Perfekt telefonieren
Benimmregeln fürs Telefonieren?!?
Wer braucht denn so was?!
Das ist ja völliger Quatsch!!!
Oh nein!!!
Denn selbst bei einer so "einfachen" Tätigkeit wie dem
Telefonieren kannst du eine Menge falsch und dich selbst bei
anderen unbeliebt machen.
Nicht nur im Privatleben, auch später im Beruf wird dir das
richtige Verhalten an der Strippe Pluspunkte einbringen!
Also, lieber von Anfang an auf der Erfolgsleitung
telefonieren...
Perfektes Verhalten am Telefon
Bemüh dich um größtmögliche Freundlichkeit!
Das fängt bereits bei der Stimme an: Ein Lächeln im Gesicht
verleiht deiner Stimme einen sympathischen Klang und schafft
eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Behalte vor allem auch dann
deinen stimmlichen Charme, wenn es um unangenehme Themen geht,
z. B. du eine Beschwerde vorbringst bzw. entgegenzunehmen hast.
Gespräche höflich unterbrechen!
Willst du eine andere Person an den
Apparat holen, dann verabschiede dich von dem Anrufer mit einem
"Einen Moment bitte, ich gebe ihm/ihr Bescheid!" oder teile ihm
mit, dass er sich noch einen kurzen Moment zu gedulden hat,
falls der Betreffende gerade auf der Toilette sein oder aus
einem anderen Grund noch etwas länger brauchen sollte, bis er an
den Apparat kommen kann. Streng verboten ist, nach der
gewünschten Person quer durchs ganze Haus zu brüllen, solange du
noch den Hörer in der Hand hast. In diesem Fall empfiehlt es
sich aus Gründen des Gehörschutzes, die Sprechmuschel kurz mit
der Hand abzudecken...
Konferenzgespräche vermeiden!
Musst du für einen kurzen Moment mit einer dritten Person
sprechen, entschuldige dich bei deinem Gesprächspartner in der
Leitung kurz für die Unterbrechung und decke die Sprechmuschel
mit der Hand ab. Sollte das Nebengespräch länger dauern, ist es
auf jeden Fall höflicher, das Telefonat gansz abzubrechen und
später zurückzurufen, als den Armen zehn Minuten warten zu
lassen...
Nebengeräusche unterlassen!
Niesen, Nase putzen, Nase hochziehen, schlürfen und schmatzen
hören sich direkt in den Hörer losgelassen zigmal so laut an als
sie es tatsächlich sind. Diesen gleichermaßen unhöflichen wie
schmerzhaften Verstärkereffekt solltest du deinem
Gesprächspartner ebenso ersparen wie Hintergrundbeschallungen
durch Radion, Fernseher, lärmende Geschwister etc.
Melde dich mit Namen!
Privat mit Vor- und Zunamen, damit der Anrufer weiß, mit
welchem Familienmitglied er gerade spricht. Oft klingen die
Stimmen bei Vater und Sohn oder unter mehreren Brüdern ziemlich
ähnlich, so dass Verwechslungen möglich sind. Ich glaube nicht,
dass du gesteigerten Wert darauf legst, den Falschen
anzuschmachten, oder?
An deinem Arbeitsplatz reicht der Nachname, dann allerdings
immer in Verbindung mit deiner Firma und Grußformel, evtl. auch
der Frage, wie du dem Anrufer weiterhelfen kannst. Beispiel.
"Schuster, Praxis Dr. Müller. Guten Tag, was kann ich für Sie
tun?!"
Ablenkung verboten!
Während des Gesprächs
zu essen, zu lesen, am Computer herumzuspielen oder mit einer
dritten Person zu kommunizieren, ist absolut unhöflich und kann
zu peinlichen Situationen führen. Nämlich dann, wenn du deinem
Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ein genervtes "Du
regst mich so was von auf!" in den Hörer brüllst, das eigentlich
für deinen kleinen Bruder bestimmt ist. Was er zu Recht ebenso
als beleidigend empfinden wird, wie das Wissen, dass du dich
nicht ausschließlich auf ihn konzentrierst und dich durch das
Rascheln beim Umblättern der Zeitschirft als Nebenherleser
verrätst...
Nachrichtendienst erwünscht!
Nimmst du einen Anruf entgegen, der für eine andere Person
bestimmt ist, solltest du immer anbieten, demjenigen etwas
auszurichten oder eine Nachricht aufzuschreiben und
weiterzuleiten. Umgekehrt kannst du als Anrufer auch selber
darum bitten und eine möglichst kurze und eindeutig formulierte
Nachricht hinterlassen.
Für Diskretion sorgen!
Das Taktgefühl verbietet es, das Gespräch ohne Wissen des
Anrufers per Lautsprecher oder Zweitanschluss andere Leute
mithören zu lassen. Ähnlich unhöflich wird er es auch finden,
wenn er durch weitere Stimmen im Hintergrund weiß, dass sich
während eurer Unterhaltung noch andere Personen im Zimmer
befinden, die mindestens die Hälfte eures Gesprächs
mitbekommen...
Verwählen mit Stil
Es kann jedem mal passieren, dass er die falsche Nummer wählt.
Anstatt in einem solchen Falle wortlos den Hörer auf die Gabel
zu kanllen, solltest du dich lieber höflich für die Störung und
dein Missgeschick entschuldigen. Und anschließend nicht gleich
dieselbe Nummer nochmals wählen...
An die Telefonkosten denken!
Was du bei deinem Handy garantiert machst, stimmt´s? Dann ist
es nur fair, auch die Telefonrechnung deiner Eltern oder von
fremden Leuten nicht über Gebühr zu belasten. Fasse dich also
möglichst kurz, vor allem bei Ferngesprächen! Was du deiner
Freundin am Nachmittag bei eurem Treffen erzählen kannst, muss
ja wohl nicht schon beim Termin ausmachen ausgebreitet werden,
oder?
Höflichkeit an fremden Apparaten!
Wenn du von anderen Wohnungen aus telefonierst, musst du zuvor
natürlich erst um Erlaubnis bitten, dich möglichst kurz fassen
und anchließend für das großzügige Entgegenkommen bedanken. Der
Form halber solltest du auch fragen, ob du etwas schuldig bist,
was in der Regel nicht der Fall sein wird.
Anrufe in fremden Wohnungen solltest du nur dann
entgegennehmen, wenn dich dein Gastgeber ausdrücklich darum
gebeten hat. Melde dich dann stets mit deinem Namen unter dem
etsprechenden Anschluss, so dass der Anrufer gleich Bescheid
weiß. Beispiel: "Kathrin Schmitt bei Familie Bergmann."
Rücksichtnahme auf andere Telefonbenutzer!
Gespräche vor 8 Uhr an Wochentagen und vor 10 Uhr am Wochenende
sind ebenso zu unterlassen wie abends nach 21 Uhr oder gar
mitten in der Nacht! Auch witzige Begrüßungen à la "Na, du alte
Dumpfbacke, wie geht´s?" bzw. "Hallo, hier Massagesalon
Leibeslust!" finden die wenigsten Eltern komisch.
Telefonauskunft nur begrenzt!
Fremde Telefonnummern solltest du nur mit Erlaubnis der
bertoffenen Inhaber weitergeben. Beispielsweise deinen Eltern,
wenn du bei deinem Freund übernachtest. Informiere aber deine
Gastgeber darüber und erkläre ihnen die Notwendigkeit. Sie
werden sicher nichts dagegen haben. Anders sieht es bei
Geheimnummern aus.
Hier spricht der Anrufbeantworter...
Kein Mensch kann dich
zwingen, eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter zu
hinterlassen, wenn dir das unangenehm ist. Wenn du dich
allerdings dazu entschließt, solltest du dabei ein paar Regeln
einhalten:
• Witze und Blödsinn sind tabu, denn du weißt nie, wer den
Anrufbeantworter als Erstes abhört!
• Fasse deine Nachricht möglichst kurz, damit das Band nicht zu
schnell voll wird!
• Gib stets deinen Namen an, denn nicht jeder kennt jede
Stimme, schon gar nicht, wenn sie technisch "verfremdet" wird!
• Wenn du um Rückruf bittest, gib außer deinem Namen auch
gleich deine Telefonnummer mit an, damit sie der andere nicht
erst mühsam heraussuchen muss!
Handy ausschalten!
Das Statussymbol bietet den Vorteil, stets erreichbar zu sein.
Kann aber deinen Mitmenschen auch auf die Nerven gehen und
sollte daher an bestimmten Plätzen ausgeschaltet bleiben: Kino,
Restaurant, Vortrag, Konzert, Ausstellung, Theater, Wartezimmer
des Arztes, Kirchen und aus Sicherheitsgründen an Tankstellen,
in Krankenhäusern und Flugzeugen.
Und wenn du schon unter den Ohren fremder Leute quasseln musst,
dann bitte in angemessener Lautstärke und über unverfängliche
Themen. Nicht jeder Mithörer findet heiße Liebesschwüre, die
Beschreibung einer Wundversorgung oder das Ablästern über andere
Leute spannend...
©
2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by Corel Gallery
Magic und MacMillan Inc., verwendet in Lizenz
|