PMS

Beispiel
Begriff
Beschwerden
Ursachen
Hilfsmaßnahmen
Arztbesuch?

Hört sich ja wichtig an! PMS! Erinnert irgendwie an die bekannten Abkürzungen PS und SMS. PMS, PMS?
Wofür könnten diese Buchstaben wohl stehen? Party mit Stripeinlage oder vielleicht Partner-Massage-Salon?
Tja, leider daneben! PMS bedeutet "Prämenstruelles Syndrom".
Ah, ja...
Das ist der Fachbegriff für Menstruationsbeschwerden, ein Problem, das zwar in erster Linie nur die Mädchen angeht, aber indirekt auch deren Freunde. Nämlich dann, wenn ihre Partnerin darunter leidet und sie das mit- oder abbekommen.
Darum lohnt sich das Weiterlesen sowohl für Männlein als auch für Weiblein.
Um da mal einige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen...


Zum Beispiel Kathrin

Jeden Monat erlebt die 15jährige Kathrin für drei bis fünf Tage die Hölle: Starke Unterleibskrämpfe und/oder Rückenschmerzen fesseln sie ans Bett, mitunter begleitet von heftiger Übelkeit oder bohrenden Kopfschmerzen. Schon die beiden Tage vor den körperlichen Beschwerden zeigt sie sich extrem gereizt und übel gelaunt.

Kathrin leidet unter PMS. Dabei ist sie kein Einzelfall: Viele Mädchen und Frauen fühlen sich jedesmal schon Tage vor der Menstruation angespannt und reizbar, niedergeschlagen und antriebslos. Kathrin und mit ihr viele andere Mädchen leiden unter den Symptomen einer schmerzhaften Regelblutung. Diese Bezeichnung meint krampfartige, in den Unterbauch oder ins Kreuz ausstrahlende Schmerzen, die unmittelbar vor bzw. während der Monatsblutung auftreten. Im allgemeinen Sprachgebrauch spricht man dann vom "Prämenstruellen Syndrom".


Was bedeutet PMS?

Bei PMS, dem "Prämenstruellem Syndrom" handelt es sich um bestimmte körperliche Beschwerden und psychische Veränderungen ("Syndrom" = Krankheitsbild), die am ausgeprägtesten vor (lat. "prae") der monatlichen Regelblutung ("Menstruation") auftreten. Diese Beschwerden können bei jedem Mädchen etwas unterschiedlich ausgeprägt sein, beginnen meist sieben bis zehn Tage vor der Menstruation und verschwinden typischerweise wenige Stunden nach dem Einsetzen der Blutung. Allerdings gibt es auch Beschwerden, die noch während der Regelblutung auftreten.

In besonders schlimmen Fällen sind das Allgemeinbefinden und das Leistungsvermögen bei den betroffenen Mädchen dermaßen gestört sein, dass sie ein bis zwei Tage das Bett hüten müssen und nicht in die Schule oder zur Arbeit können.


Wie sehen die Beschwerden bei PMS aus?

Die Beschwerden, unter denen die betroffenen Mädchen vor und während der Periode leiden, können im Einzelfall sehr unterschiedlich sein.

Typisch sind:

• Spannungen und Schmerzen in den Brüsten,

• Krämpfe im Unterleib,

• Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken, Völlegefühl, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden,

• Kopfschmerzen, Schwindel, Rückenschmerzen, Hitzewallungen,

• Hautveränderungen, Allergien können sich vorübergehend verschlimmern,

• Flüssigkeitseinlagerungen in den Körper, vorübergehende Gewichtszunahme, Gelenkschwellungen,

• Abgespanntheit, Erschöpfung,

• Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Weinerlichkeit, Angstgefühle, Niedergeschlagenheit, Interesselosigkeit und gefühlsmäßige Überempfindlichkeit,

• Lustlosigkeit,

• Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.


Warum leiden manche Mädchen unter diesen Beschwerden?

Schätzungen gehen davon aus, dass ungefähr jede dritte Frau unter derartigen Beschwerden leidet, bei den jungen Mädchen sogar jedes zweite. Auch wenn die genauen Ursachen immer noch nicht eindeutig geklärt sind, gibt es doch schon einige "Verdächtige":

• Schwankungen des Hormon-Spiegels in der zweiten Zyklushälfte,

• Vor dem Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut ist die Blutzufuhr zu ihr eingeschränkt, was Schmerzen verursachen kann,

• psychische Faktoren wie Stress oder Unzufriedenheit,

• Störungen im Hormonhaushalt, ausgelöst durch Leistungssport oder psychische Belastungen,

• Evtl auch das Negativvorbild der Mutter, die z. B. ihre eigenen Beschwerden "überdramatisiert" und damit unbewusst ein überempfindliches Verhalten an ihre Tochter weitergibt.


Was kann ich selber gegen PMS tun?

Vielleicht kannst du deine Beschwerden mit folgenden Tipps nicht völlig beseitigen, aber zumindest etwas lindern:

• Schone deinen Körper vor Überanstrengung!

• Vermeide Stress!

• Nimm bei Bauchschmerzen die gute alte Wärmflasche!

• Mache Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training! Wenn du sie nocht nicht kannst, lohnt sich das Lernen auf jeden Fall, denn du kannst dann den Rest deines Lebens davon profitieren und zwar nicht nur bei Menstruationsbeschwerden!

• Achte in diesen Tagen besonders auf eine gute Ernährung! Sei vor allem sparsam mit Süßigkeiten (denn sie nehmen dir das wichtige Magnesium gegen Kopfschmerzen, Krämpfe, angespannte Nerven) oder Salz (denn es bindet das Wasser im Gewebe). Greif lieber zu Obst und Gemüse!

• Nimm ergänzend ein Magnesiumpräparat (gibt´s inzwischen sogar als Brausetabletten im Supermarkt)!

• Achte auf eine ausreichende Vitamin-B-Zufuhr (Leber, Geflügel, Fisch, Kartoffeln, Vollkornprodukte, Bananen), denn dieses Vitamin verringert das Hormonungleichgewicht und sorgt im Gehirn für ausreichend Botenstoffe, die deinen Zyklus auf optimale Art steuern sollen.

• Nimm Johanniskraut-Dragees ein (gibt´s in der Drogerie), damit deine Nerven mehr aushalten!

• Trinke Kräutertee, denn er wirkt entwässernd und damit förderlich auf dein Wohlbefinden!

• Verzichte dagegen auf Schwarztee und Kaffee, denn diese Getränke können die Spannungsgefühle in deiner Brust noch verstärken!

• Lass das Rauchen sein, um die Gefäße nicht zusätzlich zu verengen!

• Verwöhne und entspanne dich, z.B. bei einem gemütlichen Vollbad, Lesen und Musikhören, Video schauen, dösen, träumen...

• Schnapp deine Freundin, deine Oma oder deinen Hund und mach einen ausgiebigen Spaziergang! Oder geh wandern, radfahren oder skaten. Körperliche Bewegung und Frischluft fördern deine Durchblutung und Entspannung.

• Ebenfalls wunderbar entspannend ist ein Saunabesuch!

• Nicht zu vergessen: Erkläre deinem Schatz, deiner besten Freundin oder deiner Familie, warum du gerade nicht so toll drauf bist! Wenn sie deine Beschwerden kennen, werden sie auch mehr Verständnis für deine Launen usw. haben.


Muss ich bei PMS zum Arzt?

Sind deine Beschwerden besonders schlimm und werden auch nicht bei den genannten Hausmitteln spürbar gemindert, dann solltest du deinen Frauenarzt aufsuchen und mit ihm darüber reden. Er kann dir ein leichtes Schmerzmittel oder bestimmte Hormonpräparate, die dir Erleichterung verschaffen können, verschreiben.

Lehnst du chemische Medikamente ab, kannst du auch auf pflanzliche ausweichen. Bei Menstruationsbeschwerden wirkt Mönchspfeffer, allerdings erst, wenn du das Mittel schon ein halbes Jahr lang eingenommen hast.

Also, Kopf hoch, Ablenkung suchen und dir was Gutes tun!

Denn die "Tage vor den Tagen" sind schließlich gezählt...

© 2000 Anja Gerstberger