Eltern + Freunde = Ärger? Eltern lehnen Freunde ab Im großen und ganzen kommst du mit deinen Eltern ganz gut klar. Wo liegt eigentlich das Problem? Deine Eltern lehnen deine Freunde ab Gründe gibt es deren viele: deine Eltern haben Probleme mit dem
Aussehen, Verhalten und Lebensstil deiner Freunde.
Oder deren Familien. Sie mögen ihr Auftreten ihren Umgangston
oder sonst was nicht und befürchten, dass du genau diese Punkte
auf dich abfärben werden. Sie sind zu alt oder zu jung für dich.
Oder es stimmt ganz einfach die Chemie nicht zwischen deinen
Eltern und deinen Freunden. Soll ja gelegentlich durchaus
vorkommen. Ist eben alles Geschmackssache, auch die Wahl der
Freunde. Du reagierst auf entsprechende Kommentare und
Vorhaltungen trotzig und erklärst ihnen, dass es schließlich
deine Freunde sind und du dich mit ihnen verstehen musst. Auch
wenn du mit diesem Argument im Prinzip Recht hast, solltest du
dir dennoch die Tipps unten mal unvoreingenommen zu Gemüte
führen. Des lieben Familienfriedens willen... Oder legst du etwa
gesteigerten Wert auf häuslichen Dauer-Zoff? Deine Eltern sind der Meinung, du lässt dich zu sehr
beeinflussen Deine Eltern schieben den schwarzen Peter stets dann an deine
Freunde weiter, wenn es bei euch zu Auseinandersetzungen um
Geschmacksfragen und Einstellungen geht. Was du für Klamotten
tragen möchtest, wie du dich frisierst und schminkst, welche
Gesten und Slang du dir zulegst, welche Musik du hörst, welche
Lokale du besuchst usw. Immer wenn es darum geht, ob etwas cool, in, spießig oder
steinzeitmäßig ist oder nicht. Wenn du plötzlich nicht mehr in
die Kirche gehst, den Klavierunterricht sausen lässt und eine
neue Sportart anfängst. Jede derartige Verhaltensänderung
schreiben deinen Eltern dem "schlechten" Einfluss deiner Freunde
zu. Weil ihnen deine Entscheidung nicht gefällt und sie nicht
glauben wollen, dass sie tatsächlich auf deinem Mist gewachsen
ist. Sie unterstellen dir blinde Anpassung, Herdentrieb und
Gummirückgrat, ein Marionettendasein, an deren Fäden deine
Freunde ziehen. Und nicht sie. Vielleicht liegt ja auch genau
dort das Problem. Sei ehrlich: Bist du in deinen Entscheidungen stets frei und du
dein einziger Richter? Deine Eltern finden, du steckst zu viel mit deinen Freunden
zusammen Nach den Ruck-Zuck-Hausaufgaben schon wieder weg, kurz heim, um
etwas zwischen die Zähne zu schieben und dann wieder raus. Und
nach dem endgültigen Einlaufen in den häuslichen Hafen umgehend
in die Falle. Am Wochenende ist eine Kontaktaufnahme zwischen
dir und deinen Eltern nur nach vorheriger Terminabsprache
möglich. Und wenn du dich tatsächlich mal in der elterlichen
Wohnung aufhältst, dann entweder in reichlich Gesellschaft oder
am Telefonhörer klebend. Kein Wunder, dass deine Eltern es nicht
besonders toll finden, zum Hotel mit Vollpension und
Rundumservice zu verkommen, ihren lieben Gast aber nur äußerst
selten zu Gesicht kriegen. Und wehe, wehe, deine Leistungen in
der Schule lassen nach, ja, dann heißt es Hausarrest,
Telefonsperre oder streng festgelegte Besuchszeiten. Kein
Wunder, dass dann deine Freunde schlecht auf deine Eltern zu
sprechen sind... Tipps, wie es künftig besser klappen
könnte: Auch wenn dir der Vorschlag zunächst nicht besonders schmecken
wird, so halte ich es dennoch für eine überaus sinnvolle Idee,
sich mit den Eltern zu einem vernünftigen Gespräch zusammen zu
setzen, um einige grundlegende Punkte zu klären. Und künftig
besser miteinander klar zu kommen. Grundvoraussetzung dafür ist
natürlich ein Mindestmaß an Ehrlichkeit, Kompromissbereitschaft
und gegenseitiges Vertrauen. Einen Versuch ist das Ganze allemal
wert! • Bitte deine Eltern um eine Art
Vertrauensvorschuss. Dass sie deine Freunde akzeptieren, wenn du
ihnen versprichst, dich bei der geringsten Schwierigkeit (deine
Freunde machen was Kriminelles) und Problemen (z.B. Drogen) an
sie zu wenden. • Frag deine Eltern, ob es ihnen etwa lieber wäre, wenn du
entweder überhaupt keine Freunde hättest oder sie deine Freunde
nicht kennen, weil du sie ihnen aus Angst vor ihrer Reaktion
vorenthältst. Glaub mir, dieses Argument zieht immer! • Mal ganz unter uns: Bist du mit deinen Freunden/Freundinnen
zusammen, weil du es wirklich willst oder weil du keine besseren
gefunden hast? Oder gar aus dem Grund, um deine Eltern ganz
bewusst zu provozieren? Mach diesbezüglich mal eine ehrliche
Bestandsaufnahme und sortiere dann aus. Hier die echten Freunde,
dort der Rest, und gegen eine Aufstockung der ersten Gruppe
werden sicher auch deine Eltern nichts einzuwenden haben... • Haben dich deine Freunde schon mal in Schwierigkeiten
gebracht? Weil sie dich zu einer Mutprobe oder einem bestimmten
Verhalten angestiftet haben, das zu deinem Charakter eigentlich
gar nicht passt und du nur mit einem unangenehmen Gefühl im
Bauch geschafft hast? Hast du für deine Freunde deine Gesundheit
oder deinen Ruf riskiert? Auch wenn du es nicht gerne hören
wirst, dann haben deine Eltern tatsächlich Recht, was deinen
"schlechten Umgang" betrifft. Such dir lieber bessere Freunde! • Wieviel Zeit bringst du für Familie, Schule, Hobby, Freunde
auf? Fällt deine Bilanz einigermaßen ausgewogen aus oder
einseitig zugunsten der Freunde? Ein kleines Bild zur
Veranschaulichung des Problems: Stell dir dein Leben als einen
Blumenstrauß vor und jeder der genannten Bereiche bekommt eine
Farbe. Am schönsten sind doch die üppigen, abwechslungsreichen
und bunten, oder? • Bitte deine Eltern aber auch deine Freunde sich gegenseitig
zu respektieren und höflich zu behandeln. Das darfst du von
ihnen erwarten, selbst wenn sie einander überhaupt nicht leiden
können. Wenn es dabei Schwierigkeiten gibt, kannst du ja deine
Eltern vorsichtig daran erinnern, dass Mamas Busenfreundin oder
Papas Studienfreund auch nicht gerade dein Fall sind, du sie
aber trotzdem nicht einfach ignorierst oder frech behandelst,
sondern die grundsätzlichen Umgangsregeln beherzigst. • Sollten deine Schulnoten zu wünschen übrig lassen, dann
vereinbare mit deinen Eltern folgenden Deal: Je besser die
nächsten Arbeiten ausfallen, umso mehr Zeit darfst du auch
wieder mit deinen Freunden verbringen. Vorher musst du dich auf
Minimalkontakt beschränken. • Beziehe deine Eltern grundsätzlich in dein Leben mit ein, wo
immer es geht! Du selber hast es in der Hand, wieviel du jeweils
von dir preis geben und den Unternehmungen mit deiner Clique
berichten möchtest. Erzähle ihnen überhaupt nichts, und sie
werden dich bedrängen und auf deine Freunde eifersüchtig sein.
Erzähle ihnen wenig, und sie sind zufrieden. So einfach. Und
doch so wirkungsvoll. • Sag deinen Eltern, dass sie dich verletzen, wenn sie schlecht
über deine Freunde reden. Die Holzhammermethode: Ziehe für einen
Moment hemmungslos und deutlich übertrieben über ihre
derzeitigen Freunde her. Wenn sich ihre Miene bei deinem
Frontalangriff verdunkelt, kannst du davon ausgehen, dass sie
kapiert haben... • Erinnere sie an ihre eigene Jugend, daran, wie wichtig gerade
in deinem Alter die Clique für Jugendliche ist. Wenn sie ehrlich
sind, werden sie dir zustimmen müssen und ein bisschen mehr
Verständnis für dich aufbringen. Eine kleine
Gedächtnisauffrischung kann manchmal sehr wirksam sein... • Zeige Profil, indem du dich auch mal ganz bewusst von deinen
Freunden distanzierst und dich gegen ihre Meinungsmache
durchsetzt. Sollen doch alle rosa Klamotten anziehen, weil diese
Farbe gerade absolut hip ist. Dir gefällt nun mal Pink besser
und deswegen trägst du eben Pink. Egal, was sie anderen dazu
sagen. Mit jeder Entscheidung, bei der du dich von deinen
Freunden abhebst, demonstrierst du deinen Eltern Unabhängigkeit
und Selbstständigkeit. Und das Argument vom willenlosen
Herdentier ist entkräftet. • Rein praktisch: Informiere deine Mutter rechtzeitig, wenn du
Besuch von deinen Freunden erwartest. Damit sie entsprechende
Vorbereitungen treffen kann (Snack besorgen,
Putztag/Umpflanzaktion verschieben u.ä.) und ihnen nicht
plötzlich mit Lockenwicklern gegenüber stehen muss... • Übrigens ist eine derartige Ankündigung der ideale Zeitpunkt,
sie vorsichtig darauf hinzuweisen, euch nicht alle fünf Minuten
zu stören und ins Zimmer zu platzen bzw. dich nicht mit
peinlichen Kosenamen, Zärtlichkeitsbekundungen, Verhören oder
Kritik vor deinen Freunden zu blamieren... • Sollten sich deine Eltern an Äußerlichkeiten deiner Freunde
stören, dann bringe das Argument, dass eine Freundschaft mit
Jugendlichen aus anderen sozialen Verhältnissen oder fremden
Kulturkreisen den Horizont erweitern und Toleranz fördern
können... • Kostspielige Anschaffungen, die auf das Konto "Gruppenzwang"
gehen, solltest du von deinem Taschengeld oder Nebenjoblohn
bezahlen.
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