Auf in die neue (Schul-)Saison!

Während die Firmen ihr neues Geschäftsjahr im Januar bzw. April beginnen, der Formel 1-Zirkus im März in die nächste Weltmeisterschaftsrunde startet und unsere Bundesligakicker den Kampf um die Meisterschaft im August wieder eröffnen, so nehmen auch die Schüler jeden August bzw.September ein weiteres Schuljahr in Angriff.

Ihr Motto sollte dabei lauten: Neue Runde, neues Glück!

Welcher Zeitpunkt, wenn nicht der Saisonbeginn, würde sich denn besser zur Motivation eignen, für eine gelungene Vorbereitung und damit für ein besseres Abschneiden als im letzten Jahr?

Tipps für einen gelungen Start in das neue Schuljahr

Saisonziel abstecken!

Jeder Sportler nimmt sich für die kommende Runde etwas vor, um sich dadurch selbst

anzuspornen: Weniger Doppelfehler fabrizieren, endlich den Aufstieg schaffen, bei der Vereinsmeisterschaft einmal über die zweite Runde hinauskommen oder in der Rangliste einige Plätze gut machen. Ziele treiben an und halten bei der Stange.

Das funktioniert auch in der Schule! Die Zwei in Englisch halten, von der Fünf in Mathe wegkommen, den Übertritt packen, den Notendurchschnitt um zwei Zehntel verbessern oder einfach nur das Klassenziel erreichen und nicht sitzenbleiben.

Egal was, hauptsache, du behältst dein diesjähriges Saisonziel stets im Hinterkopf!

Auf geht’s, mit Elan hinein in die neue Runde!

Klassenerhalt statt Turniersieg!

Bei aller Begeisterung solltest du aber auf dem Boden der Wirklichkeit bleiben!

Kein C-Klasse-Verein steigt direkt in die Bundesliga auf, und auch Boris Becker ist nicht mit 17 Jahren über Nacht zum Wimbledonsieger geworden! Großartigen Erfolgen geht immer eine langwierige, anstrengende, gelegentlich auch mit Rückschlägen gespickte Vorbereitung voraus.

Also, statt Klassenbester werden zu wollen, wenn du im letzten Schuljahr nur knapp am Durchfallen vorbeigeschrammt bist, begnüge dich vielleicht zunächst einmal damit, sämtliche Fünfer zu beseitigen und möglichst viele Vierer in freundliche Dreier umzuwandeln. Finde dich außerdem auch damit ab, dass dir in einzelnen Fächern die erforderliche Begabung fehlt, um in diesen Höchstleistungen erzielen zu können. Auch Sportler werden mit Trainingsfleiß allein nicht Weltmeister, eine Portion Talent gehört schon auch dazu. Mir ging es in Mathe so. Nach mehreren vergeblichen Anläufen auf eine Zwei war ich schließlich mit meiner Drei für den Rest meiner Schulzeit zufrieden.

Etappensiege feiern!

Damit du nicht schon weit vor dem eigentlichen Ziel die Lust am ständigen Training verlierst, solltest du dir kleine Etappenziele auf dem Weg dorthin vornehmen, die du auch überprüfen kannst. So bleibt der Spaß erhalten!

Das können die ersten vier Schulaufgaben ohne eine Fünf genauso sein wie mindestens eine Zwei bis Weihnachten. Wichtig ist dabei nur, dass du dich an dir und deinen Leistungen aus dem Vorjahr orientierst. Die Leistungen der anderen Sportler sind nämlich absolut egal, wenn es darum geht, deine Trainingsergebnisse zu messen!

Ohne eine ordentliche Grundkondition geht gar nichts!

Ohne eine gute, allgemeine körperliche Verfassung sind im Sport hervorragende Leistungen nicht möglich! Jeder Sportler weiß, wie wichtig Ausdauer, Normalgewicht, eine gesunde Ernährung und eine drogenfreie Lebensweise sind.

Auch jeder Schüler weiß, dass er seine Hausaufgaben nicht nur abschreiben, seine Vokabeln regelmäßig wiederholen und vor Schulaufgaben lieber aufpassen und lernen sollte.

Jeder weiß es, aber kaum einer hält sich daran. Man kommt auch so durch. Sicher. Wenn dir das reicht. Aber Olympiasieger wirst du auf diese Weise auch nicht!

Trainingslager einplanen!

Jede Wettkampfteilnahme erfordert eine besondere Vorbereitung. Man trainiert dann nicht nur häufiger, sondern auch härter.

So auch bei Schulaufgaben oder Abschlussprüfungen. Plane langfristig! Teile dir den Lehrstoff in überschaubare Häppchen ein und fange rechtzeitig mit dem Lernen an! In einem Tag Weltrekordniveau zu erreichen, klappt genauso wenig wie an einem Nachmittag den Stoff von etlichen Wochen in den Kopf zu bekommen!

An der Zwischenzeit orientieren!

Du willst wissen, wie du im Rennen liegst? Das Zwischenzeugnis gibt dir darüber Auskunft. Die Ergebnisse zur Halbzeit sagen dir, ob du in deinem Soll liegst oder ob du eventuell noch einen Zahn zulegen musst!

Wenn du damit unzufrieden bist, abhaken und nach vorne schauen! Nachtarocken bringt nichts, da du ohnehin nichts mehr rückgängig machen kannst. Vorwärts heißt die Devise!

Kein Doping!

Mag sein, dass du bei einer Probearbeit durch gekonntes Spicken tatsächlich (kurzfristigen) Erfolg hattest und bisher noch nicht erwischt worden bist.

Mag sein, dass das auch so bleibt.

Aber letztendlich belügst du dich nur selbst und bringst dich um das Hochgefühl und den Stolz eines siegreichen Sportlers, der weiß, dass er seinen Triumph der eigenen Kraft und Leistung verdankt. Und glaub mir, früher oder später werden alle Dopingsünder überführt! Letztendlich ist Doping auch eine Sache der Fairness!

Vertraue Trainer und Betreuer!

Sie sind unerbittlich, lästig und streng. Und manchmal hasst du sie geradezu. Aber sie haben dennoch nur eines im Sinn: Dich während deines Trainings zu unterstützen, dich zu Höchstleistungen anzutreiben und zum Erfolg zu führen!

Lehrer, Eltern oder Nachhilfelehrer. Denk daran, wenn du ihnen beim nächsten Mal am liebsten ins Gesicht springen würdest. Die gnadenlosesten Trainer sind die besten!

Teamgeist gefragt!

Mannschaftssportler trainieren gemeinsam, teilen Freud und Leid und springen füreinander in die Bresche, wenn ein anderer mal Mist gebaut haben sollte.

Nimm dir ein Beispiel daran! Erkläre in deinem Paradefach den schwächeren Kameraden die Kniffe und Sachverhalte, lass dir von den Mathecracks zeigen, wie es geht, oder trefft euch in Lerngruppen, um zusammen für die Schulaufgabe zu büffeln! Und wenn dein Nachbar mal blank erwischt wird, dann brichst du dir keinen Zacken aus der Krone, wenn du ihm aushilfst. Das ist wahrer Sportsgeist!

„Aktive Erholung“ und Regeneration sind wichtig!

Kein Sportler, auch nicht die Profis, trainieren 365 Tage im Jahr. Sie wissen nämlich sehr wohl, wie wichtig regelmäßige Pausen sind. Um sich von den vorangegangenen Strapazen zu erholen, um sich abzulenken und zu entspannen und vor allem, um auch weiterhin motiviert zu bleiben und den Spaß nicht zu verlieren.

Also, die Ferien ordentlich genießen und nicht zum Lernen missbrauchen (wenn du dich an alle Ratschläge hältst, ist das auch nicht notwendig!), am Wochenende wenigsten an einem der beiden freien Tage die Schulsachen nicht anrühren und sich nach den täglichen Trainingseinheiten was Gutes gönnen. Ob Musikhören, Skaten oder auch nur Träumen, ist dir überlassen!

Preisgeld abholen!

Die schönsten Momente in seinem Sportlerdasein erfährt der Athlet bei der Siegerehrung. Wenn er den Pokal in Händen hält, den Siegerscheck überreicht bekommt und die Zuschauer ihm begeistert zujubeln.

Freue dich darauf! Auf das Papier mit den verbesserten Noten, auf das einzulösende Versprechen oder ein Überraschungsgeschenk, auf die glücklichen Gesichter deiner stolzen Eltern. Schau in den Spiegel! So sehen Sieger aus!


Und jetzt?

Mit viel Schwung in die neue Saison, natürlich!

Ich drücke euch allen ganz feste die Daumen!

Toi, toi, toi!

© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by MacMillan Inc., verwendet in Lizenz