Verborgene Welten Oder die letzten weißen Flecken auf den
Geschlechter-Landkarten Typische Mädchen-Reiche
Da können wohlmeinende Designer noch so viele Unisex-Düfte auf
den Markt bringen und Männlein wie Weiblein haargenau die
gleichen Klamotten anziehen lassen, die völlige Angleichung der
Geschlechter werden aber auch sie nicht hinkriegen. Nach dem Motto: Die gesamte Mutter Erde ist für alle
Menschenkinder da. Die gesamte? Nein, denn es gibt da einige
unerforschte, geheimnisumwitterte Örtlichkeiten auf unserem
Planeten, die sich die Damen bzw. die Herren untertan gemacht
haben und nun mit allen Kräften gegen die Angriffe des Feindes
verteidigen. Zwar gibt es bereits die ersten Risse in den betreffenden
Festungen, aber noch scheinen sie zu halten.... Damentoilette Wir wissen nicht, was sie dort tun, aber es müssen
lebenswichtige und schwierige Tätigkeiten sein, die mindestens
eine Begleitperson, eine überdimensionale Handtasche und irre
viel Zeit erfordern. Wir vermuten ja, dass sich dort höchst
befremdliche Rituale abspielen und männerfeindliche Intrigen
ausgeheckt werden. Denn an die 5-ml-Blase glauben wir nicht,
zumal die Damen bei ihrer Rückkehr immer irgendwie verändert
aussehen... Kosmetikstudio Die unserer Meinung nach
überflüssigste Rubrik in den Gelben Seiten. Was braucht sie noch
eine Kosmetikerin, wenn sie zu Hause bereits Unmengen an
Töpfchen und Flaschen stehen hat? Schweineteuer das Vergnügen
und hinterher sieht man nichts. Das darf man aber nicht laut
sagen, sonst ist sie beleidigt, wo sie doch so seltsame Dinge
wie Epilieren, Comedonenentfernung, Fruchtsäurepeeling oder
Lymphdrainage über sich hat ergehen lassen. Darum belohnen wir
sie mit Komplimenten für ihr tolles Aussehen und erfreuen sie an
ihrem nächsten Geburtstag mit einem Gutschein für einen weiteren
Besuch. Warum sie uns den dann wütend um die Ohren haut,
verstehen wir wiederum nicht... Frauenarztpraxis Gut, der Besuch beim Frauenarzt mag
ja medizinisch notwendig sein und dort alles rein sachlich
ablaufen. Doch welcher normale Mann, bitte schön, bleibt bei dem
Gedanken ruhig, dass jetzt, in diesem Moment, seine Liebste
nackt und mit gespreizten Beinen vor einem anderen Mann liegt?
Schlimmer noch, dass er sie an den Brüsten und den intimsten
Stellen berührt (noch lieber würden wir sagen "betatscht"...)!
Fremde Männerhände an meiner Tina! Ob sie wohl vor diesem
Lüstling ihre Klappe halten kann oder breitet sie hemmungslos
unser Sexleben aus? Hoffentlich lässt sie sich jetzt wenigstens die Pille
verschreiben... Verkaufsparty Irgendwann werden wir die Warnungen
unserer Väter vor diesen Veranstaltungen verstehen. Seine
resignierte Stimme, sein bedauernder Blick auf den Geldbeutel,
seine Flucht zu einem verständnisvollen Kumpel an dem
betreffenden Abend. Das Wort "Tupperparty" hat bisher noch jeden
Mann schleunigst das Weite suchen lassen, ähnlich die Ableger
"Dessous-" oder "Kosmetik"-Party. Was hat das bitte schön mit
Party zu tun, wenn unsere Herzdamen all die leckeren
Köstlichkeiten ohne uns auffuttern ("Hände weg!") und wir nicht
mal zuschauen dürfen, wenn sie die heiße Wäsche anprobieren?
Parfümerie Nie, aber auch wirklich nie, würden
wir freiwillig einen Fuß in diese schrecklichen Beauty-Tempel
setzen! Wenn wir es doch einmal jährlich vor Weihnachten tun,
dann nur, weil unsere Schwester uns wegen einer alten Rechnung
oder PMS den Gefallen nicht tun will oder unsere Mutter nicht
erfahren soll, wieviel Geld wir für unsere Liebste ausgeben.
Schon allein der Gedanke an die unsere arme Nase erschlagende
Duftkeule, an die Endlosregale rätselhafter Tiegel, Tuben und
Instrumente sowie an die in einer fremden Sprache schnatternden
Verkaufspuppen jagen uns unangenehme Schauer über den Rücken... Markt Ob Super-, Floh- oder Wochenmarkt, die weibliche Begeisterung
für derartige Plätze wird uns für immer ein Rätsel bleiben. Denn
mit ihren stundenlangen
Vielleicht-finde-ich-ja-noch-was-Besseres-Touren und peinlichem
Feilschen um Mini-Rabatte können wir uns beim besten Willen
nicht identifizieren. Darum lassen wir die Girls dorthin liebend
gerne alleine oder in "geschlechtsreinen" Gruppen gehen. Bundeswehr Das ist nun wahrlich Nichts, was wir
unbedingt haben müssen: Wertvolle Monate unseres Lebens dafür zu
opfern, um im modemäßig verbesserungsbedürftigen Einheitslook
fernab der Zivilisation dem Lagerkoller ausgesetzt zu werden und
uns in fragwürdigen Techniken wie Durch-den-Dreck-Robben oder
Gewehre-um-die Wette-zerlegen zu üben. Kein Wunder, dass wir
Zivis irgendwie sympathischer finden! Für die zahlreich
kursierenden Angeber-Geschichten über den Bund gibt es für uns
nur eine mögliche Deutung: Erinnerung verklärt... Computerladen Was sollen wir in so langweiligen
Läden, in denen es nichts Buntes, nichts Essbares, nichts
Anziehbares und nichts Ausprobierbares gibt? Wo
furchteinflößende Geräte herumstehen und die Männer in einer
fremden Sprache -halb Zahlen, halb Englisch- reden? Schon aus
reinem Protest gehen wir da nicht rein! Pah! Wenn er nur halb so
viel Geld für uns ausgeben würde, wie in diesem Schuppen... Fußballplatz Wir haben nichts gegen Sport,
wirklich nicht. Doch er sollte nach Möglichkeit unsere Schönheit
nicht gefährden, mit Musik unterlegbar sein oder uns zumindest
die Gelegenheit geben, einen aufregenden Dress vorzuführen. Also
Disziplinen wie Aerobic, Schwimmen oder Tennis. Der männliche
Drang hin zum Fußballplatz lässt sich nur durch ein uraltes Gen
erklären, das in der Steinzeit noch seine Berechtigung hatte.
Als sich nämlich die Männchen untereinander um die Beute
balgten, um ihren Weibchen zu imponieren. Heutzutage würde das
vielleicht noch Sebastian Deisler schaffen...
Werkstatt Mag ja sein, dass es Spaß macht, mit
gefährlichen Geräten herumzuhantieren, um etwas Neues
(Ikea-Regal-Abklatsch) unter den eigenen Händen entstehen zu
lassen oder bereits vorhandenen Teilen (Auto, Computer, Fahrrad
usw.) wieder Leben einzuhauchen bzw. mantamäßig aufzumotzen. Was
wir allerdings weniger lustig finden, ist der enorme Zeitbedarf,
der Missbrauch unserer Nagelfeile, der Duft und die Farbe
unseres Liebsten danach, sowie der gelegentliche Arztbesuch... Herrentoilette Natürlich wissen wir, was sich in den Herren-Örtlichkeiten
abspielt! Zumindest in groben Zügen. Dort findet die männliche
Befreiung statt: "Es lebe das Pinkeln im Stehen!" Dort wird das
männliche Selbsbewusstsein aufpoliert: "Haha, Urinale gibt es
nur für Männer!" oder "Na ja, mein Nachbar ist ja nicht halb so
gut bestückt wie ich!". Schlimmstenfalls werden dort peinliche Wettkämpfe wie
"Zielpinkeln" ausgetragen. In Solidarität zu unseren
Mitschwestern im Reinigungspersonal hoffen wir, dass derartiger
Schwachsinn doch unter freiem Himmel stattfindet. Es reicht
schon zu wissen, dass unsere Liebsten auf dem Männerklo ihre
frauenfeindlichen Anmach- und Flachleg-Tipps austauschen... Bordell Ein absolut inakzeptabler Ort. Sowohl als Arbeitsplatz und erst
recht als Vergnügungslokal für unsere besseren Hälften! Sünde
und Verbrechen pur. Wilde Orgien, gefährliche Krankheiten und
vor allem treulose Geschlechtsgenossinnen in geschmacklosen
Fummeln, die entwürdigende Sextechniken praktizieren. Die
Details wollen wir gar nicht wissen. Schließlich haben wir auch
unseren Stolz und derartige Etablissements nicht nötig...
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