Blickfang Busen
Anatomie
Pflege
Training
BH - ja oder nein?
Wirkungsvoll in Szene gesetzt
Das Attribut der Weiblichkeit schlechthin.
Faszinierend und erregend für die Männerwelt.
Aber leider ein Problem für viele Frauen.
Ihre Brüste.
Weil sie zu klein, zu groß, zu
schlaff, zu spitz oder sonst was sind.
Da wird gemogelt, versteckt, im schlimmsten Fall chirurgisch
nachgeholfen.
Weil das Frausein mit der perfekten Brust anscheinend steht bzw.
fällt.
Ein ganze Industrie lebt inzwischen von der weiblichen Sehnsucht
nach dem perfekten Busen.
Und die Medien tragen mit ihren ständigen perfekten
Fleischpräsentationen ihren Teil dazu bei, dass wir vergleichend
auf den Vorbau der Konkurrenz schielen.
Ob der fester und voller ist als der eigene.
Denn auf feste und volle Brüste stehen über drei Viertel aller
Männer.
Schade.
Schade, dass so viele Mädchen und Frauen sich auf einen
Körperteil reduzieren und andere liebenswerte Seiten an sich
übersehen.
Schade, dass so viele Jungen und Männer einen lediglich zwischen
Hals und Taille beschränkten Blick auf das andere Geschlecht
werfen und ihr Machogehabe in solch schöne Worte wie "Titten"
oder "Möpse" fassen.
Wirklich schade
Und darum habe ich diesen Beitrag geschrieben.
Damit ihr endlich euer gestörtes Verhältnis zu eurer Brust los
werdet.
Damit ihr sie als einen wichtigen, aber nicht den einzig selig
machenden Teil eures Körpers begreift.
Damit ihr euch mit eurer Brust anfreundet und zwar so, wie sie
ist.
> Und sie wie einen guten Freund behandelt, mit der richtigen
Pflege und Zuneigung.
Schließlich ist jede weibliche Brust schön.
Davon kannst du dich übrigens ganz leicht überzeugen, indem du
dich nackt im Spiegel betrachtest...
Der Busen entwickelt sich bei einigen
Mädchen schon mit 9 Jahren, bei anderen setzt sein Wachstum erst
mit 13 Jahren ein. Während du vor der eigentlichen Pubertät nur
die Brustwarze siehst, wachsen nun Brust und Warzenhof (das ist
die dunkle Hautfläche um die Brustwarze) solange weiter, bis
deine Brust ihre endgültige Größe und Form erreicht hat. Innen
in deiner Brust wachsen gleichzeitig die Milchdrüsen heran,
damit sie zu gegebener Zeit Milch für ein Baby herstellen
können.
• Ein natürliches "Lifting" kannst du beim täglichen Duschen
erzielen, indem du zum Schluss deine Brüste in kreisenden
Bewegungen von unten nach oben mit einem kalten Wasserstrahl
abbraust.
• Massiere nach dem Duschen - ebenfalls in kreisenden
Bewegungen - eine ganz normale Körperlotion ein, abends darf es
auch ruhig eine sehr fetthaltige Creme sein. Wofür du dein
Taschengeld allerdings nicht zum Fenster hinauswerfen solltest,
sind angebliche "Wundercremes", die dir üppigere Brüste
versprechen.
• Erspare deiner Brust radikale Diäten und einseitige
Hungerkuren! Denn dabei wird das Fettgewebe deiner Brust zu
schnell abgebaut , was sich in schlaffem Aussehen mit faltiger
Haut rächt.
• Hüte dich im Sommer vor zu viel Sonne auf blankem Busen! Die
Haut an Dekolletee und Brust ist nämlich besonders zart und
reagiert daher auch extrem auf die versengenden Sonnenstrahlen,
nämlich mit unansehnlichen Knitterfalten. Bedecke also diesen
empfindlichen Bereich während des Sonnenbades entweder mit einem
Stück Stoff oder schütze ihn mit einer Sonnencreme mit einem
hohen Lichtschutzfaktor.
Um möglichst lange an straffen und festen Brüsten erfreuen zu
können, solltest du deinen Brustmuskel trainieren:
• Das geht am besten mit sogenannten isometrischen Übungen, die
du überall ohne großen Aufwand machen kannst.
Beispiele:
a) Handflächen vor der Brust aneinander legen und fest
zusammenpressen, dabei die Unterarme waagrecht halten.
b) Finger vor der Brust ineinander verhaken und feste
auseinander ziehen.
• Ebenfalls gut: Brustschwimmen.
• Wer gerne mit Gewichten trainiert, kann folgende Brustübung
in sein Hanteltraining einbauen: Lege dich auf den Rücken und
stelle die Füße auf den Boden. Nimm in jede Hand eine Hantel
(bitte nicht schwerer als ein Kilo!), strecke deine Arme über
deiner Brust ausgestreckt nach oben und senke sie anschließend
möglichst langsam seitlich links und rechts neben dem Körper ab,
ohne dabei den Boden zu berühren. Schaffst du 50 Wiederholungen?
BH - sinnvoll oder überflüssig?
• 
Bei üppigen Brüsten ist das Tragen
eines BH immer sinnvoll. Denn er unterstützt deinen Brustmuskel
und den Hautmantel, der dein Brustgewebe zusammenhält. Diese
entlastende Maßnahme verhindert, dass dein Vorbau vorzeitig den
Gesetzen den Schwerkraft folgt und hängt. Bei den Riesenauswahl
an hübschen BHs ist das sicher keine Strafe oder?
• Bei kleinen Brüsten kommst du normalerweise ohne einen
unterstützenden BH aus. Allerdings solltest du dann, wenn du
Sportarten (Jogging, Tennis, Reiten, Aerobic, Ballsportarten)
betreibst, bei denen ruckartige Bewegungen deinen Brust über
Gebühr beanspruchen, einen speziellen Sport-BH tragen.
• Natürlich kannst du auch bei kleinen Brüsten aus Spaß an
schönen Dessous BHs tragen. Tut deinem Ego gut und macht Jungen
verrückt...
Wichtig: die richtige Größe!
Schlägt er Falten, ist das Körbchen zu klein.
Rutscht er hinten nach oben, dann stimmt die Unterbrustweite
nicht.
Du findet die passende Größe, indem du deine Unterbrustweite
(d.h. der Oberkörperumfang unterhalb der Brüste, bei halben
Zentimetern auf den nächsten vollen Zentimeter aufrunden) und
deinen vollen Brustumfang (Maßband waagrecht über die vorderste
Stelle/die Brustwarzen entlang führen) abmisst. In den
Versandhauskatalogen kannst du dann ablesen, welche
Körbchengröße du brauchst.
Hier die ersten Größen:
Unterbrustweiten: 65, 70, 75, 80, 85....
Körbchengröße A: Die Differenz zwischen Brustumfang und
Unterbrustweite beträgt 12-14 cm
Körbchengröße B: 14-16 cm
Körbchengröße C: 16-18 cm
Körbchengröße D: 18-20 cm
Beispiel: Bei der am weitesten verbreiteten BH-Größe 75 B liegt
die Unterbrustweite bei 73 bis 77 cm und der Brustumfang bei 89
bis 91 cm.
Hast du erst mal deine Größe ermittelt , hast du beim BH-Kauf
nun die Qual der Wahl: Baumwolle, Spitze, mit/ohne Bügel,
weiß/farbig, mit/ohne Einlage, Vorderschluss/Rückenverschluss,
schlicht/verspielt/verziert...
Viel Spaß beim Aussuchen!
• 
Versuche bitte nicht, deine Oberweite
zu kaschieren, indem du einen runden Rücken machst. Außer
schmerzhaften Rückenproblemen erreichst du damit nur, dass deine
Brüste frühzeitig abschlaffen, weil das Brustgewebe nicht
entlastet wird! Halte dich stattdessen an die uralte und
bewährte Haltungsregel "Bauch rein, Brust aus! Rücken gerade,
Schulter nach hinten".
• Jeder Busen wirkt wunderschön, wenn er in einer bezaubernden
"Verpackung" präsentiert wird: ein witziger Bikini, ein
verführerischer BH, ein knappes Top, eng anliegende Oberteile..
• Ebenfalls klasse: ein raffiniertes Dekollettee. Je nach
Anlass gewährt es tiefere Einblicke (bei einem Abend- oder
Sommerkleid) oder gibt nur einen winzigen Ausschnitt (Bluse,
Shirt) frei, der dem Betrachter mehr verspricht...
• Und was ist mit betörender Barbusigkeit? Nun, das ist wohl
Geschmackssache. Ich selbst gehöre zur
Blanke-Busen-sind-absolut-langweilig-Fraktion und vertrete das
Prinzip, dass eine gekonnte Verhüllung wesentlich reizvoller und
verführerischer ist, weil auf diese Weise nämlich die Phantasie
weitaus stärker angeregt wird? Wo soll denn da bitte schön noch
ein Reiz liegen, wenn einem die blanke Pracht ins Gesicht
springt?
© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by
MacMillan Inc., verwendet in Lizenz