Büffeln in den Ferien?
Endlich Ferien!
Wir haben sie uns auch redlich verdient, oder?
Sechs endlos scheinende Wochen warten darauf, von uns in Spaß
und Entspannung verwandelt zu werden.
Nichts lieber als das!
Denn dass wir uns am Ende der Ferien beinahe schon langweilen
und uns wieder auf die Penne freuen, würden wir niemals zugeben.
Ferien sind Ferien, basta!
Nur keinen Gedanken an die Schule verschwenden!
Na ja, einen klitzekleinen vielleicht.
Es gibt nämlich durchaus Beispiele, bei denen das Lernen in den
Ferien durchaus Sinn und bisweilen sogar Spaß macht:
S
prachreisen sind eine tolle
Möglichkeit, Urlaub und Lernen miteinander zu verbinden. Darüber
hinaus kannst du deine Sprachkenntnisse vor Ort (v.a in deiner
Gastfamilie) mit Muttersprachlern üben und bekommst gleichzeitig
noch Einblick in die Kultur des jeweiligen Landes. Die
Unterrichtsklassen (meist 8-14 Personen) sind kleiner als in der
Schule, so dass du in kürzerer Zeit mehr lernst. Nach den zwei
bis vier Unterrichtsstunden pro Tag kannst du dich bei einem
vielseitigen Freizeitprogramm von den "Lernstrapazen" erholen.
Alles in allem eine prima Geschichte, die nur einen Haken hat,
den nicht gerade niedrigen Preis. So mustt du für 2 Wochen mit
ca. 2 500 DM rechnen.
Es gibt Lerninstitute, die für die Ferien spezielle Kurse
anbieten. Entweder allgemeine wie beispielsweise bestimte
Lerntechniken oder spezielle Intensivkurse für einzelne
Unterrichtsfächer, in denen man große Lücken aufzuholen hat. Da
diesen Unterricht pädagogisch geschulte Profis halten, die auf
deine persönlichen Stärken, deinen Lerntyp und dein Lerntempo
eingehen, kannst du eine gute Qualität und einen angemessenen
Erfolg erwarten. Was allerdings auch seinen (hohen, z.B 20
Einzelstunden zu 1800 DM) Preis hat.
Harte, aber lohnende Arbeit. Eine Chance, die noch von viel zu
wenig Sitzenbleibern genutzt wird. Was sich hinter dem Begriff
Nachprüfung verbirgt? Die Möglichkeit für Gymnasiasten und
Realschüler der Mittelstufe, die in zwei Fächern eine Fünf
haben, sich am Ende der Ferien einer freiwilligen Prüfung in
bestimmten Fächern zu unterziehen, um doch noch in die nächste
Jahrgangsstufe versetzt zu werden. Geht natürlich nicht ohne
Fleiß und Anstrengung ab. Aber was sind einige eingeschränkte
Ferienwochen (du musst ja nicht von morgens bis abends büffeln,
sondern hast durchaus noch Freizeit, wenn auch deutlich weniger
als die anderen) im Vergleich zu einem kompletten verlorenen
Schuljahr?!?
Nach dem Motto geteiltes Leid ist
halbes Leid. Warum tut ihr euch nicht in kleinen (2-4)
Lerngruppen zusammen und büffelt gemeinsam? Natürlich nur in der
Kombination ein Mathegenie und zwei
Unterdurchschnittsmathematiker oder Lateinking und Lateinlaie.
Ein- bis zweimal die Woche reicht völlig aus, evtl bloß in den
letzten beiden Wochen vor Schulbeginn. Macht mehr Spaß als
alleine, ist kostenlos und lässt sich wunderbar mit typischen
Ferien-Aktivitäten verbinden. So könntet ihr die
Französisch-Session mit einem Picknick kombinieren, das dann
nahtlos ins Baggerseevergnügen übergeht...
Eine andere Möglichkeit, Wissenslücken aus dem vergangenen
Schuljahr auszumerzen, ist Nachhilfeunterricht während der
Ferien. Läuft im Prinzip genauso wie während der Schulzeit,
jedoch mit dem Vorteil, dass du die Nachhilfestunden auf die
Leistungskurven-günstige Vormittagszeit legen kannst, die sonst
dem Schulunterricht vorbehalten sind, so dass dabei
wahrscheinlich mehr für dich dabei heraus kommt. Und ein, zwei
Stunden pro Woche bsi sonstiger Nur-Freizeit tun dir auch nicht
weh, oder? Das größte Problem dürfte noch sein, einen willigen
und billigen Nachhilfelehrer zu fnden. Lehnen die älteren
Schüler alle ab, kannst du es mit einem Studenten versuchen, die
sind für jeden Nebenverdienst dankbar. Probier´s mal mit einem
entsprechenden Inserat!
Denk mal drüber nach, denn "wer rastet, rostet"!
Schöne Ferien!
© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by Eyewire Inc. und Corel Draw, verwendet in Lizenz