|        | Keine Angst vorm Frauenarzt! 
 Warum bzw. wann zum Frauenarzt?  Warum ist ein Besuch beim Frauenarzt
                  überhaupt notwendig, wann unbedingt erforderlich? Zur Information: Zur Kontrolle und Vorsorge: Bei Problemen mit der Menstruation: Bei sonstigen körperlichen Beschwerden: Zur Verhütung: In Notfällen: Wie oft muss ich denn zum
                    Frauenarzt? Ein Kontrollbesuch einmal im Jahr ist ausreichend, wenn du
                  die Pille nimmst, dann alle sechs Monate, ansonsten natürlich
                  bei irgendwelchen Problemen mit dem Unterleib. Überlege
                  anschließend, ob du dich bei deinem Frauenarzt gut aufgehoben
                  gefühlt hast. Warst du unzufrieden, war dir mulmig und unwohl
                  zumute oder hattest du gar Angst, dann geh bei deinem nächsten
                  Besuch zu einem anderen Arzt. Ein Wechsel ist jederzeit
                  problemlos möglich und notwendig, damit du auch in Zukunft
                  ohne (oder mit etwas weniger) Herzklopfen zu deinem nächsten
                  Termin beim Frauenarzt gehen kannst. 
 Was erwartet mich in der Praxis? Zunächst legt die Sprechstundenhilfe von dir eine
                  Patientenkarteikarte mit deinen Personalien und der Kasse
                  deiner Eltern an, in die dann bei jedem deiner künftigen
                  Besuche die Untersuchungsergebnisse eingetragen werden. Meistens führt sie auch gleich Routineuntersuchungen wie
                  Blutdruckmessen, Wiegen oder eine Urinprobe (also vorher genug
                  trinken, damit du auch „kannst“!) durch. Letztere dient dazu,
                  die Funktion von Blase und Nieren zu überprüfen  Wie läuft die Untersuchung beim
                    Frauenarzt ab? Vor der eigentlichen Untersuchung findet ein Vorgespräch
                  statt.  Dieses Anfangsgespräch soll deine möglichen Ängste vertreiben
                  und dem Arzt wichtige Vorinformationen für die späteren
                  Untersuchungen liefern. Dabei erkundigt er sich nach deinen
                  Kinderkrankheiten, möglichen Operationen, dem Verlauf und der
                  Regelmäßigkeit deiner Regel und ob du schon Geschlechtsverkehr
                  hattest. Für die gynäkologische Untersuchung musst du in der Umkleide
                  dein Höschen ausziehen und auf dem sogenannten gynäkologischen
                  Stuhl (du liegst auf dem Rücken und legst deine Beine rechts
                  und links hoch in eine dafür vorgesehene Halterung) Platz
                  nehmen.  Zunächst begutachtet der Arzt deine äußeren Geschlechtsorgane
                  auf mögliche auffällige Veränderungen hin und tastet danach
                  deine Bauchdecke ab, um die inneren Organe zu überprüfen. Anschließend führt er das Spekulum (einen kleinen Spiegel) in
                  deine Scheide ein (keine Angst, das geht auch, wenn du noch
                  Jungfrau bist, wichtig ist nur, dass du nicht verkrampfst!)
                  und schaut sich deine inneren Geschlechtsorgane an. Beim Abstrich entnimmt der Arzt mit einem Wattestäbchen eine
                  kleine Schleimprobe vom Muttermund, die er anschließend unter
                  dem Mikroskop untersucht. Manche Ärzte führen auch routinemäßige Untersuchungen mit dem
                  Ultraschallgerät durch, um deine inneren Geschlechtsorgane auf
                  mögliche Zysten (Geschwülste) zu untersuchen. Hierzu fährt er
                  mit einem kleinen Gerät deinen Bauch entlang und kann auf
                  einem Bildschirm deinen Innenbauch ansehen. Bei zwei weiteren Tastuntersuchungen führt er einen Finger in
                  deinen After ein und tastet nach Geschwülsten und anschließend
                  (keine Angst, dazwischen wechselt er die Handschuhe!) in die
                  Scheide, während seine zweite Hand auf deinem Bauch liegt. Auf
                  diese Weise kann er das Innere deiner Scheide, die Gebärmutter
                  und die Eierstöcke untersuchen. Für die Brustuntersuchung kannst du den Stuhl wieder
                  verlassen und dich anziehen. Der Arzt tastet nun kreisförmig
                  deine Brust auf kleine Knoten ab Glückwunsch, du hast es geschafft! Vielleicht möchtest du
                  dich mit einem Eis oder einem Kinobesuch belohnen? Kann ich mir die Pille verschreiben lassen, ohne dass
                    meine Eltern etwas davon erfahren? Ja, denn der Arzt hat eine ärztliche Schweigepflicht. Kann mir der Arzt ansehen, dass ich mich regelmäßig selbst
                    befriedige? Nein, das kann er dir genau sowenig ansehen wie die Tatsache,
                  ob du schon Geschlechtsverkehr hattest oder ob nicht. Tut es sehr weh, wenn mich der Arzt untersucht? Eigentlich ist die gynäkologische Untersuchung nicht
                  schmerzhaft. Wenn es trotzdem zieht (keine Angst, die
                  Schmerzen sind dann auch nicht schlimmer als die möglichen
                  Bauchschmerzen während deiner Menstruation!), dann liegt es
                  häufig daran, dass du aus Angst verkrampfst. © 2000 Anja Gerstberger, Bild: © Corel Gallery
                    Magic, verwendet in Lizenz | |||