Was hat "Zeitmanagement" mit Lernen zu tun? Zeiträuber ausschalten "Zeit ist Geld" lautet ein geflügeltes Wort in der Wirtschaft.
Sprich, Zeit ist ein wertvolles Gut und daher möglichst
sinnvoll einzusetzen. Um aus einem Minimum an Zeit das Maximum
an Gewinn zu erzielen. Weswegen den Leuten, die in den
Unternehmen was zu melden haben und teuer bezahlt werden müssen,
sogenannte Zeitmanagement-Seminare angeboten werden. Damit sie
lernen, mit ihrer kostbaren Zeit richtig umzugehen. Die Kosten
für derartige Schulungen, die es übrigens auch als
Einzelberatungen gibt, sind schwindelerregend hoch und liegen
nicht selten im vierstelligen Bereich. Du kannst die wesentlichen Tipps hier deutlich billiger
bekommen! Nämlich gratis! Weshalb du als Schüler über Zeitmanagement Bescheid wissen
solltest? Nun, ich denke, auch für dich ist Zeit ein überaus
wichtiges Gut, oder? Nach dem Motto: So wenig Zeit für die
Schularbeit wie nötig, aber so viel Freizeit wie möglich... Kannst du haben! Beachte dazu folgende Tipps, wie du deinen Zeitaufwand für die
Schularbeit sinnvoll gestaltest. Und künftig wirst du die Zeit
im Griff und nicht sie dich in ihrem haben... Zu Beginn eine ehrliche
Selbsteinschätzung Wenn du bei folgenden Aussagen mindestens zweimal mit einem
"Ja, stimmt." antwortest, ist dieser Artikel genau das Richtige
für dich! • Den Satz "Ich habe keine Zeit" gebrauche ich regelmäßig. • Ich erledige viele (schulische) Aufgaben auf den "letzten
Drücker". • Manchmal wächst mit die Schularbeit regelrecht über den Kopf
und ich weiß nicht mehr, womit ich anfangen soll. • Gelegentlich verpasse ich Termine von angekündigten
Probearbeiten. • Mein Schreibtisch sieht aus, als ob dort eine Bombe
eingeschlagen hätte. • Ich verbringe jeden Tag einige Minuten mit dem Suchen nach
bestimmten Zetteln. • Manchmal finde ich in meinem Ranzen oder den Papierbergen auf
dem Schreibtisch irgend welche wichtigen Blätter, nach denen ich
zu einem anderen Zeitpunkt erfolglos gesucht habe. Und so wird´s künftig besser: Verfahre nach der Doppel-Taktik, indem du a) den Zeiträubern auf die Schliche kommst und sie dann
ausschaltest, und b) gezielt Zeitgewinner in Form von einfachen Tricks und
Arbeitstechniken einbaust. A Den "Zeitfressern" den Garaus
machen
Vermeide Ablenkungen! Denn Ablenkungen jeglicher Art kosten eine Menge Zeit. Vor
allem akustische Zeitdiebe wie Hintergrundmusik oder optische
wie interessante Ausblicke aus dem Fenster. Wenn du nicht die
nötige Selbstdisziplin aufbringst, musst du eben die Vorhänge
zuziehen. Und deine Lieblingsmusik kannst du auch noch später
hören... Sage auch mal Nein! Ein kleines, aber nicht selten verhängnisvolles Wort, das uns
viel Zeit kostet. Nämlich dann, wenn wir es nicht aussprechen
und uns Verpflichtungen aufhalsen lassen, die wir im Grunde
genommen gar nicht wollen, aber aus Bequemlichkeit oder um des
lieben Friedens willen dann doch annehmen . Streiche also dieses
wichtige Wort nicht aus deinem Sprachgebrauch und du wirst mit
einem Nein zur richtigen Zeit viel von selbiger sparen... Vermeide Unterbrechungen! Kennst du das? Du knobelst gerade an einer kniffligen
Textaufgabe herum, als dein kleiner Bruder angetappt kommt und
sich dein Skateboard leihen will. Oder deine Mutter, die dich
fragt, ob du noch etwas für ihre Buntwäsche beizusteuern hast.
Oder du selbst, weil du plötzlich Durst oder Appetit auf ein
paar Kekse hast. Da du nach jeder Unterbrechung wieder einige
(verlorene!) Zeit brauchst, um dich neu zu konzentrieren und auf
die Materie einzulassen, solltest du jegliche Störung
ausschalten. Welche Eltern würden kein Verständnis für den
Wunsch ihrer Sprösslinge nach ungestörter Arbeit aufbringen? Und
den lieben Geschwistern sollte das auch klar zu machen sein...
Und die Apfelsaftschorle und den Teller stellst du dir gleich zu
Arbeitsbeginn auf den Tisch! Erkenne Zeitverschwendung! Du beißt bei deiner Übersetzung bereits seit 10 Minuten an der
gleichen Stelle herum oder hast die Textaufgabe selbst nach
einer geschlagenen Stunde nur bruchstückhaft lösen können. Wenn
du merkst, dass du auf der Stelle trittst, dann brich ab. Oder
ruf einen Freund an, der eine Ahnung hat und dir helfen kann.
Stimmt der Rest deiner Arbeit, wird dein Lehrer für kleine
(wohlgemerkt!) Lücken Verständnis haben. Halbherzige
Aufsatzentwürfe, die ein zweites Mal geschrieben werden müssen,
um vor den kritischen Augen von Eltern oder Lehrer bestehen zu
können, sind ebenfalls reine Zeitverschwendung. Vermeide
"doppelte" Arbeiten genauso wie sinnlose "Abschreib"-Arbeiten! Gestalte deinen
Arbeitsplatz sinnvoll! Um nicht wertvolle Minuten mit überflüssiger Sucherei zu
verplempern. Halte alle Bücher, Hefte und andere Utensilien von
Anfang an bereit, damit du während des Arbeitens nicht aufstehen
musst, um den Atlas aus dem Wohnzimmerschrank oder eine Schere
aus der Küche zu holen oder ... Außerdem: Befreie deinen Schreibtisch von sämtlichem
verspielten, aber nutzlosen Krimskrams! Fotos, Kerzen etc.
passen viel besser in ein Regal!
Finde zunächst deine persönliche Arbeitszeit heraus! Während die einen sich sofort nach dem Mittagessen um ihre
Schularbeiten kümmern, müssen die anderen erst einmal bei Sport,
Musik hören oder Sonstigem abschalten, bevor sie sich wieder mit
dem lästigen Schulkram beschäftigen können. Beides ist okay.
Wichtig ist nur, dass du für deine Lernerei und deine
Hausaufgaben diejenige Zeit nutzt, bei der du am besten vorwärts
kommst. Wenn die Arbeit wie geschmiert läuft, dann bist du auch
schneller damit fertig. Und das willst du doch, oder? Planen statt aufschieben! Eine sorgfältige Planung sieht nur auf den ersten Blick Zeit
raubend aus, wird dir aber zu einem deutlichen Zeitgewinn
verhelfen! Setze einen Hausaufgabenplaner ein, in den du für
jeden Tag die anstehenden Arbeiten einträgst! Auch das Referat
für in zwei Wochen! Um nichts zu vergessen und kurz vor
Terminende in unnötigen Zeitdruck zu geraten. Der dich hektisch
werden und schlechte Arbeit abliefern lässt. Tipp: Lege den Arbeitsbeginn immer mindestens 4 Tage rückwärts
bis zum Termin fest! So verlierst du nie den Überblick und kannst jeder Zeit
auch unvorhergesehene Termine (Arztbesuch, Einladung, Wochenendausflug)
berücksichtigen, ohne dadurch in Schwierigkeiten zu geraten oder
irgend etwas absagen zu müssen. Nimm dir für alles ausreichend Zeit! Die Betonung liegt auf "ausreichend" und "alles". Jeweils nur
mickrige 10 Minuten fürs Klavier üben, das Lernen auf die
Bioprobe oder den Aufsatzentwurf zu opfern, ist einfach zu
wenig. So schwierige Tätigkeiten wie die genannten erfordern
einen deutlich größeren Zeitaufwand, wenn etwas Sinnvolles dabei
herauskommen soll. Jetzt nicht maulen! Das gilt nämlich auch für
andere Beschäftigungen! Wie Lesen, Sport, Essen, Träumen,
Faulenzen... Beschränke dich lieber auf wenige ausgewählte Tätigkeiten, für
die du dir aber viel Zeit nimmst. Weg vom Häppchen-Hoppen zum
Insel-Verweilen! Schaffe dir Zeitreserven! Die du garantiert brauchst! Einen genauen Wochenplan zu führen
soll dich nicht dazu verleiten, auf zu vielen Hochzeiten zu
tanzen und von Termin zu Termin zu hetzen! Von den Hausaufgaben
zum Fitnesscenter zum Computerkurs ins Kino usw. bringt nur
Stress. Einmal davon abgesehen, dass sich lückenlose
Terminkalender sowieso nicht einhalten lassen! Nimm dir vor,
mindestens zwei Stunden täglich nicht zu verplanen! Du wirst
dich abends wundern, wo sie geblieben sind... Trainiere dein Zeitgefühl! Eine sinnvoller Test, sich seiner Zeit besser bewusst zu werden
und sie auch optimal zu nutzen, besteht darin, das eigene
Zeitgefühl zu überprüfen. Schätze einfach mal bei
Hausaufgabenbeginn, wie lange du wohl für die beiden Gleichungen
und die Englischübersetzung brauchen wirst. Jeweils 15 Minuten?
Komisch, tatsächlich sind es dann 30 und 20 Minuten geworden...
Leider schätzen viele Leute ihre für eine bestimmte Tätigkeit
benötigte Zeit meist zu optimistisch ein und wundern sich dann,
wenn sie in Hektik geraten. Teste dich selbst und nimm dabei
auch mal die Stoppuhr zu Hilfe. Vergleiche das gemessene
Ergebnis mit dem geschätzten. Einige grundsätzliche Zeiten
(Schulweg, Strecke zum Kumpel bzw. zur Sporthalle, die morgens
im Bad benötigte Zeit, Lernen von einer Seite Vokabeln, Rasen
mähen usw.) zu kennen, ermöglicht dir eine genauere Planung. Und
damit mehr Zeit... Spare Zeit! Frage dich mehrmals täglich: Nutze ich jetzt in diesem Moment
meine Zeit am besten? Was damit gemeint ist? Nun, der Mensch ist
ein verrücktes Wesen, das beispielsweise plötzlich sein Zimmer
freiwillig aufräumt oder dem Vater im Garten hilft, nur um von
den ekligen Chemieformeln weg zu kommen. Oder lieber jeden Tag
einmal die Papierberge auf seinem Schreibtisch durchwühlt, als
einmal ein System in das Chaos zu bringen. Oder auf ein
entspannendes Bad verzichtet, um nach einer raschen Dusche sich
wieder in das Getümmel und damit in die Hektik zu stürzen.
Vertreibe derartige Zeiträuber! Zur Arbeitszeit gehören auch Pausen! Mal eine Meldung, die dir gefallen wird. Drei Stunden durch zu
büffeln ist totaler Quatsch und bringt wenig. Da du dir bei
einem derartigen Lernmarathon das zuletzt Bearbeitete ohnehin
nicht merken wirst und wiederholen musst, hat dich die Lernerei
unter dem Strich fast die doppelte Zeit bei gleichem Ergebnis
gekostet. Besser rechtzeitig und ausreichend lange Pausen
machen, und zwar im Verhältnis 2:1. Nach einer Stunde Schufterei
hast du dir dreißig angenehme Minuten verdient, die du dann mit
deinen Lieblingsbeschäftigungen wie Musik hören oder einfach nur
auf dem Bett liegen und träumen, zubringen darfst. Oder besser
gesagt musst. Damit die Pause auch Sinn macht und du danach
wieder mit neuer Power ans Werk gehst. Mache deine Pausen mit Methode! Suche dir für die letzte Arbeitsphase vor der geplanten Pause
eine Arbeit, die dir gefällt. Wenn du mit deinem Lieblingsfach
aufhörst, wirst du anschließend bereitwilliger zu deiner Arbeit
zurückkehren, als wenn dich dann die verhassten Mathegleichungen
erwarten würden oder etwa nicht? Nach dem Motto: Aufhören, wenn
es am schönsten ist. Soweit man bei schulischen Arbeiten
überhaupt von "schön" reden kann, ähm, ... Setze Prioritäten! Ordne deine Arbeiten nach Dringlichkeitsstufen von 1 wie "ist
sehr wichtig und muss gleich erledigt werden" bis 3 oder 4 wie
"ist weniger wichtig und kann darum noch ein paar Tage warten".
Beginne immer mit Tätigkeiten der Gruppe 1, denn dann bist du
erstens geistig noch frisch und kriegst zweitens weniger
Probleme, wenn du mehr Zeit benötigst als du zuvor eingeplant
hattest. Nutze deine
Leistungshochs! Jeder Mensch hat in seiner persönlichen Leistungskurve Zeiten,
wo es bei ihm besonders gut läuft. Finde diese heraus und nimm
sie für die besonders komplizierten Schularbeiten in Beschlag!
Wenn du die wichtigsten Aufgaben dann erledigst wenn du dich in
Bestform befindest, nutzt du deine Zeit und deine Fähigkeiten
optimal aus. Und hast am Ende etwas mehr Freizeit übrig... Nutze Lerntechniken! Indem du effektive Lerntechniken einsetzt, holst du aus deiner
Zeit das Optimum heraus. Den vorherigen "Zeitverlust" durchs
Nachlesen, wie´s funktioniert, holst du durch wirkungsvolles
Lernen rasch wieder herein! Zum Thema Vokabel Lernen findest du
bereits einen Artikel zum Thema Lerntechnik werden weiter
folgen. Also dran bleiben!
|
|||