Juppidu - das Jugendmagazin

Schluss machen

wann?
wie?

Gehen oder bleiben?

Natürlich ist jede Beziehung etwas Einmaliges und folgt eigenen Gesetzen, aber wenn mehr als zwei der folgenden Aussagen auf eure Beziehung zutreffen, läuft zwischen euch einiges schief und es lohnt sich, über eure Beziehung nachzudenken:

• Du warst am Anfang fasziniert, aber nie richtig verliebt.

• Ihr habt kaum gemeinsame Interessen. In den ersten paar Monaten habt ihr zwar aneinander geklebt wie Kletten, inzwischen geht ihr in eurer Freizeit aber meistens getrennte Wege.

• Du hast das Gefühl, du kannst dich auf deinen Partner nicht verlassen. Weil er Dinge verspricht, die er nicht hält.

• Schon bei der kleinsten Auseinandersetzung denkst du/er/sie an Trennung.

• Du ertappst deinen Partner dabei, wie er/sie dich zum wiederholten Male anlügt.

• Ihr habt nicht den gleichen Humor, könnt nicht über dieselben Witze und Sprüche lachen.

• Er/sie ist krankhaft eifersüchtig und möchte, dass du alles für ihn /sie aufgibst, auch deine Hobbys und deine Freunde/Freundinnen.

• Deine Gefühle haben sich einfach verändert, haben nachgelassen oder bereits ganz aufgehört.

• Beim Sex nimmt er/sie kaum Rücksicht auf deine Wünsche. Du vermisst etwas Entscheidendes.

• Du hast dich in eine andere Person verliebt.

• Ihr seid nur noch aus Gewohnheit zusammen.

• Er kritisiert oder blamiert dich vor anderen Leuten und macht dich ständig runter.

• Er/sie misshandelt dich, in Worten oder Taten.

• Lieber einen Partner, den man nicht richtig liebt, als überhaupt keinen.

• Er/sie kann nicht treu sein, flirtet oder schläft sogar mit anderen Frauen/Männern. Und erwartet, dass du ihm/ihr verzeihst.

• Er/sie ist dir peinlich, wenn deine Eltern/Clique dabei sind. Daher triffst du dich am liebsten heimlich mit ihm.

• Er/sie setzt deine Gesundheit und dein Leben Gefahren aus, z. B. durch Alkohol, Drogen, ungeschützten Sex, halsbrecherisches Moped- oder Autofahren.

Auf die faire Tour...

Eine Anleitung zum Schluss machen, muss das sein?
Oh ja!
Nach dem Motto. Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu...
Verlassen zu werden, ist schlimm genug.
Aber dabei auch noch mies behandelt zu werden, kommt einem emotionalen Waterloo gleich, einem Desaster für das Selbstwertgefühl.
Plötzlich nicht mehr geliebt: Aua!
Ohne Respekt abserviert: Horror!

Darum: Mach es besser...

Sag auf jeden Fall WARUM!

Das Mindeste, was du deinem baldigen Ex-Partner schuldest, ist Ehrlichkeit. Nicht selten kommt für einen von beiden das Schluss machen quasi aus heiterem Himmel. Ahnungslos zieht man ihnen den Boden unter den Füßen weg. Das tut verdammt weh. Und sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, warum es mit der Partnerschaft aus sein soll. Selbst, wenn ihnen die Wahrheit einen weiteren Stich versetzt, z.B. wenn du dich in jemand anderen verliebt hast.

Vielleicht lassen deine Beweggründe ja auch einen Neuanfang zu oder eine Verbesserung, z.B. wenn du dich gegenüber seinen Freunden/ihren Freundinnen zurück gesetzt und vernachlässigt fühlst. Wie soll dein Partner wissen, was dich stört, wenn du es ihm nicht sagst?

Mag sein, dass eure Beziehung trotzdem nicht mehr zu retten ist, aber vielleicht hat er/sie dann daraus gelernt, dass das ein heikler Punkt in einer Partnerschaft sein kann. Auf diese Weise hast du dann zumindest deiner Nachfolgerin bzw. deinem Nachfolger einen guten Dienst erweisen.

Sag es BEHUTSAM!

Auch wenn du es vielleicht "gut meinst" und für das Opfer den Schmerz abmildern willst, solltest du doch auf die hohlen Sprüche, die du unten aufgelistet siehst,

verzichten, denn es sind nicht anderes als leere Worthülsen, Standardausreden, die jeder kennt und die daher erst recht weh tun. Solche Sätze zeugen nicht von Respekt gegenüber dem anderen.

Zeige deinem Noch-Partner also, dass du ihn achtest, indem du ihm möglichst freundlich und vorsichtig die bittere Wahrheit bei bringst. Sag ihm/ihr, dass du erst nach einiger Zeit, nachdem der erste Rausch mit der rosaroten Brille der Verliebten vorbei war, gemerkt hast, dass ihr zu verscheiden seid, als dass ihr auf Dauer zusammen passen könntet. Dass er/sie zwar sehr liebenswert ist, aber eben nicht der/die Richtige für dich.

Sag es RECHTZEITIG!

Wenn du merkst, dass deine Gefühle für deinen Partner erkaltet sind oder du jemand anderen kennen gelernt hast, der dir wieder das verrätersiche Kribbeln im Bauch beschert, dann sei so fair und teile deinem derzeitigen Partner deine veränderten Gefühle sofort mit. Er/sie muss es unbedingt als erstes erfahren und unbedingt von dir. Oder möchtest du von einem Kumpel deines Partner gesteckt bekommen, dass er eine Neue hat?!? Eben. Das Ende einer Beziehung von Dritten zu erfahren, ist die völlige Breitseite, ein heftiger Schlag ins Gesicht. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe das schon selber erlebt. Noch heute könnte ich mich darüber aufregen, weil es total peinlich war, als mir ein Mitschüler grinsend verkündete, er habe gehört, dass zwischen mir und meinem Freund Schluss sei. Und ich habe ihm auch noch heftigst und empört widersprochen. Leider hatte er Recht, eine Situation, die ich keinem wünsche!

Also, sofort reinen Tisch machen, bevor es andere für dich tun!

Sag es PERSÖNLICH!

Klar, jemandem zu sagen, dass man keine Beziehung mehr zu ihm/ihr haben möchte - aus welchen Gründen auch immer - ist nicht unbedingt eine Aufgabe, auf die man sich mit großer Begeisterung stürzt. Viel lieber würde man sich davor drücken oder jemanden anderen vor schicken. Durchaus verständlich, jedoch absolut feige und gemein. Schicke also nicht die beste Freundin als Überbringerin der unschönen Botschaft vor! Genauso schlecht: Schluss machen per Telefon oder in einem Brief. Letzterer ist okay nach der persönlichen Unterredung. Wenn du vielleicht auf dem Papier mit viel Zeit zum Nachdenken deine Gründe und Gefühle besser rüber bekommst als bei einem Gespräch Auge in Auge. Doch die Mitteilung als solche solltest du nur persönlich überbringen. Ohne wenn und aber. Dafür mit Achtung und Offenheit.

Schiebe den Schwarzen Peter nicht weiter!

Manche Zeitgenossen schieben, wenn sie Schluss machen wollen, auf höchst unfaire Weise den Schwarzen Peter an ihren Partner weiter, um selbst eine weiße Weste zu behalten und als "Opfer" da zu stehen.

Sie beenden nämlich die Beziehung nicht selbst, sondern "zwingen" ihren Partner regelrecht dazu, diesen Schritt selbst zu tun, indem sie nämlich ihr Verhalten so ändern, dass es der Partner nicht länger mit ihnen aus hält. Plötzlich sind sie dann abweisend, distanziert oder sogar unverschämt. Oder die härteste Variante: Sie provozieren ihren Partner durch einen offensichtlichen Seitensprung oder ähnliche "Nettigkeiten". Solch ein Herzlosigkeit hält niemand lange aus. Und am Ende war es dann der andere, der Schluss gemacht hat... Pfui, Teufel!

Zeige, dass du mehr Ehrgefühl im Leibe hast!

"Verbale Ausrutscher"

- oder blöde Sprüche, die erst recht Salz in die Wunden des verlassenen Partners streuen:

• "Ich bin zu jung, um mich schon fest zu binden."

• "Ich brauch einfach mehr Freiheit."

• "Lass uns gute Freunde bleiben."

• "Du solltest mit jemandem zusammen sein, der deiner wert ist. Du bist zu gut für mich."

• "Ich möchte dir nicht weh tun."

• "Du verschwendest deine Zeit mit mir."

• "Du verdienst einen Besseren/eine Bessere als mich."

• "Wenn ich weiterhin bei dir bleibe, werde ich dir nur unnötig weh tun."

• "Ich bin zu verantwortungslos für eine Partnerschaft."

• "Ich denke, wir sollten uns eine Weile nicht sehen oder etwas kürzer treten."

• "Ich habe das Gefühl, etwas zu verpassen."

• "Ich brauche die nächste Zeit etwas Abstand."

Und wenn du deinem/deiner Ex in Zukunft begegnest, dann behandle ihn/sie nicht wie Luft, einen gefährlichen Alien oder ein dreiköpfiges Kalb, sondern ganz normal, klaro?