Iss dich glücklich!

Durch entsprechende Lebensmittel
Durch das passende Essverhalten

Leider macht heutzutage Essen viele Menschen eher unglücklich: sie quälen sich mit Hungerkuren, hantieren höchst wissenschaftlich mit Tabellen und Waage oder verkneifen sich gerade die Köstlichkeiten, auf die sie besonders großen Appetit haben, weil sie verbissen einem extremen Schönheitsideal hinterher hecheln.
Daneben gibt es noch die uninteressierten Personen, denen das Essen so ziemlich egal ist, eine eher lästige Notwendigkeit, die einen nur von wichtigen Dingen abhält und daher meist so nebenbei (Imbissbude) oder mit möglichst geringem Aufwand (Pizzadienst, Tiefkühlauflauf, Fertiggerichte aus Konserven, lecker...) erledigt wird.

Beiden Gruppen, ob Diätapostel oder reine Nahrungsaufnehmer, haben eines gemein: Sie wissen nicht, was sie sich entgehen lassen, denn Essen ist eine der schönsten Sachen der Welt!
Und kann gute Laune verbreiten!
Wie das geht?
Nachlesen und ausprobieren...


Lebensmittel, die glücklich machen

Kohlenhydrate

Nicht umsonst sind Kartoffel- (Pommes, Klöße...) und Nudelgerichte bei vielen Menschen so beliebt. Instinktiv scheinen wir nach den Lebensmitteln zu greifen, die uns gut tun, und das ist bei Kohlenhydraten, die für Entspannung und ein klasse Relax-Gefühl sorgen, eindeutig der Fall!

Zucker

Schokolade, Eis, Torte, Gummibären, ahhh! Süße Verführer, die das Lebensgefühl sofort heben. Mit dem Blutzuckerspiegel schnellt die gute Laune rasch nach oben. Warum wohl greifen wir vor allem dann nach diesen Naschereien, wenn wir schlecht drauf sind? Weil sie uns einen zuckersüßen Trost bescheren...

Früchte

Aprikosen und Bananen beispielsweise enthalten neben Fruchtzucker auch Kalium, ein Mineral, das herrlich entspannend wirkt!

Tee

Koffeinhaltige Getränke wie schwarzer Tee, Cola oder Kaffee wirken erwiesenermaßen anregend und wohltuend. Natürlich nur, wenn du sie in Maßen genießt...

Gewürze

Wenn du beim Würzen mit Chili, Pfeffer und Salz nicht übertreibst, kannst du ihre angenehme Wirkung spüren.

Geflügel

Truthahn und Huhn enthalten die Aminosäure Tryptophan. Diese Aminosäure ist sozusagen dein körpereigenes Gute-Laune-Programm

Hülsenfrüchte

Bohnen, Linsen und Konsorten pumpen reichlich Vitamin B1 in deinen Körper. Dieses Vitamin fördert neben der Entspannung auch die Konzentration. So schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe!


Essverhalten, das glücklich macht

Horche in dich hinein!

Wenn du es lernst, die natürlichen Bedürfnisse deines Körpers wahrzunehmen, spürst du, was er und deine Seele brauchen und du wirst automatisch nach den richtigen Lebensmitteln greifen, d.h. das essen, was dir im jeweiligen Moment gut tut. Dazu gehört aber auch, wirklich nur dann zu essen, wenn du auch tatsächlich körperlichen Hunger verspürst und nicht aus reiner Langeweile!


Verkneife dir nichts!

Verzicht bringt keinen Spaß und verdirbt die Laune. Sehnsüchtige Blicke auf "verbotene" Leckereien machen dich nur unzufrieden und grantig, worauf du und deine Mitmenschen sicher gerne verzichten. Sich alles, wonach es einen gelüstet, zu gönnen, ist ja nicht gleichbedeutend damit, riesige Berge davon in sich hinein zu schaufeln. Da es bekanntlich die Masse ist, die den feinen Unterschied ausmacht, ist gegen ein Stückchen Schokolade zwischendurch (natürlich nicht im Minutentakt!) oder einen gelegentlichen Eisbecher partout nichts einzuwenden. Disziplin ja, aber nicht bei der Auswahl, sondern bei der Menge!


Genieße bewusst und ohne Reue!

Genieße die Leckerei, die du dir gönnst, stets mit allen Sinnen: schnuppere den verführerischen Duft der Speisen, erfreue dich am verlockenden Aussehen (Ist ja wohl klar, dass Dosenravioli hier gegen eine liebevoll zubereitete bunte Gemüseplatte mit Käsesoße keine Chance hat, oder?), lasse jeden einzelnen Bissen genussvoll deinen Gaumen kitzeln und anschließend langsam auf deiner Zunge zergehen! Nicht umsonst gibt es den Werbespruch "Ein Fest der Sinne"! Übrigens: Freudige Alltagserlebnisse wie genüssliches Essen fördern dein Immunsystem doppelt so stark, wie belastende Erfahrungen es schwächen.


Zelebriere das Essen!

Wo das Essen so viele wichtige Aufgaben erfüllen muss, hat es eine lieblose Behandlung nicht verdient. Das gilt für das zusammengerührte Müsli am Morgen genauso wie für die in die Pfanne gehauenen Eier oder das einfache geschmierte Brot.

Von Mamas stundenlang gekochten Mahlzeiten ganz zu schweigen. Essen im Sitzen und uneingeschränkte Aufmerksamkeit auf das Gericht auf deinem Teller vor dir (keine Zeitung, kein Fernseher) sind diesbezüglich das Minimum. Ein hübsch gedeckter Tisch und ein stimmungsvolles Drumherum (Musik, Kerzen...) gehören zur Variante für Fortgeschrittene, die du jedoch unbedingt mal ausprobieren solltest.

Nebenbei bemerkt: Von einem stilvollen und romantischen Candle-Light-Dinner hat sich bisher noch jeder Herzbube bzw. Herzdame beeindrucken lassen! Und bei etwas komplizierteren Gerichten, hilft dir deine Mutter sicher gerne, du kannst dich ja bei ihr entsprechend revanchieren...


Kochen macht Spaß!

Nach dem Motto "Vorfreude ist die schönste Freude" solltest du dich einmal dazu aufraffen, für deine Familie oder Freunde zu kochen. Doppelten Spaß macht es, wenn ihr zu zweit in der Küche werkelt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Gaudi man dabei haben kann, eine geniale Nudelsoße zusammen zu panschen! Dann ist es auch egal, wenn die Spaghettis zusammen kleben oder eine Spur zu matschig geraten sind. Nobody is perfect! Starte deine Kochversuche mit leichten Gerichten, denn Übung macht bekanntlich den Meister!


Ausgehen!

Mit der Clique zum Italiener oder als verliebtes Pärchen in ein kuscheliges Restaurant ist Lebensfreude pur. Gutdraufsein inbegriffen! Klar, dass dein begrenztes Taschengeld derartige kostspielige Unternehmungen nicht zur wöchentlichen Gewohnheit werden lassen kann. Aber schließlich ist es ja auch gerade der Reiz des Außergewöhnlichen, der das besondere Glücksgefühl auslöst. Täglichen Luxus will sowieso keiner haben, denn er nutzt sich dann ab und macht keinen Spaß mehr.

Um die Ausgaben in Grenzen zu halten, kann man sich ja auch eine Pizza teilen oder statt des kompletten Vier-Gänge-Menüs nur einen "kleinen" Snack oder eine Salatschüssel bestellen...


Lade Freunde ein!

Die billigere Variante des vorigen Vorschlags bringt euch gleich zwei Vorteile. Erstens seid ihr wesentlich flexibler, was die Auswahl der Speisen und Zutaten betrifft. Ihr könnt wild drauflos kombinieren und auch ausgefallene Zusammenstellungen wagen, ohne dass ein pingeliger Kellner angewidert das Gesicht verzieht, weil ihr euer Steak durchgebraten und mit unpassenden Beilagen wie Klößen haben wollt. Ihr seid euer eigener Küchenchef und könnt eurer Phantasie somit freien Lauf lassen. Und zweitens rentiert sich der Aufwand natürlich umso mehr, je mehr Esser das Ergebnis zu würdigen wissen. Geteilte Freude ist nämlich doppelte Freude! Reihum abwechseln, damit auch die Küchen der anderen Mütter in Schlachtfelder verwandelt werden, ist nur gerecht...

Eine andere Möglichkeit wäre, dass man sich bei einem "Gastgeber", der dann nur für Geschirr und Getränke zuständig ist, trifft und jeder, der kommt, bringt etwas selbst Gekochtes mit. Unbedingt absprechen, damit ihr am Ende nicht vor drei Nudelsalaten und fünf Ananascremes hockt!


Iss nicht aus reiner Vernunft oder gar mit Überwindung!

Essen, das du nur hinunter kriegst und im Magen behalten kannst, weil du mit enormem Kraftaufwand deinen Würgereflex besiegt hast, oder das du aus bloßer Einsicht heraus "zu dir nimmst", weil du weißt, wie schrecklich gesund und wichtig das ist, hat mit Genuss und Vergnügen nichts zu tun. Du besiegst zwar dank deiner enormen Selbstdisziplin deinen inneren Schweinehund, aber auf Kosten der Freude und Lebensqualität. Meiner Meinung nach ein sehr hoher Preis! Wenn du dich insgesamt einigermaßen vernünftig ernährst, dann kannst du dir guten Gewissens bei einzelnen (!) Lebensmitteln auch mal eine Auszeit gönnen. So wie ich das bei Fisch praktiziere. Ich esse wirklich sehr gesund, aber Fisch kommt mir nicht in den Mund, never! Was durchaus in Ordnung geht, solange man sich um Ausgleich bemüht.


Sündige bewusst!

Schon kleine Kinder wollen unbedingt die Sachen haben, die ihnen die Erwachsenen verbieten. Verbote fordern es geradezu heraus, übertreten zu werden. Mit dem Essen verhält es sich genauso. Allein das Wissen, dass die Schokolade, die ich mir gerade zwischen die Zähne schiebe, sowohl den Beißerchen als auch der Figur schadet, gibt mir doch den gewissen Kick, das besondere Kribbeln. Eine kleine Sünde nur, aber große Freude! Was ist daran so schlimm? Eben! Solange es bei einem gelegentlichen Sündenfall bleibt und kein neues Hobby daraus wird! Du solltest dich dabei nur an die Devise halten: Einmal ist keinmal, aber zweimal ist einmal zu viel!

Also: Lass es dir schmecken und gut gehen!

© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: Copyright by MacMillan Inc., verwendet in Lizenz