklassen, die er/sie erst im Laufe
der Woche finden wird usw. Wechselt euch mit den Besuchen ab! Ist erstens gerechter (jeder muss mal fahren) und zweitens
reizvoller. Sich das eine Mal als Gast nach Strich und Faden
verwöhnen zu lassen, um sich dann beim nächsten Mal als
liebevoller Gastgeber dafür zu revanchieren, sind beides überaus
verlockende Situationen, deren Genuss jedem der beiden Partner
zustehen sollte. Fördert außerdem die Fantasie, den
gegenseitigen Respekt und -last but not least- die
Verbundenheit. Darum: Keine Rollenfixierung! Macht euch die Endlichkeit eurer Situation bewusst! Vergesst nie, dass ihr nicht euer gesamtes Leben lang eine
Partnerschaft auf Distanz führen müsst. Es geht um einige Jahre,
und die lassen sich überstehen. Wirklich! Ganz zu schweigen von
der irre großen Vorfreude auf die Wiedervereinigung... Wenn auch nur ein kleiner Trost... Zwar müsst ihr eine Liebe auf Distanz besonders gut hegen und
pflegen, aber ihr werdet für eure Mühen auch mit folgenden
Extras entschädigt: • Eure Liebe ist ständig frisch und prickelnd. • Die Leidenschaft ist stärker und hält länger. • Das gemeinsame Bewältigen dieser Herausforderung schweißt
euch nur noch enger zusammen. • Eine aussagekräftigere Bewährungsprobe für das Halten einer
Beziehung gibt es nicht, denn wenn ihr das schafft, schafft ihr
auch den Rest. • Jede Menge Sehnsucht, Vorfreude und Liebesbotschaften. • Schreckgespenster wie Gewohnheit und Ermüdungserscheinungen
haben bei euch nicht die geringste Chance. • Ihr könnte euch unter der Woche voll auf Schule, Studium oder
Arbeit konzentrieren.
|
||||