Juppidu - das Jugendmagazin

Was Jungs an Mädchen nervt

Grundsätzlich finden wohl alle Jungs Mädchen süß, aufregend und faszinierend.
Wenn es da nicht einige typisch weibliche Angewohnheiten gäbe, die ihnen tierisch auf den Senkel gehen...
Weibliche Eigentümlichkeiten, Marotten und Verhaltensweisen, die "mann" einfach nicht nachvollziehen kann, geschweige denn irgendwann verstehen.

Folgende Eigenheiten Evas gehen Adam gewaltig auf die Nerven:

Schlankheitswahn

Immer diese Unzufriedenheit mit der Figur!

Sätze wie "ich bin zu dick", "eigentlich dürfte ich das nicht essen", "dieses Kleidungsstück kann ich mir nicht leisten oder "für den neuen Bikini muss ich erst mal abnehmen" scheinen zum weiblichen Grundwortschatz zu gehören. Umgekehrt kaufen die Damen ihren Verehrern Komplimente "du hast doch eine gute Figur", "ich finde gerade deine Rundungen besonders liebenswert" oder "die Models sind sowieso alle zu dürr" nicht ab. Dieses Thema ist für die armen Romeos ein einziges Minenfeld! Ungewollt treten sie in Fettnäpfchen, wenn sie sagen "mir gefällt unsere neue Mitschülerin" und wundern sich über die gefauchte Antwort "bestimmt, weil sie nicht so fett ist wie ich!". Überhaupt diese Extreme. Hier schlank, dort fett. Nicht normal, dick oder mollig. Nein, fett! Tagein, tagaus dieselbe Leier!

Ganz zu schweigen von den romantischen Candle Light Dinners, wenn die Herzallerliebste mit Leidensmiene in ihrem Salat herumstochert, stundenlang die drei Pommes auf ihrem Teller hin- und herschiebt und ihm mit vorwurfvollem Blick beim genüsslichen Löffeln seines Desserts beobachtet, das sie sich natürlich verkniffen hat, von wegen der Figur...

Schönheitstick

Knüpft nahtlos an das obige Nervelement an.

Ihre Haare sitzen nicht, ihr übervoller Kleiderschrank gibt wieder mal nichts her, die Nagellackfarbe muss selbst zu den Socken passen und ungeschminkt geht sie ohnehin nicht aus dem Haus. Mit einer Lupe spürt sie vereinzelte Pickel auf, die sie dann als Streuselkuchen oder Kraterlandschaft bezeichnet. Ein Hauch einer Delle auf dem Oberschenkel wird als Cellulitis-Wellblech bejammert. Eingequetschte Zehen und schmerzhafte Blasen nimmt sie für einen atemberaubenden Auftritt in hochhackigen Schuhen in Kauf. Selbstverständlich muss sie bei arktischen Temperaturen ihr neues Fähnchen vorführen und bestreitet Zähne klappernd und mit unübersehbarer Gänsehaut, dass sie friert. Outdoor-Unternehmungen müssen natürlich Outfit-kompatibel sein, sonst läuft gar nichts. Die Beautyseiten der Frauenzeitschriften sind ihre heimliche Bibel, das Badezimmer ihr Tempel, wo sie geheimnisvollen Riten nachgeht. Eine fremde Welt, die dem starken Geschlecht verborgen bleibt.

Andere Mädchen in ihrem Umfeld lassen sich entweder in die Gruppe der Vorbilder, der Tipps-Lieferantinnen oder der in den Schatten gestellten Mauerblümchen einteilen. Sie wechselt chamäleonhaft Frisur, Haarfarbe, Klamottenstil. Immer dem aktuellen Trend hinterher.

Schönheit ist für sie alles. Denn mit ihr will sie ihren Traumboy erobern. Was dem Objekt ihrer Begierde natürlich auch gefällt.

Doch noch mehr würde ihm gefallen, wenn sie ihre Prioritäten anders setzen (Spaß statt Rücksicht auf das Äußere), weniger Zeit verschwenden (statt 2 Stunden aufbrezeln und 2 Stunden ausgehen liebe eine halbe Stunde aufbrezeln und 3,5 Stunden ausgehen) und vor allem ihre anderen liebenswerten Seiten nicht vergessen würde, sprich ihren tollen Charakter...

Launenhaftigkeit

Da lädt er sie zu ihrem Stamm-Italiener ein, weil er ihr eine Freude machen möchte, und bekommt zu hören, dass ihr dieser ewige "Nudelfraß" längst zu den Ohren herauskommt. Um ihn zwei Wochen später genau in dieses Ristorante zu schleppen, um alte Erinnerungen aufzufrischen...

Ein ewiger Wettlauf gegen das Verfallsdatum von Madames Geschmack und Vorlieben. Ein Kommen und Gehen. Und er als Don Quixote mittendrin. Die Schmusemusik von gestern ist heute bereits langweiliges Gesülze, das gemeinsame Joggen über Nacht voll ätzend und seine aufgeschlossene Schwester eine durchgeknallte Kanaille. Der Vorschlag eines gemütlichen Abends daheim macht ihn zur spießigen Couchpotatoe, die Idee einer Partie Squash mit anschließendem Saunabesuch zu einem nervigen Hektiker.

Bei ihren Gefühlsumschwüngen blickt er ohnehin nicht mehr durch. Schon längst resigniert erträgt er sie mit stoischer Ruhe. Oder tut zumindest nach außen hin so, als ob er kapiere, weshalb seine Maus in einer Sekunde lauthals lacht und sich ausgelassen gebärdet und in der nächsten sich heulend in seine Arme wirft, um sich kurz darauf kratzbürstig wieder loszureißen. Die launische Diva spielen, aber ihr Pendant als furchtbare Zicke beschimpfen...

Stutenbissigkeit

Das kennen Jungen untereinander nicht. Eben noch dicke Freundinnen bzw. vergnügte Mädchenrunde und einen Augenblick später erbitterte Rivalinnen und gnadenlose Giftspritzen. Was war passiert? Richtig! Ein männliches Wesen hat die Bildfläche betreten. Und sofort geht das Gerangel um seine Gunst schon los: Wem widmet er mehr Aufmerksamkeit? Ah, der Nina, gut dass ich ein peinliches Detail von ihr auf Lager habe, das ich jetzt gewinnbringend einsetzen kann, für mich... Weibliche Solidarität scheint nicht zu existieren. In Gegenwart von Jungens wischen sie sich gegenseitig eins aus, buhlen mit unfairen Mitteln um Adams Gunst, versuchen einander an Charme und Witz zu übertreffen. Diese Stutenbissigkeit beschränkt sich beileibe nicht auf die Liebe, oh nein! In Schule, Beruf, Sport, Hobby usw. werden unliebsame Konkurrentinnen mit harten Bandagen bekämpft. Nicht zu vergessen, das gnadenlose Ablästern über abwesende Geschlechtsgenossinnen...

Überwachungsmentalität

Big Brother is watching you. Zumindest die verbandelten Jungen können sich oftmals nicht dieses Eindrucks erwehren. Denn ihre Liebste unterzieht sie peinlichen Verhören, verlangt lückenlose Rechenschaftsberichte über die ohne sie verbrachte Zeit, ruft ihn ständig auf dem Handy an und durchforstet wahrscheinlich auch seine Taschen nach verdächtigen Indizien. Um sich dann die Ergebnisse ihrer Kontrollaktionen durch eine dritte Person bestätigen zu lassen. Plötzlich erfährt er am eigenen Leib, was es heißt, "von einer Frau an die Kette gelegt zu werden" ...

Klammeraffentum

So hat er sich die Liebe wirklich nicht vorgestellt! Statt einer süßen Freundin, mit der er öfters nette Sachen unternimmt, hat er jetzt ein anstrengendes Klammeräffchen an der Seite, das ständig unterhalten und verhätschelt werden will. Das sich fordernd an seinen Hals schmeißt und ihn überhaupt nicht mehr loslassen will. Bis ihm die Luft wegbleibt und er zu ersticken glaubt. Nähe ja, aber so, dass er dabei noch atmen kann. Natürlich hat er seine Freundin lieb. Aber auf seine Kameraden vom Sportverein oder aus seiner alten Schule will er auch nicht verzichten. Genauso wenig hat er Lust, mit ihr über sein Leben in zehn Jahren zu reden...

Doppelpack

Mädchen alleine sind schon schwierig. Treten sie jedoch im Doppelpack mit der Busenfreundin oder der gackernden Girlie-Clique auf, dann sind sie schlichtweg ungenießbar. Dieses alberne Getue um begrenzte Themen und oberflächliche Tätigkeiten geht ihm einfach nur auf den Geist. Dieses affige Benehmen, dieses künstliche Gebaren, dieses dümmliche Dauerkichern. Aber am schlimmsten ist für ihn der Verdacht, dass die Damen in ihren endlosen Quasselrunden die Fehler ihrer Partner durchhecheln könnten...

Die Jungen werden beim Lesen bestätigend genickt haben.
Und die Mädchen heftig geschluckt, stimmt´s?
Wer bekommt schon gerne den Spiegel vorgehalten?
Hei, jetzt nicht sauer sein! Denn ich habe bewusst übertrieben, um der einen oder anderen unter euch die Augen zu öffnen.
Außerdem gilt nach wie vor der Spruch "Ausnahmen bestätigen die Regel", oder?
Und du gehörst selbstverständlich zu den rühmlichen Ausnahmen...

Übrigens: Manche der oben erläuterten Verhaltensweisen sollen tatsächlich geschlechtsübergreifend vorkommen!