Kein Bock auf eine Verabredung?

Nichts wünscht sich ein junges Mädchen mehr, als von einem Jungen zu einem Date eingeladen zu werden.

Umgekehrt natürlich genauso.

Auch wenn da in der Realität nach wie vor ein Ungleichgewicht herrscht und die Mädchen in puncto erster Schritt noch einen enormen Nachholbedarf haben...

Dann ist der große Augenblick gekommen.

Der mutige Aktive fasst sich nach endlosem Zögern - mit bangem Blick, schweißnassen Händen und vor Aufregung jagendem Puls - ein Herz und fragt das Objekt der Begierde, ob es Lust auf ein gemeinsamen Eisdielenbesuch hätte.

Das angebetete Objekt der Begierde wiederum wäre eigentlich lieber von einer anderen Person gefragt worden, der sie nur allzu gerne ein begeistertes "Ja" als Antwort gehaucht hätte.

Pech für den echten Bittsteller, der gegen den abwesenden Konkurrenten keine Chance hat. Oder - für ihn noch unangenehmer - seiner Flamme schlicht und einfach nicht gefällt oder gar unsympathisch ist. Dann lieber kein Date als mit ihm bzw. mit ihr. Und schmettert dem armen Tropf die bittere Wahrheit eiskalt ins Gesicht: "Nein danke, selbst wenn du das einzig männliche/weibliche Wesen auf Erden wärest!"

Wumm! Die volle Breitseite.

Der Abgewiesene dürfte wohl lange an diesem Schlag unter die Gürtellinie zu knabbern haben, bis er einen zweiten Versuch bei jemand anderem riskiert.

Während sich die coole Abserviererin (oder ihr männliches Gegenstück) bei einer derart grausamen Vorgehensweise nicht darüber wundern darf, dass künftig die Einladungen seltener werden oder gar völlig ausbleiben.

Schließlich spricht sich so ein mieses Benehmen unter möglichen Anwärtern ja auch herum...


Wie du ein Date möglichst höflich absagst

Treibe keine Spielchen!

Erst begeistert Zustimmung signalisieren und dann auf den letzten Drücker absagen, weil du es dir anders überlegt hast, ist nicht gerade die feine englische Art. Sondern ziemlich feige und rücksichtslos. Wie würdest du dich fühlen, wenn du dich unbändig auf eine Verabredung mit deinem Schwarm gefreut hast und vor Freude bereits auf Wolke Sieben schwebst, nur, um unmittelbar vor dem Treffen dann äußerst unsanft eine Abfuhr zu kassieren? Ebenso verwerflich ist übrigens die gemeine Taktik, die Verabredung immer wieder zu verschieben und so die Hoffnung des anderen aufrecht zu erhalten, obwohl du ganz genau weißt, dass du niemals hingehen wirst!

Sei ehrlich!

Greife nicht zu einer Notlüge, nur um dich möglichst bequem aus der Affäre zu ziehen! Dem anderen zu sagen, dass du momentan überhaupt keine Verbredungen triffst, lässt ihn verständlicherweise weiter auf ein Happy End hoffen. Wie wird sich der Betreffende wohl fühlen, wenn er dich kurze Zeit später sehr wohl mit einem anderen sieht? Auch den angeblichen eifersüchtigen Schatz als faule Ausrede vorzuschieben, ist nicht besonders geschickt. Denn du kannst davon ausgehen, dass sich dein Verehrer bzw. deine Verehrerin zuvor in diesem Punkt garantiert kundig gemacht hat und dich als Schwindler(in ) entlarven wird...

Drück dich klar und deutlich aus!

Vermeide jede Antwort, die bei deinem Bittsteller den winzigsten Funken Hoffnung rechtfertigen könnte! Sätze à la "Ich habe in den nächsten Wochen schulisch viel um die Ohren" oder "Mein Terminkalender ist vorerst voll gepackt!" werden dazu führen, dass dein Gegenüber dein behutsam eingepacktes Nein nicht als solches erkennt, sondern es als Ja interpretiert. Und dir wieder und wieder auf die Pelle rücken wird...

Halte dich an Abmachungen!

Wenn du dir die Sache erst mal überlegen und nicht sofort antworten willst, kannst du dir ja die Telefonnummer geben lassen und später Bescheid geben. Was du dann natürlich auch bei einem Nein tun musst! Bitte nicht die feige Methode "Wenn-ich- mich-nicht-melde-wird-er/sie-schon-kapieren-was-Sache-ist!". Ebenso verboten: eine dritte Person als "Bote" vorzuschicken. Das ist nämlich nicht nur schlechter Stil, sondern auch eine Frage der Diskretion...

Immer schön lächeln!

Eine Abfuhr tut weniger weh, wenn man sie freundlich serviert bekommt. Ein "Nein, danke, aber ich freue mich trotzdem darüber, dass du mich einladen wolltest!" garniert mit einem strahlendem Lächeln kommt beinahe schon als Kompliment rüber und wirkt garantiert aufmunternd...

Sei verschwiegen!

Der Korb, den dein Bittsteller von dir bekommen hat, wird ihn schon schwer genug treffen. Das absolut Niederträchtigste, was du ihm/ihr jetzt zusätzlich antun könntest, wäre, seine "Niederlage" in aller Öffentlichkeit herumzuposaunen, so dass sich der arme Wicht nicht mehr aus dem Haus traut. Aus Scham und vor lauter Angst, von den anderen ausgelacht zu werden. Wie immer: Stell dir einfach vor, du wärest der Betroffene, welcher...


© 2000 Anja Gerstberger