Bist du ein guter Gast?

Schlimme Gäste
Beliebte Gäste

Liegt deine letzte Partyeinladung bereits eine halbe Ewigkeit zurück?
Hast du dich darüber gewundert, dass dich dein Bekannter auf seine letzte Fete nicht eingeladen hat, obwohl du auf seiner vorletzten gewesen warst?
Oder bist du gar der einzige Junge bzw. das einzige Mädchen aus eurer Klasse
(Clique, Mannschaft), an der die lustige Feier spurlos vorüber gegangen ist, nämlich deswegen, weil man sie vor dir verheimlicht hat bzw. dich nicht dazu gebeten hat?

Die Nicker unter euch sollen jetzt auf alle Fälle weiterlesen.
Die Kopfschüttler ebenfalls, damit sie gar nicht erst in diese dumme Lage kommen...

Zurück zu den Nickern:
Tja, dann scheinst du ein kleines Problem zu haben.
Keine Sorge, nichts, was sich nicht aus der Welt schaffen ließe...!
Aber etwas, bei dem du dich an die eigene Nase zu fassen hast, an dem du selber schuld bist. Doch genau deshalb kannst du es ja auch beseitigen.
Wie, wirst du weiter unten nachlesen können, wenn dir die Augen geöffnet worden sind und du hoffentlich ins Grübeln gekommen bist..

Wenn du

• aus den Windeln bereits seit einigen Jährchen heraus bist (also am gesellschaftlichen Leben durchaus altersmäßig teilnehmen kannst...),

• kein Alien aus einer fremden Galaxie bist,

• nicht auf einer menschenleeren Insel haust,

• bereits in den einmaligen Genuss einer Party gekommen bist,

tja, dann dürften die ausbleibenden Einladungen mit deinem Verhalten auf deiner Premiere zu tun haben.

Sieht verdammt danach aus, als ob du ein schlechter Gast gewesen bist, den sich kein Gastgeber freiwillig antun möchte.

Das muss aber kein Dauerzustand sein, wenn du dich einfach von einem schlechten Gast in einen guten verwandelst.

Was du allerdings nur beweisen kannst, wenn man dir die Chance dazu gibt.

Am besten legst du als vorbildlicher Gastgeber ein gutes Beispiel hin.

Oder als Supergast auf der Fete deines besten Kumpels bzw. dem nächsten Schulfest.

Schlimme Gäste

• kommen zu spät und lassen die anderen (auf das Essen etc.) warten,

• gehen erst dann, wenn der Gastgeber vor Müdigkeit schon eingeschlafen ist,

• verkrümeln sich mit ihrer Flamme in entlegene Räume zum Knutschen,

• machen einen Höllenlärm, indem sie die Musik abartig laut drehen, schreien, grölen, brüllen und herumpoltern, und zwar so lange, bis die Nachbarschaft oder die Polizei auf der Matte steht,

• lassen sich voll laufen, bis sie sturzbesoffen sind,

• essen und trinken wild durcheinander und kotzen anschließend die Bude voll,

• blockieren stundenlang die Toilette, um in Ruhe zu rauchen oder zu schmusen,

• knutschen wild und hemmungslos vor den anderen Gästen herum,

• lassen den Dreck einfach liegen, wenn sie etwas umgeschmissen haben,

• vermiesen die gute Stimmung, indem sie über alles und jeden motzen, andere Gäste ärgern, belästigen, provozieren oder nachäffen,

• tragen ihre privaten Auseinandersetzungen gerade jetzt lautstark aus oder zetteln mit andern Gästen einen Streit oder gar eine Prügelei an,

• bringen ohne Erlaubnis des Gastgeber einfach weitere Leute mit,

• spielen ohne zu fragen den DJ, weil ihnen die Musik des Gastgeber nicht gefällt,

• schnüffeln in allen Winkeln des Hauses bzw. in der gesamten Wohnung des Gastgebers herum,

• verlassen bereits nach zehn Minuten die Party, um zu einer anderen zu gehen, "wo mehr los ist",

• verzichten auf den Gebrauch sämtlicher Höflichkeitsformeln, vor allem auf die Wörter "danke" und "bitte",

• fallen dermaßen gierig über das Essen her, dass für die anderen nichts mehr übrig bleibt,

• Verabschieden sich mit der Bemerkung, dass sie schon bessere Feten erlebt hätten.

Beliebte Gäste dagegen

• stehen zwar pünktlich auf der Matte, aber nicht eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit, so dass sie den Gastgeber, sollte er mit den Vorbereitungen noch nicht ganz fertig sein, nicht in Verlegenheit bringen,

• fragen am Ende der Feier, ob sie beim Aufräumen helfen können,

• gehen nicht als Letzter, sondern dann, wenn sie merken, dass es dem Gastgeber nun recht wäre,

• überraschen den Gastgeber mit einem kleinen Geschenk als Dankeschön für die Einladung,

• fragen nach einem Besen, Lappen und Eimer, wenn ihnen ein Malheur passiert ist,

• sind freundlich zu allen anderen Gästen und tanzen auch mit denjenigen, die ihnen weniger sympathisch sind oder nicht so oft aufgefordert werden,

• fummeln nicht an der Musikanlage herum, unterhalten sich in normaler Lautstärke und kreischen selbst dann nicht laut los, wenn ihnen jemand von hinten die Augen zuhält oder sie mit einem Eiswürfel erschreckt,

• stecken den anderen Gästen keine Eiswürfel in den Rückenausschnitt,

• stellen sich und ihre Begleitung den Gästen vor, die sie noch nicht kennen,

• bemühen sich darum, mit allen Gästen ins Gespräch zu kommen und bringen Stimmung in die Bude, indem sie tanzen und andere dazu auffordern, so dass die Party für den Gastgeber ein Erfolg wird,

• fragen den Gastgeber, wenn sie etwas brauchen, anstatt selber herumzusuchen und die Schränke aufzureißen,

• lassen am Buffet den anderen Gästen noch was übrig,

• betreten ausschließlich die Räume, die ihnen "erluabt" worden sind (also Partyraum, Toilette, evtl Küche),

• verlangen vom Gastegeber in puncto Essen und Getränke keine Extrawürste, sondern beschränken sich auf die angebotenen Sachen,

• tauschen mit ihrem Schatz keine intimen Zärtlichkeiten aus (von Händchenhalten, Arm um Schuler legen und enges Tanzen mal abgesehen), um sich vor den anderen Gästen, vornehmlich den Singles zu produzieren,

• entschuldigen sich, wenn sie etwas umgeworfen oder kaputt gemacht haben und fragen, ob sie für den entstandenen Schaden aufkommen können,

• lassen ihre schlechte Laune und privaten Ärger entweder gleich ganz zu Hause oder sich nicht anmerken,

• bedanken sich beim Verabschieden für die Einladung und den netten Abend. Selbst dann, wenn sie die Party nicht so toll fanden, denn allein die Mühe und Anstrengung des Gastgebers verdienen eine Anerkennung!


Und jetzt noch viel Spaß beim Feiern!


© 2000 Anja Gerstberger